Mitteilung von CVD vom 22.11.2007

Ganz Helsinki beginnt zu Leuchten

Im winterlichen dunklen Helsinki begann es am letzten Wochenende zu Leuchten. Ein Grund dafür war die 4. IFC Cheerleading Weltmeisterschaft.

Im November wird in Finnland das Fest der kleinen Weihnacht gefeiert. Im Vorfeld des Advents werden überall die Lichter auf den Weihnachtsbäumen, die Lichterketten in den Einkaufsstrassen und die restliche weihnachtliche Beleuchtung eingeschaltet. An die Türen und Fenster wird der Adventsschmuck gehängt. Viele Finnen nutzen den Samstag, um zusammen mit Kollegen und Freunden die Vorweihnachtszeit in geselliger Runde einzuläuten. Der 2:1 Sieg der finnischen Fußball-Nationalmannschaft brachte auch viele einheimische Gesichter zum Strahlen.

Licht brachten auch die 400 aktiven Cheerleader nach Helsinki. An beiden Wettkampftagen begeisterten sie die jeweils circa 3000 Zuschauer in der Helsinki Ice Hall. Lautstarke Anfeuerung gab es nicht nur für die finnischen Teams, die von den Fans frenetisch wie Pop-Stars gefeiert wurden, sondern auch bei den anderen Teilnehmern. Jedes Team hatte seine Fans dabei. Fahnen wurden geschwenkt, Schilder hochgehalten, Cheers mitgerufen. Die Stimmung war jederzeit hervorragend.

In drei Kategorien wurde um Meisterehren gekämpft. Der Dance-Wettbewerb war geprägt von einem Dreikampf. Nach dem ersten Tag waren Titelverteidiger Slowenien und Finnland punktgleich, dicht gefolgt von Norwegen. Am Ende des zweiten Tages war es der Wimpernschlag von zwei Punkten, die den Sieg für Slowenien bedeuteten. Finnland wurde Zweiter.

1905„Alle drei Teams waren so eng zusammen. Das war ein harte Entscheidung für uns“ meinte das Jury-Mitglied Ann-Christin Pannewitz nachher. Die 25-jährige Berlinerin war die erste deutsche Jurorin, die für eine Weltmeisterschaft nominiert worden war. Erst wenige Wochen vorher hatte sie die Zusage von der IFC bekommen. „Ich musste meine Bewerbung abgeben und wurde dann ausgewählt.“ Für Ann-Christin Pannewitz, die seit 2005 als Jurorin arbeitet, war es die zweite WM-Teilnahme. Bei der letzten Weltmeisterschaft war sie noch als Tänzerin aktiv. „Man sieht vieles anders, wenn auf der anderen Seite sitzt. Ich haben nicht nur viele neue Erfahrungen gesammelt, sondern auch viele nette Menschen kennengelernt und Kontakte geknüpft.“ Als erste Deutsche wurde sie freundlich und interessiert im Kreise der Kollegen und Kolleginnen aufgenommen. Für das Cheerleading in Deutschland ist ihre Berufung ein wichtiger Schritt für die weitere Entwicklung des Sports.

Das der Weg zur Weltspitze noch ein weiter ist war bereits vor der Weltmeisterschaft der Deutschen Delegation klar. Am Ende haderte man ein kleines bisschen mit den Punktewertungen am zweiten Tag, musste aber neidlos die guten Leistungen der Konkurrenz anerkennen. Im Dance belegten die Playoff Cheerleader den achten Platz. Nach dem ersten Tag musste man verletzungsbedingt das Programm umstellen. Viel Arbeit zwischen den beiden Wettkamptagen, die an sich schon sehr lang und anstrengend sind. Am zweiten Tag präsentierten sie sich deutlich besser, konnten aber am Ergebnis nichts mehr ändern.

1906Ähnlich erging es auch den Kiel Canes Cheerleadern im All Female Wettkampf. Nach den zahlreichen Drops am ersten Tag wurde das Programm gestrafft und am zweiten Tag fehlerfrei vorgeführt. Doch leider schlug sich das in der Bewertung nicht mehr nieder, so dass auch in diesem Wettbewerb Deutschland nur Platz acht belegte. Sieger wurde Japan, das beide Cheerleading Wettbewerbe deutlich dominierte. Eine perfekte Darbietung, die selbst schwierige Elemente spielerisch leicht aussehen lies, sorgte für staunende Zuschauer und Stimmung in der Halle.

Beim Cheer Mixed erreichte Japan sogar 520 von 600 möglichen Punkten und sorgten damit für die beste Leistung des Wochenendes. Nach dem ersten Wettkampftag belegte die Riesa Maniac Dream für Deutschland noch den vierten Platz. Trotz lautstarker Anfeuerung der gesamten Deutschen Delegation konnte der Platz nicht gehalten werden. Ein paar Abzüge unter Anderem für das Hinaustreten kostete acht wertvolle Punkte in einem sehr engen Wettbewerb, bei dem zwischen 4. und letztem Platz nur 12 Punkte Differenz in der Endwertung lagen.

„Wir wissen jetzt, wo wir stehen“ meinte Ingolf Neumann, Vorsitzender der CVD, im Anschluss. „Das Ergebnis wurde so auch ungefähr erwartet. Wir stehen im europäischen Mittelfeld. Jetzt müssen wir die Ärmel hochkrempeln und hart arbeiten.“ Um weiter nach vorne zu kommen, muss Cheerleading als Sportart stärker etabliert werden. In anderen Ländern wie Japan und Finnland ist Cheerleading heute bereits Schulsport. Nur so können die vorhandenen sportlichen Talente zur Sportart Cheerleading geholt werden. Ein weiteres Problem auf internationaler Ebene liegt auch an den unterschiedlichen Wettkampfregeln, die für die Deutschen Teams eine Umstellung ihres Programms notwendig macht.

1908Der zweite Wettkampftag wurde komplett live im öffentlichen Fernsehen übertragen. Auf den Fernsehmonitoren konnte sich jeder davon überzeugen, dass Cheerleading im Fernsehen ein sehr gutes Bild abgibt. Für Finnland war die Live-Übertragung eine gelungene Premiere.

Nachdem der Wettkampf vorbei war, feierten alle Beteiligten zusammen. Es wurde viel und lange getanzt, neue Kontakte und Freundschaften rund um die Welt geschlossen und jeder hatte viel Spaß. Der Druck und die Nervosität, die beim Ehrenempfang des Bürgermeisters vor dem Wettkampf noch spürbar waren, verflogen schnell.

Einen sehr guten Eindruck machte in Finnland die Bremer Delegation. Unter Leitung des Geschäftsführers Claus Kleyboldt besuchten sie die Weltmeisterschaft, um Werbung für Bremen zu machen. Im AWD-Dome findet dort 2009 die nächste Weltmeisterschaft statt. Man hielt Augen und Ohren offen, um möglichst viel zu lernen. Es wurden nicht nur die internationalen Kontakte zur IFC vertieft, sondern auch der Kickoff für die Zusammenarbeit zwischen den Bremer Veranstaltern und der CVD initiiert. Die WM in Bremen wird eine WM der kurzen Wege werden. Der AWD-Dome in Innenstadt-Lage steht 2009 im Mittelpunkt des Cheerleadings weltweit. Nicht nur die anwesenden Journalisten und die zahlreichen Besucher des Bremer Werbestandes zeigten sich freudig überrascht, sondern auch das Organisationsteam selber freut sich bereits heute auf die zukünftige Herausforderung.

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