Mitteilung von AFVD vom 01.06.2007

Von Garnier freut sich auf die WM

Routine für Japan.

Max von Garnier ist seit 1992 als Wide Receiver bei den Hamburg Blue Devils aktiv und hat es mit Mitte 30 als »Urgestein« wieder einmal geschafft, in den Kader der Nationalmannschaft aufgenommen zu werden. Auch den Routinier lockt natürlich das Abenteuer Japan, wo die AFVD-Vertretung vom 7. bis zum 15. Juli an der WM 2007 teilnehmen wird und am 12. Juli auch erstmals gegen die USA spielen wird.

Für den 36-jährigen Passempfänger, der seit 1997 an Auswahlspielen teilnimmt, ist der Stellenwert der Nationalmannschaft und der WM in Japan sehr hoch. »Schon bei den Saisonvorbereitungen im Winter hat man gemerkt, dass im Sommer 2007 eine ganz große Sache geschehen wird und dass ich mich besonders sorgfältig vorzubereiten habe. Schließlich muss man mit 36 Jahren immer etwas mehr trainieren als ein jüngerer Spieler.« Als Glück bezeichnet er es, dass Stefan Breuer als ein sehr guter Receivers Coach für die Mannschaft verpflichtet werden konnte. »Er besitzt die Fähigkeit, einerseits die Sprache der Jugendlichen zu treffen, und verfügt andererseits über sehr viel Football-Wissen. Er hat die Rotation verfeinert und kann jeden Spieler so einsetzen, wie es seinen Fähigkeiten am besten entspricht.«

Solche Trainer werden gerade heutzutage gesucht und sind selten. Ähnlich sieht es bei möglichen Aspiranten aus, die als Spieler für die Nationalmannschaft nominiert werden möchten. Nach von Garniers Meinung reicht es nicht mehr aus, ein guter Athlet zu sein oder perfekt Bälle zu fangen. »Talent reicht nicht mehr aus. Wenn du in der Lage bist, neue Spielsysteme schnell zu lernen und schnell umzusetzen, dann bist du im Vorteil. Wir brauchen nicht 20-Jährige, die vor jedem Spielzug nachfragen, an welcher Stelle des Feldes sie stehen müssen, oder nachfragen, welcher Zug als nächstes gespielt wird. Sie müssen die Terminologie beherrschen und die Fachbegriffe zuordnen können. Doch genau hier tun sich viele junge Leute schwer.« Sagt von Garnier, der parallel zu seiner eigenen Spielerlaufbahn seit Jahren selbst in der Jugendarbeit engagiert ist, die Hamburger Jugendauswahl und den hauseigenen Nachwuchs, die Junior Devils, trainiert.

»Es ist wichtig, erfahrene Spieler im Kader zu haben, die Ruhe ins Spiel bringen,« weiß von Garnier: »Babak Movassaghi war zum Beispiel ein solcher Spieler, der abstrahieren konnte und mit seiner Erfahrung und Intelligenz erkennen konnte, was sein Gegenüber vor hatte.« Inzwischen hat von Garnier im aktuellen Team die Rolle des erfahrenen Routiniers zu übernehmen, und das geht natürlich auch über die Rolle auf dem Feld hinaus. Teil seiner hauptberuflichen Tätigkeit sind häufige Geschäftsreisen in Richtung der USA - eine Erfahrung die auch in Japan beziehungsweise bei der Anreise helfen soll. Max von Garnier kennt die Auswirkungen eines Jet-Lags und die stetige Gefahr, im Flugzeug »anzurosten«. »Der Athletikcoach ist jetzt schon im ständigen Kontakt mit der Mannschaft, und ich kann nur empfehlen, dass sich jeder während des Fluges so oft und so lang wie möglich bewegt und Flüssigkeit aufnimmt. Nach der Ankunft kann man auch nicht gleich auf das Spielfeld und lostrainieren. Ruhepausen, auch wegen des örtlichen Klimas sind wichtig.«

Da sich seine Spielerkarriere langsam dem Ende nähert, gilt es für von Garnier, sich bei seinem letzten Auftritt als Nationalspieler gut zu verabschieden. »Wer mit zur WM möchte, muss mehr wollen, als nur mitzuspielen. Wer den Pott haben will, muss um ihn kämpfen. Unser Ziel sollte mindestens sein, in Japan beste europäische Mannschaft zu werden.« Er sei dazu jedenfalls bereit.

Interessant wird in Japan für Max von Garnier auch ein besonderes Aufeinandertreffen sein. CB Jason Hoffschneider von den Blue Devils ist für das Team der USA nominiert worden. »Auch wenn er mehr außen spielt und ich mehr im Innenraum eingesetzt werde, so kann das eine aufregende Geschichte werden.«