Mitteilung von AFVD vom 24.01.2013

AFVD Awards 2012

Wie in jedem Jahr vergibt der AFVD Deutschland auch für die Saison 2012 die AFVD Awards in fünf verschiedenen Kategorien. Zur Wahl stehen dieses Mal 13 Spieler, vier Trainer sowie fünf Vereine, die die zurückliegende Spielzeit in besonderem Maße geprägt haben. Die Abstimmung läuft ab sofort unter www.afvd.de, aufgerufen sind alle Fans, unter den von einem Expertengremium nominierten Akteuren die zu wählen, die mit der begehrten Auszeichnung bedacht werden sollen.

Bei den Spielern gilt es, drei verschiedene AFVD Awards zu vergeben: Zum Spieler des Jahres kann wie jedes Jahr unter einer Vorauswahl von deutschen Akteuren ausgewählt werden, selbstverständlich wird dazu auch wieder ein Nachwuchsspieler des Jahres gekürt. Für die dritte Kategorie des GFL-Spielers des Jahres stehen auf der Vorschlagsliste unabhängig von ihrer Nationalität all jene Spieler, die dem Geschehen in der ersten Liga ihren Stempel aufgedrückt haben.

Dies ist für 2012 wieder einmal eine besondere Gilde von US-Amerikanern. Dass der Spieß aber zuweilen auch umgedreht werden kann, zeigt ein Blick auf die Nominierten bei den deutschen Spielern des Jahres: Mit Björn Werner ist hier natürlich auch der Berliner nominiert, der in der Verteidigungsmannschaft der Florida State Seminoles bei einer der Top-College-Mannschaften der USA brillierte und für die kommende NFL-Draft im April als einer der gefragtesten Nachwuchsathleten gilt. Nach Sebastian Vollmer und Markus Kuhn dürfte er der dritte deutsche Spieler werden, der seine Laufbahn bei einem AFVD-Verein begann und über die Draft in die US-Profiliga geholt wird.

Neben Werner stehen vier Spieler zur Wahl, die für ihre GFL-Mannschaften auf den unterschiedlichsten Positionen entscheidende Leistungsträger waren. Marco Ehrenfried, der bis vor kurzem noch als Jugendspieler für Furore sorgte, übernahm nicht nur kaltschnäuzig den Starterposten als Quarterback bei Aufsteiger Rhein-Neckar Bandits, sondern führte sein neues Team als statistisch drittbester Quarterback der Liga auch gleich bis auf Rang zwei der Südgruppe - wohl die größte Überraschung der letzten Saison. Weniger gut lief es für die Munich Cowboys, was aber ganz sicher nicht an Fabien Gärtner lag. Der nach Yards Raumgewinn beste deutsche Running Back der GFL war 2012 der große Aktivposten im Münchner Angriff. Die Riege der stärksten Verteidiger in der GFL vertreten unter den Nominierten Sebastian Schönbroich von den Düsseldorf Panthern und Thomas Rauch von Meister Schwäbisch Hall Unicorns. In einer Ära des Footballs, in der auch in der GFL immer öfter der Weg zum Erfolg über das Passspiel gesucht wird, ist ein erfahrener Defensive Back mit glänzender Übersicht natürlich Gold wert. Neun gegnerische Pässe fing Schönbroich 2012 ab - Spitze in der GFL. Routine und Erfahrung brachte auch Thomas Rauch bei den Unicorns wieder im Übermaß ein - gepaart mit seiner Doppelrolle als Kicker des Teams ist er einer der Leitwölfe der Meistermannschaft aus Schwäbisch Hall. Und so abgeklärt, wie er nach dem offensiven Schlagabtausch im German Bowl mit seinem langen Field Goal in der Schlussminute unter Beweis stellte, dass am Ende eben doch Kicker oder Verteidiger über die Titelvergabe entscheiden, war seine Nominierung natürlich ein Muss.

Was das Kicking angeht, lief ihm allerdings in der GFL über die Saison gesehen ein phänomenaler Ausnahmekönner den Rang ab: Wie Matthew Evensen für die Berlin Rebels Field Goals aus jeder beliebiger Distanz präzise verwandelte oder bei Punts stets zielsicher den Ball dorthin schoss, wo dem Gegner fast nie eine Gelegenheit zum Return blieb, war eine besondere Augenweide. So rückte er auch auf seiner Position in den Blickpunkt, neben all die Running Backs und Receiver, die üblicherweise im Fokus stehen. Auch da hatte die GFL 2012 wieder spektakuläre Spieler auf ihren Plätzen: Der NFL-erfahrene Larry Croom aus Dresden war einmal mehr eine Klasse für sich, einer von zwei 2.000-Yard-Running-Backs der Liga. Der andere war selbstverständlich Kiels Trevar Deed, eine imposante Neuverpflichtung der Baltic Hurricanes, dessen 2.373 Yards und 35 Touchdowns, vor allem aber der Schnitt von über neun Yards pro Lauf, es den Schleswig-Holsteinern erlaubte, die GFL Nord 2012 zu dominieren. Bei den Wide Receivern schoben sich ebenfalls zwei Neuverpflichtungen in den Vordergrund: zum einen Fritz Waldvogel, der mit 25 Touchdowns gefährlichste Passempfänger der punktehungrigen Meister-Offense aus Schwäbisch Hall, sowie Willie Millhouse, der erst während der Saison nach Braunschweig kam und die Anhänger der Lions sich fragen ließ, was wohl alles möglich gewesen wäre, wenn er von Beginn an hätte dabei sein können.

In der Mitte der Saison war in der GFL auch ein anderer Receiver neu auf der Bildfläche aufgetaucht, der den Verteidigungstrainern Rätsel aufgab: Der über zwei Meter große Aurieus Adegbesan wechselte nach Ende der Jugendsaison direkt in den Kader des alten und neuen Meisters aus Schwäbisch Hall und spielte dort sofort seine körperlichen Vorzüge wie ein „alter Hase“ aus - auch im German Bowl. Mannschaften, die viel Wert auf Nachwuchsarbeit legen, können zuweilen also ganz schnell und sehr direkt profitieren - dies gilt unter anderem auch für die Köln Falcons und die Franken Knights. Aus ihren Reihen wurden zur Wahl als Nachwuchsspieler der Jahres Dominik Klein (Köln) und Timothy Knüttel (Franken) nominiert. Offensive Lineman Klein gilt als eine der größten Nachwuchshoffnungen auf einer gefragten Position und war für seinen Verein das Fundament für die beiden Jugendmeisterschaften der letzten zwei Jahre. Knüttel avancierte im ersten Jahr in der GFL für seine Knights zum nach Yards stärksten Passempfänger und stach aus einer erfrischend starken Offense des Aufsteiger noch heraus.

Auch bei den Trainern des Jahres wird die Auswahl schwer fallen. Selbstverständlich steht Meistercoach Siegfried Gehrke aus Schwäbisch Hall zur Wahl, schließlich setzte er der ersten Meisterschaft für seine Unicorns 2012 gleich noch die Titelverteidigung obendrauf. Zwei Trainerkollegen Gehrkes, die 2012 als GFL-Debütant beziehungsweise mit einem Aufsteiger-Team jeweils die zweiten Plätze in ihren Gruppen erstürmten, ohne dass ihnen dies auf Anhieb zugetraut werden musste, Wanja Müller (Berlin Adler) und Marvin Washington (Rhein-Neckar Bandits), sowie David Odenthal, der die Köln Falcons zum GFL-Aufstieg führte runden die Riege der Nominierten ab. Und da solche Erfolge nie das Werk eines einzelnen Trainers sind, sondern nur im Teamwork einer gesunden Vereinsstruktur erreicht werden können, ist es auch nicht verwunderlich, dass neben den nur knapp am GFL-Aufstieg gescheiterten Allgäu Comets, die sich in ihrer Region auch noch zum Zuschauermagneten entwickelt haben, genau die Vereine der nominierten Trainer auch bezüglich der Ehrung als Verein des Jahres zur Auswahl stehen.

Die Nominierten für die Awards:

Spieler des Jahres
Zur Abstimmung
Marco Ehrenfried (Rhein-Neckar Bandits)
Fabien Gärtner (Munich Cowboys)
Thomas Rauch (Schwäbisch Hall Unicorns)
Sebastian Schoenbroich (Düsseldorf Panther)
Björn Werner (Florida State University)

Trainer des Jahres
Zur Abstimmung
Siegfried Gehrke (Schwäbisch Hall Unicorns)
Wanja Müller (Berlin Adler)
David Odenthal (Köln Falcons)
Marvin Washington (Rhein-Neckar Bandits)

Verein des Jahres
Zur Abstimmung
Allgäu Comets
Berlin Adler
Köln Falcons
Rhein-Neckar Bandits
Schwäbisch Hall Unicorns

Nachwuchs-Spieler des Jahres
Zur Abstimmung
Aurieus Adegbesan (Schwäbisch Hall Unicorns)
Dominik Klein (Köln Falcons)
Timothy Knüttel (Franken Knights)

GFL Spieler des Jahres
Zur Abstimmung
Larry Croom (Dresden Monarchs)
Trevar Deed (Kiel Baltic Hurricanes)
Matthew Evensen (Berlin Rebels)
Willie Millhouse (Braunschweig FFC)
Fritz Waldvogel (Schwäbisch Hall Unicorns)