Mitteilung von AFVD vom 18.02.2009

Buttgereit Nationaltrainerin der Cheerleader

Für die deutsche Co-ed-Nationalmannschaft im Cheerleading haben die Cheerleader Vereinigung Deutschlands und der American Football Verband Deutschland die 37-jährige Wiebke Buttgereit aus Wolfsburg zur Nationaltrainerin berufen. Die neu ins Leben gerufene Nationalmannschaft soll im Herbst bei der Cheerleading-WM im Bremer AWD Dome für Deutschland erstmals in den Wettstreit mit den besten Cheerleadern der Welt gehen. Als Team Manager wurde Uwe Mensch berufen. Während künftig im Co-ed-Bereich, dem Cheerleading der aus Frauen und Männern bestehenden Teams, die Nationalmannschaft Deutschland bei den internationalen Meisterschaften vertreten soll, bleibt es in den Disziplinen „All-Girl“ und Cheerdance beim bisherigen Modus, dass die deutschen Meisterteams Deutschlands Startplätze bei den Wettbewerben einnehmen.

Die bevorstehende Deutsche Cheerleader-Meisterschaft in Bremen am 7. März ist natürlich auch im Terminkalender der neuen Nationaltrainerin dick und rot markiert: „Da werden wir alle Teams eingehend beobachten“, sagt Buttgereit, die gemeinsam mit Team Manager Mensch und Ramona Marshall aus der Sprechergruppe der Cheerleadervereinigung Deutschland im AFV Deutschland außerdem auch ein Auge auf die Coaches der einzelnen Teams haben wird. Im Hintergrund arbeiten sie derzeit auch daran, Assistenztrainer für das Nationalteam zu verpflichten.

Die Sichtungsphase für das neu zu formierende Nationalteam geht dabei aber weit über die Meisterschaft in Bremen hinaus. „Die Kaderzusammenstellung ist völlig offen“, sagt Buttgereit. Ende März/Anfang April soll es daher auch ein offenes Tryout in Form eine Castings geben. „Da soll jeder seine Chance bekommen, sich vorzustellen“, verspricht sie. „Schließlich kann es ja sehr gut sein, dass auch bei Teams, die sich nicht für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert haben, einzelne Cheerleader individuell genau die Verstärkung sein könnten, die wir für das Nationalteam brauchen.“

Für die weitere Vorbereitung auf die WM in Bremen plant die CVD Buttgereit zwei Wochenend-Camps, um dann den Kader im Vorfeld der WM für ein paar Tage gemeinsamen Abschlusstrainings zusammenziehen zu können. Ob das genug ist, um das gemeinsame Programm perfekt einzustudieren? „Das ist gar nicht so schwer, wie man es sich vorstellt. Im Co-Ed-Bereich kommt es vor allem darauf an, dass jeweils die Pärchen aus einer Frau und einem Mann miteinander harmonieren. Die müssen natürlich so häufig wie möglich gemeinsam trainieren und werden daher eher paarweise aus einem Verein oder einer Region berufen werden. Die gemeinsamen Formationen wie etwa Pyramiden können wir dann auch in wenigen Tagen gemeinsamen Trainings einstudieren. Schließlich werden wir bei den berufenen Nationalmannschafts-Cheerleader am Ende auf langjährige Erfahrung bauen können.“

Langjährige Erfahrung bringt natürlich auch Buttgereit selbst mit. Seit 1991 betreut sie das Team der Honeybees im TV Jahn Wolfsburg, das traditions- und erfolgreichste Team im deutschen Cheerleading, vielfacher Deutscher Meister und seit 1991 in der All-Girl-Kategorie ununterbrochen Niedersächsischer Landesmeister. Mehrfache Platzierungen unter den Top drei bei Europameisterschaften sowie eine Vizeweltmeisterschaft 2001 runden die Erfolgsgeschichte ab. Die heute 37-jährige verheiratete Mutter zweier Söhne hatte vor ihrer Tätigkeit im Cheerleading die sportliche Laufbahn als Kunstturnerin begonnen und war 1981 zur Rhythmischen Sportgymnastik gewechselt. Dort hatte sie zum Ende ihrer aktiven Laufbahn zum deutschen Nationalkader gehört und war dann 1987 ins Trainerfach gewechselt. Für den AFV Deutschland engagierte sich ab 2000 für mehrere bereits in der Ausbildung der Juroren.

Dies alles blieb auch in der breiteren Öffentlichkeit nicht unbemerkt: Den Honeybees wurden bereits dreimal als Mannschaft des Jahres der Stadt Wolfsburg (1998, 2002, 2006) ausgezeichnet, eine im Cheerleading höchst ungewöhnliche Ehre, da noch nicht überall Cheerleading-Teams als wettkampforientierte Sportler wahrgenommen werden und schon ihre Nominierung für derartige Abstimmungen eher Ausnahme denn Regel ist.

Kein Wunder also, dass Buttgereit sich auch für ihre neue Aufgabe ehrgeizige Ziele gesetzt hat. „Wir wollen das beste europäische Team bei der WM in Bremen werden“, verrät sie. Wer weiß, wie stark im internationalen Cheerleading nicht nur amerikanische, sondern vor allem auch durch japanische Squads die Akzente setzen, kann ermessen, dass dies quasi schon als „Kampfansage“ gewertet werden darf. Die Nummer eins in Europa zu werden, ist da schwer genug. Mit der WM im eigenen Land verbindet sich für den AFV Deutschland aber gerade im laufenden Jahr auch der Anspruch, seine Pionierrolle auf dem hiesigen Kontinent nicht nur im Football, sondern auch im Cheerleading unterstreichen zu wollen.