Der größte Landesverband des American Football Verbandes Deutschland (AFVD) in Nordrhein-Westfalen hat die Ergebnisse einer Umfrage unter Aktiven sowie Vereinsvorständen veröffentlicht.
Danach gaben von über 2.300 Aktiven über 80 Prozent an, in diesem Jahr noch aktiv Football spielen zu wollen, nach Möglichkeit in einem regulären Ligabetrieb, wenn auch verkürzt.
Im Bereich des AFCV Nordrhein-Westfalen ist es sowieso Tradition, dass die Saison in zwei Hälften vor und nach den Sommerferien gespielt wird und so September und Oktober für die meisten Vereine auch in der Vergangenheit stets Monate mit regulärem Spielbetrieb waren. Planspiele, in den Ligen des größten Bundeslandes in diesem Jahr die geplante Rückrunde auszutragen, wenn der Verlauf der Corona-Pandemie dies ermöglicht, liegen also nahe.
74 Prozent der Aktiven gaben bei der Umfrage an, „auf jeden Fall“ am Spielbetrieb teilnehmen zu wollen, dazu kommen weitere acht Prozent, die lediglich die Reisebeschränkungen als Hindernis sehen und ohne diese dabei wären. Hier dürfte es sich vor allem um die Spieler handeln, die aus den USA oder aus europäischen Ländern anreisen, um in Nordrhein-Westfalen Football zu spielen. Insgesamt deckt sich dieses Ergebnis mit der Einschätzung von 71 Prozent der Spieler und Coaches, persönlich für sich keine oder nur eine geringe Gefahr zu sehen, sich während des Sportbetriebs mit Corona zu infizieren.
Es spricht für die Vereinsvorstände (rund drei Viertel der Vereine nahmen an der Umfrage teil), dass sie die Risiken etwas differenzierter sehen.
Spiele organisieren will allerdings auch hier nach Möglichkeit eine satte Dreiviertel-Mehrheit: 73 Prozent wollen nämlich mindestens Freundschaftsspiele ihrer Mannschaften ansetzen, wenn dies erlaubt wird, 20 Prozent wissen noch nicht, ob sie dies tun werden, nur 7 Prozent wollen in keinem Fall spielen. Bei der Frage nach einem (Liga-)Spielbetrieb sind es 47 Prozent, die ihn befürworten, 43 Prozent, die ihn ablehnen (zehn Prozent wollten sich noch nicht festlegen).
Die Differenz erklärt sich sicherlich aus den Antworten auf die Frage, wie schnell die Vereine Sportplätze reservieren könnten. 29 Prozent beklagen, dass dies „unmöglich vorherzusehen“ ist, weitere 28 Prozent wissen es nicht. Immerhin 31 Prozent allerdings sind zuversichtlich, maximal zwei Wochen Vorlauf zu benötigen. Die Mehrheit der Vereine (54 Prozent) geht aber ohnehin davon aus, dass vier bis sechs Wochen Kontakttraining für eine Mannschaft nötig sind, ehe gespielt werden kann. Dies deckt sich mit den Vorgaben, die auch der Bundesverband für seine Lizenzligen erarbeitet hat. Die Spieler und Coaches sind übrigens auch hier deutlich optimistischer: 51 Prozent würden sich mit bis zu vier Wochen vollem Training vor dem ersten Spiel begnügen, weitere 28 Prozent mit bis zu sechs Wochen.
Optimismus herrscht auch unter den Jugendspielern, für die der AFCV NRW in diesem Jahr ursprünglich ein Vorbereitungs-Camp für die Jugendauswahlmannschaften der „GreenMachine“ in Kroatien projektiert hatte. 61 Prozent der Aktiven halten es für sinnvoll, diese Maßnahme in jedem Fall durchzuführen, und hätten Interesse mitzureisen.