Mitteilung von AFVD vom 14.09.2011

Flag-Nationalteams kämpfen in Thonon um EM-Ehren

Vom 16. bis 18. September werden im französischen Thonon-les-Bains nahe des Genfer Sees beim Euro-Flag-Turnier der EFAF die Europameister der erwachsenen Flag Footballer gekürt. Deutschland ist sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern in den Wettbewerben dabei und hofft wieder auf eine Medaillenchance. Bislang hatten die Herren 2003 und 2007 bei den Flag-Europameisterschaften Silber holen können. 2009 in Belfast erreichte man zwar das Halbfinale, ging im Rennen um Edelmetall aber leer aus. Die deutschen Frauen hatten bei ihrer ersten Teilnahme den fünften Platz erobern können.

Diesmal gelten indes andere Vorzeichen. Nach der EM 2009 hat der AFV Deutschland die Flag-Football-Nationalmannschaften auf eine breitere Basis gestellt und mit mehreren regionalen Tryouts die Kaderarbeit intensiviert. Unter Leitung der Trainer Sebastian Schumacher, Torsten Grom, Carsten Wolf und Dennis Seeger bei den Herren sowie David Martinez, Torsten Pfennig, Jens Loeschke und Susanne Martinez bei den Frauen absolvierten 54 Spielerinnen und Spieler an drei verschiedenen Standorten Leistungstests. Trainingslager im Mai und Juli rundeten das Vorbereitungsprogramm ab, so dass die jeweils zwölf Aktiven pro Mannschaft sich bestens präpariert in Thonon vorstellen sollten.

Einiges wird vor allem bei den Männern auch von konditionellen Aspekten abhängen. Als Vierter der letzten EM spielt man in einer Vorrundengruppe mit dem Titelverteidiger aus Dänemark, und das Duell gegen die Dänen wird am Samstag als das vermeintliche Spitzenspiel der Gruppe als Abschluss der Vorrunde ausgetragen. Bis dahin haben beide Mannschaften an diesem Tag bereits ihre jeweils vier Spiele gegen die übrigen Gruppengegner Großbritannien, Schweiz, Niederlande und Schweden absolviert, neben Taktik und Spieltechnik wird hier also mitentscheiden, wer dieses Mammutprogramm am besten verkraftet hat. Denn auch wenn ein paar Kilo Ausrüstung weniger auf dem Platz zu schultern sind, sind die körperlichen Anforderungen beim Flag Football schließlich - zumindest auf diesem internationalen Niveau - keinesfalls geringer als bei der Tackle-Variante. Alle Vorrundenspiele der deutschen Gruppe finden am Samstag statt, dass in der anderen Gruppe abweichend vom Standardspielplan der Euro-Flag-Turniere bereits freitags gespielt wird, hängt mit der Teilnahme Israels zusammen - israelische Mannschaften dürfen im Allgemeinen an Samstagen keine Spiele bestreiten.

Besteht für die Männer eine Chance gegen Dänemark? Mit Respekt erinnert sich Team-Manager Sebastian Schumacher an das Aufeinandertreffen von Belfast: „Auch wenn wir im Zweikampf Mann gegen Mann gar nicht schlecht aussahen, so operierte Dänemark als Turnierfavorit souverän. Ihre Defense war unüberwindlich, und das Passspiel der Skandinavier konnte von uns nicht gestoppt werden.“ Wie sehr sich die Verhältnisse inzwischen relativiert haben mögen, wird sich erst im Turnier zeigen. Wie die Frauen auch will man selbstverständlich auch die anderen Gegner nicht unterschätzen. Richtig entscheidend wird es zudem erst am Sonntag - anders als bisher wird es diesmal eine Viertelfinalrunde geben, so dass man auch als Gruppenvierter am Sonntag noch um die Medaillen mitspielen würde.

Bei den Frauen müsste man hingegen Rang zwei in der eigenen Gruppe erobern, um sich zum fünften Platz von 2009 verbessern zu können und um die Medaillen mitspielen zu können. Auch hier wurde das deutsche Team „auf dem Papier“ als die Nummer zwei der Vorrundengruppe „gesetzt“ und bekommt es so im letzten Gruppenspiel mit dem Turnierfavoriten bei den Frauen aus Österreich zu tun. Von entscheidender Bedeutung für die Frauenmannschaft des AFV Deutschlands werden hier aber die beiden anderen Spiele sein: gegen den Euro-Flag-Debütanten Italien und vor allem das zweite Match gegen Schweden. 2009 in Belfast unterlag man den Skandinavierinnen 12:14, um im Spiel um Platz fünf mit 12:6 doch noch das bessere Ende für sich zu haben.