Mitteilung von AFVD vom 06.07.2011

Letzte Vorbereitungen in Frankfurt

Der WM-Kader der Nationalmannschaft schwitzt in einem intensivem Trainingslager

Der WM-Kader der deutschen Nationalmannschaft hat in der Sportschule des hessischen Landessportbundes in Frankfurt seine letzten Trainingseinheiten aufgenommen. AFVD-Leistungssportdirektor Marshall Haper begrüßte am Dienstag das Team und verwies in einer kurzen Ansprache noch einmal auf die Schwere der Aufgabe, die vor der Mannschaft liegt. Am Freitag beginnt in Innsbruck die Gruppenphase der WM, bei der Deutschland zum Auftakt gegen Mexiko antreten muss und binnen der folgenden vier Tage dann auf die USA (10. Juli) und Australien (12. Juli) trifft.

Die deutschen Spiele der WM werden auf Eurosport 2 europaweit übertragen, die Mannschaft hofft aber selbstverständlich vor allem auf lautstarke Unterstützung durch die eigenen Fans im Stadion Tivoli-Neu in Innsbruck. Gerade gegen Mexiko hat man sich einiges vorgenommen, schließlich waren die Mexikaner es, die 2003 der deutschen Mannschaft den Weg ins WM-Finale im eigenen Land verbaut hatten. Damals erreichte Deutschland dann wie auch 2007 in Japan den dritten Platz - bei der WM 2011 ist die Konkurrenz mit insgesamt acht teilnehmenden Teams dieses Mal aber noch einmal deutlich schwerer. Neben Titelverteidiger USA, der 2007 seine ersten WM-Teilnahme erfolgreich abschloss, ist in Österreich erstmals auch eine Vertretung Kanadas am Start, so dass außer dem zweimaligen Weltmeister aus Japan auch alle drei nordamerikanischen Football-Nationen am Start sind. Selbst wenn es also gelänge, als amtierender Europameister die kontinentale Pole Position zu verteidigen, wäre dies für die Deutschen noch lange keine Garantie auf eine Medaille.

Das deutsche Team ist neben Gruppengegner Australien das einzige bei der WM, das mitten in der laufenden Saison auf Vereinsebene steckt. Das kann ein Vorteil sein, stehen die Spieler doch seit Wochen mit ihren Klubs im Trainings- und Spielalltag, während einige der Konkurrenten - gerade zum Beispiel auch die US-Amerikaner - die Spieler ihrer Mannschaften aus der Saisonpause heraus auf die WM einstimmen mussten. Andererseits birgt es Risiken - wie auch die deutsche Mannschaft am Montag noch einmal schmerzhaft erfahren musste, als klar wurde, dass Dennis Zimmermann verletzungsbedingt fehlen wird. Der Braunschweiger Quarterback hatte beim EM-Sieg im letzten Jahr noch gemeinsam mit Joachim Ullrich den deutschen Angriff im Wechselspiel geführt, in Österreich wird es nun vor allem auf den Marburger Routinier ankommen. Als zweiter Quarterback wurde Gary Lautenschlager von den Munich Cowboys nachnominiert, der erst im März in Italien sein Länderspieldebüt gegeben hatte.

Dass die deutsche Nationalmannschaft wie kein anderer der WM-Konkurrenten in den letzten Jahren regelmäßig Länderspiele absolviert hat, sollte helfen, diesen und womöglich weitere Rückschläge, die in einem solchen Turnier unvermeidlich sein werden, auszugleichen. Außerdem ist das Team seit Jahren eine harmonische Einheit. Anders als die Mannschaften aus zum Beispiel den USA und Kanada ist der Kader schließlich nicht nur eigens für dieses Turnier neu zusammengestellt worden, sondern hat bereits seit Jahren viele Höhen und auch einige Tiefen gemeinsam erlebt. Für manch einen ist das Spiel gegen Mexiko dann tatsächlich auch eine persönliche Revanche, zum Beispiel für Quarterback Ullrich selbst, der 2003 gegen die Mexikaner für 249 Yards Raumgewinn aus Passspiel sorgte (noch heute WM-Rekord) - zur Finalteilnahme reichte das damals aber dennoch nicht.

Langer Reden durch Marshall Happer zur Begrüßung bedurfte es da am Dienstag nicht - man kennt sich, man weiß, was in den nächsten Tagen auf einen zukommen wird. Als hätte Happer es geahnt, widmete er sich kurz auch dem Thema der Doping-Regularien - zwei Stunden später erhielt die Nationalmannschaft tatsächlich unangemeldeten Besuch und vier Spieler wurden einer Dopingprobe unterzogen. Auch dies Alltag für Deutschlands Football-Nationalspieler: Als einer der wenigen nicht-olympischen Sportverbände lässt der AFV Deutschland an seine Kaderspieler die gleichen strengen Maßstäbe anlegen wie die olympischen Sportverbände. Ganz egal, wie die WM-Platzierung am Ende sein wird - sie wird das ehrliche Ergebnis von unermüdlichem Traingsfleiß sein...