Mitteilung von AFVD vom 22.05.2012

Japanisch für Fortgeschrittene

Die Dresden Monarchs haben bei bestem Footballwetter vor knapp 5.500 Fans ihren zwanzigsten Geburtstag gefeiert. Im „International Challenge Bowl“ unterlagen sie gegen den mehrfachen japanischen Meister, die Obic Seagulls mit 17:29 (0:7/3:13/7:3/7:6).

Es hat alles gepasst: das Wetter, die Kulisse, die Stimmung, die netten Gäste. Das Ergebnis? Nebensache! Es war vorher und spätestens während der ersten Halbzeit klar, dass die Footballer der Dresden Monarchs gegen den mehrmaligen japanischen Meister aus Tokio nicht wirklich eine Chance haben würden. Und dennoch: Für den „International Challenge Bowl“ und für eine Jubiläumsfeier war das der richtige, der würdige Gegner. Einer, der dem Team und vor allem den Dresdner Fans ein begeisterndes Match bot.

Vor allem in Halbzeit eins! Während Dresden schwer ins Spiel fand, marschierten die blau gekleideten Seagulls beeindruckend präzise übers Feld. Quarterback Sugawara Shun feuerte blitzschnelle, meist kurze Pässe auf seine Receiver, die beiden Running Backs Furutani Takuya und Tataeru Nakanishi brachen immer wieder für guten Raumgewinn durch. Ein schneller Touchdown im ersten Viertel von Hagiyama Ryoma, ein weiterer im zweiten durch Kentaro Mori. Dazu zwei Field Goals, ebenfalls geschossen von Kentaro – diess die beeindruckende Ausbeute einer effektiv arbeitenden Offense.

Dresdens Verteidigung spielte besser, als es der Zwischenstand vermuten ließ, konnte aber oft nur größeren Schaden verhindern. Im Monarchs-Angriff musste sich Dresdens neuer Quarterback Warren Smith erst mal mit seinen Teamkameraden bekannt machen. Zu deutlich wurde im ersten Durchgang, dass Smith erst seit ein paar Tagen mit seinen Receivern trainieren konnte. Die einzigen Punkte steuerte Jan Hilgenfeldt via Field Goal bei (48 Yards).

Anders das Bild in Hälfte zwei. Dresden kam deutlich besser ins Spiel. Smith schien langsam auf Betriebstemperatur zu kommen und überzeugte durch schnelle Entscheidungen und Initiative. So kamen plötzlich die Mehrzahl seiner Pässe an. Und wenn er einmal wirklich keine Anspielstation fand, lief er selbst und das mit bemerkenswert großem Raumgewinn. Der verdiente Lohn: ein schneller Touchdown direkt nach der Pause. Zunächst hatte Ladislav Jensik einen Pass des japanischen Quarterbacks abgefangen und so seinem Angriff den Ball organisiert. Wenig später lief Smith selbst die letzten Inches zum ersten Touchdown im Dress der Monarchs.

Damit nicht genug, ein zweiter Touchdown sollte folgen. Diesmal wurde Radko Zoller aus 2 Yard Entfernung zum 17:23 bedient. Die Gäste legten aber ihrerseits je ein Field Goal und einen Touchdown nach. Der ausgelassenen Feierstimmung im glücksgas stadion tat das aber keinen Abbruch mehr.

Dresdens Head Coach Gary Spielbuehler, der die komplette Partie von der Tribühne aus mit viel Übersicht beobachtete, wird vor allem die wieder erwachte Monarchs-Offense bemerkt haben. Gerade im Halbzeit zwei war das im Vergleich zum letzten Ligaspiel in Düsseldorf ein deutlicher Schritt nach vorn. Insofern war der „International Challenge Bowl“ zum 20. Vereinsjubiläum ein Spiel auf allerhöchstem Niveau und damit für alle ein Gewinn.