Mitteilung von AFVD vom 22.06.2010

Arena-Atmosphäre wird EM beflügeln

Die Commerzbank Arena in Frankfurt am Main hat schon einiges erlebt. Fußball-WM-Spiele, Konzerte lebender Show-Legenden wie Madonna und Co. oder andere Großveranstaltungen jeglicher Couleur. Und dennoch hat von jeher American Football seinen ganz besonderen Platz im weiten Rund des Frankfurter Schmuckstücks. Da einst der erste Football-Verein Europas in der hessischen Metropole gegründet wurde, ist die Verbindung zum Football in Frankfurt quasi eine natürliche. Zusätzlich gefördert dadurch, dass Hessen in den letzten Jahrzehnten nicht unwesentlich auch durch hier zumindest vorübergehend lebende Amerikaner geprägt wird. Ob als Angehörige der US-Streitkräfte in der Region stationiert oder beruflich dank der Rolle des Frankfurter Flughafens als international erster Anlaufadresse Deutschlands in „Mainhattan“ engagiert: Für die vielen Amerikaner in Hessen ist es ebenso wie für die Hessen selbst ganz logisch, dass American Football in Frankfurt seinen besonderen Platz hat.

Nicht von ungefähr hatte die NFL 1991 Frankfurt zum Standort des ersten deutschen Profiteams in ihrer Tochterliga erkoren, und ebenso nicht von ungefähr wurde besonders dort deren spätere Schließung als ein Bruch mit einer Tradition verstanden, deren Wert viel nachhaltiger einzuschätzen ist als kurzfristige monetäre Interessen. Die Partnerschaft der Stadt Frankfurt/Main mit dem AFV Deutschland, die sich in der Austragung der German Bowls seit 2008 und in der gemeinsamen Bewerbung um die Europameisterschaft 2010 manifestierte, setzt diese Tradition fort.

Nur so ist es möglich, dass am 24. Juli erstmals ein EM-Spiel im American Football in einem Stadion ausgetragen werden kann, das zur internationalen Elite-Kategorie zu zählen ist, ebenso wie eine Woche später Finale und Spiel um Platz drei. Auch wenn es in Deutschland Fälle gegeben hat und gibt, in denen es Football-Vereinen möglich ist, in den gleichen Stadien zu spielen wie die örtlichen Profi-Fußball-Vereine: Aus europaweiter Perspektive ist dies einzigartig und Vergleichbares in nahezu allen anderen Ländern geradezu undenkbar. Dass der AFV Deutschland von seinen Partnerverbänden in der European Federation of American Football für diese Bedingungen, die beharrlich nach und nach erarbeitet wurden, etwas beneidet wird, liegt in der Natur der Sache. Und das drückt sich zum Leidwesen der deutschen Nationalspieler auch darin aus, dass natürlich ausgerechnet gegen Deutschland sportlich besonders Gas gegeben wird - vor allem wenn das Spiel in einem so besonderen Umfeld stattfindet, wie es die Spieler der gegnerischen Mannschaften vielleicht maximal zwei, drei Mal während ihrer gesamten Sportlerlaufbahn erleben werden.

Die Commerzbank Arena in Flutlicht-Atmosphäre, die Nähe der Ränge zum Spielfeld, der gigantische Videowürfel über dem Spielfeld, in dem zudem das weltgrößte Stahl-Seil-Membran-Dach seinen Platz findet, wenn es nicht wegen Regens die optimalen Bedingungen auf dem Rasen schützt - was für Fans schon den perfekten Rahmen verspricht, setzt sich für die Aktiven vor und nach dem Spiel fort. Großzügige Kabinentrakte, beste Voraussetzungen für die Vorbereitung dank der zusätzlichen Trainingsflächen nahe am Stadion - jeder Beteiligte am Eröffnungsmatch Deutschland-Österreich oder den Finalspielen wird von der Ankunft des Teambusses bis zu dessen Abfahrt jederzeit hautnah spüren, dass hier etwas ganz Besonderes auf dem Spiel steht. Die Europameisterschaft 2010 wird wesentlich stärker als ihre Vorgänger-Turniere für alle Beteiligten ein einmaliges Erlebnis werden.

Da die EM-Endrunde erstmals mit sechs Mannschaften ausgespielt wird - auch dieser logistische Fortschritt ist vorläufig so nur in Deutschland machbar - ist das Hauptfeld der rund 50.000 Zuschauer fassenden Commerzbank Arena allein natürlich nicht ausreichend. Die zwei letzten Vorrundenspiele, darunter Deutschlands zweites Spiel gegen Finnland, werden in der Brita-Arena in Wiesbaden ausgetragen, dem 2007 neu erbauten Stadion der hessischen Landeshauptstadt vor den Toren Frankfurts. In etwas kleinerem Maßstab wird auch hier echte Arena-Atmosphäre erzeugt, alle rund 12.500 Zuschauerplätze sind überdacht. Die übrigen drei Gruppenspiele werden im Stadion Wetzlar entschieden. Am Finaltag kommt für das Spiel um Platz fünf noch ein Nebenplatz der Commerzbank Arena hinzu, bevor es in der Arena selbst dann um die Medaillen geht. Verkehrstechnisch wird die EM 2010 mit diesen Stadien eine runde Sache, alle drei Spielorte sind in den Rhein-Main-Verkehrsverbund eingebunden und so nicht nur mit PKW oder Bus leicht erreichbar.