Mitteilung von AFVD vom 18.04.2008

Saison der GFL hat begonnen

Mit einem vorgezogenen Spiel und einer faustdicken Überraschung, wenn nicht gar Sensation, begann die GFL die Saison 2008, mit einer überraschend hohen 35:6 (7:6/7:0/15:0/6:0) Niederlage bei den Weinheim Longhorns sind die höher eingeschätzten Schwäbisch Hall Unicorns in die neue GFL-Saison gestartet.


Die Longhorns überraschten mit einer starken Offense während sich die Unicorns einfach zu schlecht verkauften. Auch für Longhorns Headcoach Marvin Washington war der Sieg schon eine Überraschung. Laut Washington spiegelt das Ergebnis nicht das wahre Spielgeschehen wieder, sein Fazit „Weinheim hat jetzt 2 Punkte gegen den Abstieg.“ überrascht am Ende ebenso wie die Kritik des Unicorns Headcoach Sigi Gehrke an der Einstellung seiner Mannschaft.

Nach dem verpatzten Saisonstart am vergangenen Sonntag wollen die Schwäbisch Hall Unicorns am Samstag die Scharte der Niederlage in Weinheim wieder auswetzen. Zum ersten Heimspiel erwarten die Mannen um Headcoach Sigi Gehrke am Samstag um 17:00 Uhr im Haller Hagenbachstadion die GFL-Aufsteiger Munich Cowboys. Die Cowboys hatte die vergangene Saison in der mit 15 Siegen, einem Unentschieden und keiner Niederlage abgeschlossen, die GFL2 Süd und die Relegation gegen die Saarland Hurricanes gewonnen.
Den Uncorns fehlte in Weinheim das Herz der Offense, und ein Fragezeichen muss weiterhin hinter den Einsatz von Quarterback Jordan Neuman gemacht werden. Spielt er, ist die Wiedergutmachung möglich.

Dann richten sich alle Augen auf das Duell der German Bowl XXIX Gegner, wenn die Stuttgart Scorpions die Braunschweig Lions um 18:00 Uhr im GAZI-Stadion zur Revanche fordern. An genau jenem Ort also, an dem die Braunschweiger vor rund einem halben Jahr den Gewinn des sechsten Deutschen Meistertitels bejubeln konnten. Damals siegten die Löwenstädter als Nordmeister über den Südmeister.
Der amtierende Nord- gegen den amtierenden Süd-Meister, der Meister gegen den Vize-Meister –es kommt also gleich zur absoluten Spitzenbegegnung. Beide Teams haben in der Vorbereitung jeweils einen leichten Sieg gegen Vereine aus der 3. bzw. 2. Liga gefeiert, ohne dabei gefordert zu werden. Nun aber geht es wieder um etwas mehr und das gleich in mehrfacher Hinsicht.
Jetzt scheinen die Karten allerdings neu gemischt, und wenn es nach den Schwaben geht, soll der erste Sieg überhaupt gegen die Norddeutschen gelingen. Die besondere Brisanz zieht das Aufeinandertreffen der Finalgegner in diesem Jahr auch aus der Tatsache, dass an der gegnerischen Seitenlinie mit Gary Spielbuehler der Lions-Headcoach des vergangenen Meister-Jahres stehen wird. Ohne jeden Zweifel wird er zusammen mit seiner neuen Mannschaft hoch engagiert und motiviert gegen sein Ex-Team antreten.

Ebenfalls um 18.00 beginnt dann auch die GFL Nord ihre Saison. Die Cologne Falcons empfangen um 18:00 Uhr im Kölner Südstadion die Berlin Adler. Während die Adler mit dem Sieg im EFAF Cup (26:12 gegen die Amsterdam Crusaders) sowohl Spielpraxis als auch das notwendige Erfolgserlebnis mitbringen, sind die reorganisierten Falcons momentan eine unbekannte Größe. Wie unberechenbar die Falcons bisher waren, zeigt ein Blick auf die vergangene Saison: einem knappen Adler Sieg in Berlin (14:13) folgte eine klare Falcons Niederlage im Kölner Stadion (49:15).

Mit dem ersten Ergebnis von 72 Vorrunden-Spielen begibt die GFL sich nun auf den Weg zum Höhepunkt der Saison, dem German Bowl XXX am 27. September in der Frankfurter Commerzbank Arena. Die auf zunächst die nächsten drei Jahre angelegte Partnerschaft mit der Betreibergesellschaft eines der modernsten Stadien in Deutschland, die der AFV Deutschland für die GFL eingegangen ist, verschafft dem Verband und seiner höchsten Spielklasse Planungssicherheit und Zugang zu externem Marketing-Know-How.

Insgesamt geht die GFL gestärkt in die neue Saison. Dabei ist dieser sichtbarste Ausdruck der neuen Rolle der GFL als unbestrittener Nummer eins im deutschen Football - nach dem Scheitern des mit Millionenverlusten von der NFL finanzierten Projektes der NFL Europa - nur die „Spitze des Eisberges“. Denn auch abgesehen vom Endspiel und seinem nun etwas früheren Termin Ende September verbessert sich das Erscheinungsbild der Liga auch in anderen Bereichen. Dabei bleiben die Liga, die Teams und der Verband sich treu, mit beharrlicher Arbeit Fortschritte zu erkämpfen, dabei aber stets auch die Finanzierbarkeit im Auge zu behalten.

Wie die Phase der Saisonvorbereitung gezeigt hat, profitieren die Clubs bei ihrer Rekrutierung US-amerikanischer Verstärkungen schon jetzt vom hohen Ansehen, das die GFL in den Fachkreisen in den USA bereits besitzt. Mit DeMario Williams (in Braunschweig), Tony Hollings (Dresden) oder Demetrick Cousin und Jamie Henderson (Köln) sind gleich eine ganze Reihe von ehemaligen Spielern mit NFLE- oder NFL-Vergangenheit dieses Jahr neu in der GFL dabei. Als Bereicherung für eine im Wesentlichen von ihrer kontinuierlichen und langfristigen Nachwuchsarbeit lebende Liga dürften solche Spieler nun nicht nur die Außenwirkung der GFL befruchten. Auch nach „innen“, als Leitfiguren für die vielen jungen, deutschen Spieler wird ihre Präsenz die Liga weiter beflügeln. Wobei die GFL ihrem Prinzip treu bleibt, dass es bessere Nachwuchsförderung ist, jungen, einheimischen Akteuren echte Spielpraxis im sportlichen Wettbewerb zu verschaffen, als sie - für einen begrenzten Zeitraum - nur in den Trainingsbetrieb von Profi-Mannschaften zu integrieren.