Mitteilung von Huddle Verlag vom 26.07.2011

Euroflag 2011: Deutschland will aufholen

Bereits im Jahre 2009, nach der letzten EM in Belfast, reifte im Umfeld der deutschen Nationalmannschaften für Flag Football die Erkenntnis heran, dass die führenden europäischen Nationen einen leistungstechnischen Vorsprung aufgrund unterschiedlicher Gründe vorweisen und dringend ein neues Zukunftskonzept erarbeitet werden müsse.

Das Projekt müsse auf eine breitere Basis gestellt, mehrere regionale Tryouts veranstaltet werden und ausreichend Vorbereitungszeit zur Verfügung stehen.

Anfang 2011 nominierte der AFVD mit Sebastian Schumacher, Torsten Grom, Carsten Wolf, sowie Dennis Seeger das Trainerteam der Herren. David Martinez, Torsten Pfennig, Jens Loeschke und Susanne Martinez als Teammanagerin wurden bei den Damen in die Verantwortung genommen. An den drei Standorten in Nürnberg, Kelkheim und Hamm/Westfalen waren 54 Spielerinnen und Spieler anwesend und empfahlen sich für die Kader. Diverse Trainingslager im Mai und Juli rundeten das Vorbereitungsprogramm ab und jeweils 15 Aktive erhielten den Zuschlag. Aufgrund des EFAF Turnierreglements wird allerdings kurz vor dem Start nach Frankreich ein letzter Cut erfolgen müssen. Nur 12 Teilnehmer pro Mannschaft dürfen gemäß Turnierleitung nach Thonon-les-Bains mitfahren. Zur WM 2012 in Schweden werden es allerdings wieder 15 Sportler sein dürfen.

Diese sportlich hochwertige und zeitlich intensive Vorbereitungsphase steht nun am Genfer See erstmals auf dem Prüfstand. Es gilt in der Praxis nachzuweisen, dass sich Aufwand und Investitionen gelohnt haben und der deutsche Flag Footballsport es geschafft hat, sich aus dem Schatten der Konkurrenz zu lösen, der Leistungsunterschied zu den führenden Nationen verkürzt werden konnte und Medaillenplätze wieder in Reichweite gekommen sind. Ob es ausreicht, um zum Beispiel den europäischen Flag Footballkönig Dänemark sportlich zu überholen, bleibt zunächst fraglich. Der nördliche Nachbar verfügt seit über sieben Jahren über eine eingespielte und landesweit aufgestellte 5vs5 Ligenstruktur. Lähmende Diskussionen über den richtigen Modus haben in Dänemark nie stattgefunden und man wusste schon um die Jahrtausendwende, was man erreichen will.