Mitteilung von AFVD vom 24.04.2010

Schweres Spiel gegen Weltklasse-Gegner

Deutschland verliert gegen Japan 14:24 (7:7/0:3/0:14/7:0)

Domo arigato, Nippon. Es war das erwartet schwere Spiel für die deutsche Nationalmannschaft gegen einen schweren Gegner. Der 24:14-Erfolg der Gäste aus Fernost in der Düsseldorfer ESPRIT-arena ging - auch in der Höhe - vollkommen in Ordnung. Vor allem in der Offense mangelte es der deutschen Mannschaft immer wieder an der Abstimmung. „Die Enttäuschung ist groß, weil wir gesehen haben, dass durchaus was drinnen war“, sagte Receiver Coach Max von Garnier nach dem Spiel. Besonders das Passspiel ließ zu wünschen übrig, die fehlende Abstimmung zwischen Quarterback und Receivern war offensichtlich.

„Ich hab auch ein paar schlechte Entscheidungen getroffen“, gab Spielmacher Joachim Ulrich nach dem Spiel auch ohne Wenn und Aber zu. Auch die planmäßige Einwechslung von Dennis Zimmermann brachte kaum mehr Kontinuität in die deutsche Offense. Auch Zimmermann war mit sich und seiner Leistung nicht zufrieden.

Immer wenn der Ball auf deutscher Seite gut bewegt wurde, brachte sich die deutsche Mannschaft durch Fehler und Unkonzentriertheiten wieder aus dem Spiel. Wie es zu erwarten war, zeigte sich der Gast aus Japan einfach zu kompakt und zu gut eingespielt. Mit der Geschwindigkeit der Japaner konnte die deutsche Mannschaft nicht immer mitgehen. Vor allem RB Masahiro Ishino zeigte der Laufverteidigung immer wieder deren Grenzen auf – sowohl von der Geschwindigkeit her als auch von der Technik.

Trotz der Niederlage kann die deutsche Nationalmannschaft aber erhobenen Hauptes vom Feld gehen. Immerhin bleibt die Erkenntnis, dass die japanische Mannschaft auch ihre Probleme hatte, wenn sie über das ganze Feld gehen musste. Die deutsche Defense arbeitete vor allem in der ersten Halbzeit grundsolide, musste aber im zweiten Durchgang dem hohen Tempo der Japaner verstärkt Tribut zollen.

Die japanische Nationalmannschaft wirkte eingespielter, was aber auch an der extremen Blockbildung lag. Aus nur acht Teams rekrutierte sich die japanische Nationalmannschaft, was die Vorbereitung auch wesentlich einfacher gestaltete. Vor allem QB Tetsuo Takata und WR Noriaki Kinoshita waren an diesem Abend einfach eine Klasse für sich. Kinoshita, der drei Jahre bei den Atlanta Falcons im Practice Squad stand und nur aufgrund der Sprachbarriere scheiterte, wurde dann auch vollkommen zurecht zum MVP des Spiels gewählt.

Die Ansätze auf Seiten der deutschen Nationalmannschaft waren durchaus vielversprechend. Auf deutscher Seite wurde RB Patrick Scott zum besten Spieler gewählt. Er und Jerome Morris hielten mit guten Läufen das Spiel offen. Dennis Zimmermann hat gezeigt, dass er auf der Spielmacherposition eine ernste Alternative ist. Bei den Passempfängern empfahlen sich Radko Zoller, Pascal Maier und Niklas Römer. Auf Seiten der Defense konnten sich neben der Line vor allem die beiden Berliner Cornerbacks Karl Michel und Mario Schmidt empfehlen.

Im Hinblick auf die Europameisterschaft in zwei Monaten hat die Niederlage gegen Japan vielleicht mehr Aufschluss gegeben als ein Kantersieg gegen eine europäische Mannschaft. Darauf legte auch Defensive Coordinator Walter Rohlfing wert: „Dieses Spiel war auch ein sehr wichtiger Test im Hinblick auf die EM im Juli. Man darf nicht vergessen, dass unsere Mannschaft mit 19 Neulingen aufgelaufen ist, während Japan eine sehr erfahrene und eingespielte Mannschaft aufgeboten hat.“

Auch AFVD-Präsident Robert Huber zeigte sich zufrieden: „Über 11.000 Zuschauer stellen eine neuen Rekord für Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft, mit Ausnahme der World Games, dar. Es war eine super Atmosphäre in Düsseldorf und ich bin stolz auf die Mannschaft, die gegen einen Weltklasse-Gegner mithalten konnte.“ Der German-Japan-Bowl soll künftig zu einem regelmäßigen Event werden. Als nächstes wären die Japaner mit einer Einladung an der Reihe.