Mitteilung von AFVD vom 17.07.2011

WM-Platz fünf ist ein Erfolg

Als WM-Fünfter kehrt die deutsche Mannschaft aus Österreich zurück und war damit wie bei allen bisherigen WM-Teilnahmen wieder die beste europäische Vertretung. Den Weltmeistertitel verteidigten die USA mit einem klaren 50:7-Sieg gegen Kanada. Dass bei der vierten Auflage des Turniers erstmals die vier Top-Nationen USA, Kanada, Japan und Mexiko gleichzeitig an der WM teilnahmen, verhinderte für die Deutschen zwar diesmal eine Medaillenplatzierung, war aus internationaler Perspektive aber ein riesiger Fortschritt für den weltweiten American Football, den das Publikum in Österreich am Ende mit stehenden Ovationen feierte.

„Unseren Freunden des österreichischen Verbandes gratulieren wir zur sehr gelungenen Organisation der WM“, sagt AFVD-Präsident Robert Huber. „Gegenüber 2007 konnte der Standard deutlich angehoben werden, und es wird für jeden weiteren Ausrichter schwer werden, dieses Niveau zu halten oder gar auszubauen. Persönlich würde ich mir wünschen, dass die WM 2015 auf dem amerikanischen Kontinent stattfinden könnte. Ein weiterer Meilenstein für uns war, dass alle vier Spiele Deutschlands bei einer WM in voller Länge im Fernsehen zu sehen waren."

Das Verdienst der couragierten deutschen Mannschaft um das Gelingen der Veranstaltung darf dabei - ganz unabhängig von der Abschlussplatzierung - nicht unterschätzt werden. Sie war gleich in ihrem ersten Spiel gegen Mexiko die einzige, die in einem Duell der Europäer gegen eine der vier Top-Nationen bis zum letzten Viertel ihre Siegchance hatte. Dies spielte in der Dramaturgie des Turniers eine bedeutende Rolle. Einerseits beflügelte es die Hoffnungen der europäischen Konkurrenten für das gesamte Turnier, auch wenn diese in ihren Spielen gegen Japan und Kanada weniger chancenreich agierten. Andererseits gab es dem deutschen Team Gelegenheit, sein Format unter Beweis zu stellen. Die knappe und deshalb bittere Niederlage wurde weggesteckt, und zum Abschluss war das Team im schweren vierten Spiel binnen acht Tagen immer noch in der Lage, Herausforderer Frankreich mit einer großartigen Energieleistung über vier Viertel in Schach zu halten.

„Mit dem fünften Platz können wir als AFVD zufrieden sein“, stellt Huber heraus. „Im Gegensatz zur Heim-EM im letzten Jahr waren wir nicht der Turnierfavorit und hatten nichts zu verlieren. Die Mannschaft hat gezeigt, dass der deutsche Football sich nach zwei Bronzemedaillen bei der WM 2003 und 2007 in der Spitzengruppe der Welt dauerhaft etabliert hat. Um ganz in die Spitze zu kommen, haben wir aber realistischerweise noch einen langen Weg vor uns.“

Immerhin war man nicht nur gegen Mexiko lange Zeit auf Augenhöhe, jene Mexikaner, die im wohl hochklassigsten Spiel des gesamten Turniers als einzige Weltmeister USA ernsthaft Paroli bieten konnten. Gegen die USA schaffte man zwar „nur“ einen Touchdown - aber selbst den Kanadiern gelang im Endspiel auch nicht mehr, sie verloren schließlich gar höher als Deutschland. Und gegen Australien bewies das deutsche Team in bester Footballer-Manier fairen Sportsgeist: Im Gegensatz zu allen übrigen Gegnern der tapferen Gäste vom fünften Kontinent hatten die Deutschen es nicht nötig, am Ende noch überflüssige Punkte anzuhäufen, und beendeten ihre letzte Angriffsserie freiwillig vorzeitig. Auch diese Geste wurde in der gesamten Football-Welt sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen.

„Im Namen des AFVD-Präsidiums bedanke ich mich bei unserer Mannschaft - den Spielern, Trainern und Betreuern - für das positive Auftreten bei der WM nicht nur auf, sondern auch abseits des Platzes“, würdigt auch Huber dann die erneut vorbildliche Rolle der deutschen Delegation bei der WM im Nachbarland.