Mitteilung von AFVD vom 11.11.2008

Rückkehr auf die große Bühne

Die deutsche Nationalmannschaft hat den amtierenden Europameister Schweden zuletzt mit einem klaren Shutout nach Hause geschickt und in diesem Jahrzehnt mit dem Titel bei den World Games, dem Gewinn der Europameisterschaft 2001 und dem dritten WM-Platz für den AFV Deutschland international Meriten gesammelt. Auf Clubebene fehlten in den letzten Jahren dagegen die ganz großen Erfolge, zumindest wenn es den Eurobowl betrifft, der im Wettbewerb der European Football League unter den Top-Clubs des Kontinents ausgespielt wird.

Der letzte deutsche Titelgewinn im Eurobowl datiert zurück auf das Jahr 2003, als die Braunschweig Lions Wien noch auf Distanz halten konnten. Seither haben Mannschaften aus Österreich fünfmal in Folge die renommierte Trophäe erobern können. Natürlich auch dem Umstand geschuldet, dass Deutschlands Rekordmeister Braunschweig nicht ständig teilnahm. Die Termine der EFL-Vorrunde fallen im April/Mai in eine Phase, in der GFL-Clubs noch mitten in der Vorbereitung stehen und in den letzten Jahren zusätzlich durch das Engagement einiger Spieler in der inzwischen aufgelösten NFL Europa durch spezielle Sondereinflüsse geschwächt waren.

Dieses Jahr nun greifen nicht nur die Braunschweiger wieder in den EFL-Wettbewerb ein, zusätzlich haben die Berlin Adler als EFAF-Cup-Sieger 2008 ihr Recht wahrgenommen und für die EFL gemeldet.

Von 1995 bis 1999 gewannen deutsche Teams einst den Eurobowl auch fünfmal in Folge, mit dem Braunschweiger Titel von 2003 sind der AFVD und seine GFL-Teams so nach wie vor die erfolgreichste europäische Football-Organisation auch bei den Vereinsteams. Dass dieser Nimbus bewahrt werden kann, auch dafür kämpfen Braunschweig und Berlin in der kommenden Saison. Nun allerdings mit dem kleinen Nachteil gegenüber den österreichischen Clubs, dass die beiden deutschen Vertreter sich durch die Vorrunde ins Viertelfinale kämpfen müssen, während die Österreicher ebenso wie die finnischen Seinäjoki Crocodiles als letztjährige Halbfinalisten für die Runde der letzten acht bereits gesetzt sind.

Beim EFAF-Club-Meeting in Wien wurden am Wochenende für EFL und EFAF Cup die Vorrundengruppen zusammengestellt. Der Deutsche Meister Braunschweig Lions bekommt es dabei mit den Bolzano Giants aus Südtirol/Italien sowie den Valencia Firebats aus Spanien zu tun. Die Lions müssen dabei zuerst nach Spanien (voraussichtlich am 18./19. April) und spielen vermutlich am ersten Mai-Wochenende dann das entscheidende Spiel um den Viertelfinaleinzug zu Hause gegen die Bozener.

Für die Berlin Adler bringt die Rückkehr in den Eurobowl in der Vorrunde eine Art Reminiszenz an eine der berühmtesten Eisenbahnstrecken des Kontinents: Paris-Berlin-Moskau. Berlin empfängt die Moscow Patriots - voraussichtlich am 19. April - und gastiert eine Woche später in Paris bei La Courneuve Flash. Die schwerere Hürde wartet für die Berliner also auswärts, und nur bei ziemlicher Kraftanstrengung wird es den Adlern so gelingen können, die Strecke Paris-Berlin-Moskau in eine weitere historische europäische Hauptstadt weiterzuführen - der Sieger dieser Vorrundengruppe wird sich in Wien mit den Vikings messen.

Festgezurrt wurden am Wochenende in Wien lediglich die Gruppeneinteilungen sowie die Vergabe des Heimrechtes, alle Spieltermine stehen noch unter Vorbehalt und unterliegen nun den Detailplanungen durch die beteiligten Clubs. Neben dem EFL-Wettbewerb wurde auch der EFAF Cup mit zwölf Mannschaften in vier Gruppen für 2009 geplant. Insgesamt stehen damit mit 28 Clubs bereits mehr Mannschaften in europäischen Club-Wettbewerben als je zuvor. Damit nicht genug, wird es 2009 mit dem Atlantic Cup und dem Challenge Cup zwei neue Wettbewerbe geben, für Teams aus Irland und Benelux einerseits sowie aus Osteuropa andererseits. AFVD-Vizepräsident und EFAF-Turnierdirektor Uwe Talke wird am Wochenende in Budapest mit Vertretern der an diesem Wettbewerb interessierten Clubs zusammentreffen, um die neuen EFAF-Formate aus der Taufe zu heben.

Mit nachrückenden Teams aus aufstrebenden Nationen bereits »in der Pipeline« wird deutlich, dass der europäische Wettbewerb künftig auch für die GFL-Clubs intensiver werden dürfte. Höchste Zeit also, der internationalen Entwicklung großes Augenmerk zu schenken und sich dem Wettbewerb zu stellen, um die Position als Nummer eins in Europa gemeinsam mit dem AFVD und seinen Nationalmannschaften zu verteidigen. Braunschweig Lions und Berlin Adler gehen da mit gutem Beispiel voran und schultern die zusätzliche Belastung auch im Sinne der Weiterentwicklung der GFL.