Mitteilung von AFVD vom 08.07.2011

Starker Auftritt wird nicht mit Sieg belohnt

Bittere 15:22-Niederlage gegen Mexiko zum Auftakt der WM in Innsbruck

Mit einer 15:22-Niederlage gegen Mexiko startete die deutsche Nationalmannschaft am Freitagabend in Innsbruck in das WM-Turnier 2011. Wie bereits 2003 in Wiesbaden entpuppten sich die Mexikaner wieder als zu große Hürde für das deutsche Team und bewahrten ihre weiße WM-Weste in Vergleichen gegen europäische Mannschaften. Für die deutsche Mannschaft kommt es nun darauf an, die bittere Niederlage schnell wegzustecken, denn bereits am Sonntag wird es gegen die USA noch schwerer. Im ersten Spiel der Gruppe hatten die USA das Team Australiens mit 61:0 bezwungen und gelten zweifellos als klarer Favorit nicht nur gegen Deutschland, sondern auch auf den Gruppensieg.

Insgesamt war das Spiel der Deutschen aber wieder eines, das ihnen viel Lob und Beifall auch von außerhalb Europas eingebracht hat. Zum Sieg reichte es dennoch nicht. Gleich zu Beginn hatten die Mexikaner das deutsche Team kalt erwischt. Mit wenigen Pässen, am Ende einem langen Spielzug über knapp die Hälfte des Feldes, stürmten die Mexikaner in die deutsche Endzone und erhöhten zu Beginn des zweiten Viertels per Field Goal auf 10:0. Doch zeigte sich schon in dieser Phase, dass die deutsche Verteidigung sich immer besser auf ihren Gegner einzustellen vermochte.

Immer wieder aber litten die Deutschen unter dem guten Kicking und Punting der Mexikaner, das ein ums andere Mal die Startposition für den eigenen Angriff gefährlich nahe an die eigene Endzone verlegte. Quarterback Joachim Ullrich agierte aber selbst aus solchen Situationen heraus umsichtig und auf höchstem internationalem Niveau: Die beiden Touchdowns der deutschen Mannschaft durch Julian Dohrendorf und Jerome Morris erspielte das Team jeweils mit Angriffsserien von mehr als 80 Yards. Wobei Ullrichs Kaltschnäuzigkeit, die später wenigstens mit der Ehre als Most Valuable Player des deutschen Teams gewürdigt wurde, wieder und wieder auch aus schwierigen Third-Down-Situationen heraus den notwendigen Raumgewinn zu First Downs gebracht hatte. Kurz vor der Halbzeit hatte der deutsche Angriff eine weitere solcher Monster-Angriffsserien weniger als fünf Yards von der eigenen Endzone entfernt begonnen und scheiterte nur an der auslaufenden Spielzeit.

Nach der Pause hatten die Mexikaner nur mit einem Safety ihren Vorsprung zwischenzeitlich auf 12:7 ausbauen können, danach sorgte Morris’ Touchdown mit der anschließenden Conversion, der durch einen durch Leonard Greene geblockten mexikanischen Field-Goal-Kick vorbereitet wurde, für die vorübergehende deutsche 15:12-Führung. Die deutsche Verteidigung hatte dem im ersten Viertel noch so spritzigen Angriff des Gegners aber inzwischen längst den Zahn gezogen, der Ausgleich der Mexikaner per Field Goal war eher als glücklich bezeichnen. Mitte des vierten Viertels verließ dann aber das deutsche Team vollends das Glück, das in diesem wahren WM-Thriller zum Erfolg nötig gewesen wäre. Nach Roman Solovijs Interception im Mittelfeld gelang es dem deutschen Team nicht, das Angriffsrecht für die restliche Spielzeit zu konservieren, um kurz vor Schluss die entscheidenden Punkte zu markieren. Schlimmer noch: Wieder hatte das mexikanische Punt Return Team einen starken Auftritt und brachte den Ball bis tief in die deutsche Hälfte. Das nutzten die Mexikaner zum entscheidenden 22:15 rund zwei Minuten vor Schluss.