Mitteilung von AFVD vom 29.10.2008

Ausflug nach Polen ein voller Erfolg

"Ich bin erstaunt, wie professionell die Jungs gearbeitet haben", sagte Leistungssportdirektor Peter Springwald nach dem eintägigen Trainingslager und dem Länderspiel der deutschen Junioren-Nationalmannschaft in Polen. Nicht nur dass die Spieler zunächst die Anreise aus den verschiedenen Regionen Deutschlands nach Berlin in den Knochen hatten, auch die achtstündige Fahrt ins polnische Bedzin galt es zu verkraften. Doch die Möglichkeit an der Junioren-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Canton (Ohio) teilnehmen zu können, setzt bei so manchem Jugendlichen ungeahnte Kräfte frei. Das Spiel gegen die Vertretung Polens, für die es das erste Ländersüiel überhaupt war, wurde mit 67:0 gewonnen.

Besonders die Spieler, die nicht zum Kreis der erfahrenen Akteure gehören, wollten sich beim Trainingscamp empfehlen. "Es ist beeindruckend, wie konzentriert die Jungs bei der Sache waren" lobte Springwald die gezeigten Leistungen. Aber das Camp und das anschließende Spiel in Oberschlesien waren nur eine von vielen Etappen auf dem Weg zur Weltmeisterschaft 2009.

Die erste Etappe war Mitte Oktober das Jugendländerturnier in Berlin. Hier sichtete Springwald gemeinsam mit seinem Trainerstab bereits einen Großteil der Spieler, die auch Kandidaten für den WM-Kader sind. Dass nach Polen nun erst einmal Akteure eingeladen wurden, die bisher nur zum erweiterten Kreis gehörten, lag am Plan, gegen Polen mit einer Art U18-Mannschaft aufzulaufen. "Der derzeitige 46-Mann-Kader wird sich bis zur WM noch gravierend verändern" erklärte Springwald. "Auch Leute, die derzeit nicht mit dabei sind, können dabei den Sprung auf den Zug noch schaffen."

Dass der Kader noch nicht bis ins Detail fest steht, hängt also keineswegs mit den in Polen gezeigten Leistungen zusammen. Denn sowohl nach den beiden Trainingseinheiten am Samstag als auch dem Spiel am Sonntag zeigte sich der Trainer- und Betreuerstab der Mannschaft mit der Leistungsbereitschaft, dem Leistungsvermögen und auch der mentalen Stärke des Teams sehr zufrieden. "Die Klasse der Jungs hat sich auch darin gezeigt, wie sie mit ein paar Widrigkeiten zurecht gekommen sind." Vielmehr ist es das unterschiedliche Leistungsniveau, welches zu Veränderungen führen wird. Auch wenn es in der Partie gegen Polen nur zu marginalen Fehlern kam, so ist bei der ersten Junioren-WM das Niveau ein ganz anderes, so dass Unachtsamkeiten wesentlich schneller und auch drastischer vom Gegner ausgenutzt werden dürften.

Was den Kader in Polen besonders interessant machte, war die Vielfalt. Denn die 46 Spieler kamen aus 29 Vereinen. Es waren also nicht nur Jugendliche dabei, die in der GFL Juniors aktiv sind, sondern auch solche, die in den unterschiedlichen Ligen der jeweiligen Landesverbände spielen. "Ob es allerdings bei dieser Vielfalt bleiben wird, muss sich in den nächsten Monaten zeigen", erklärt Springwald. Denn einige Akteure konnten aus privaten Gründen nicht die Fahrt nach Polen antreten. Hinzu kommen außerdem noch einige Jugendliche, die an verschiedenen High Schools in den Vereinigten Staaten derzeit Football spielen und im Hinblick auf die WM eine wichtige Ergänzung darstellen werden.

Derzeit plant man im Stab der Junioren-Nationalmannschaft aber nicht nur für die WM, die im kommenden Jahr vom 27. Juni bis zum 5. Juli in Canton, dem Ort der Pro Football Hall of Fame, ausgetragen wird. Auch die mittelfristige Planung soll nicht vergessen werden. "Es wäre fatal, wenn nach dem Abschluss einer Maßnahme kein Kader mehr vorhanden wäre", sagt Springwald, der für die EM in diesem Jahr vor einem kompletten Neuaufbau stand. Darum ist er auch froh, dass sich die Dinge derzeit so positiv entwickeln. Im Vergleich zum Vorjahr ist man schon wesentlich weiter. Der komplette Trainer- und Betreuerstab steht fest und die Spieler werden bundesweit beobachtet.