Mitteilung von AFVD vom 22.03.2018

GFL als Magnet für europäische Top-Spieler

Die in wenigen Wochen startende Saison der German Football League (GFL) wird eine besondere. Zum einen ist es das Jahr des 40-jährigen Jubiläums einer deutschen Bundesliga im American Football. Aber unabhängig davon sticht noch etwas in diesem Jahr an den Vorbereitungen der 16 Teams ins Auge: Die Attraktivität der GFL als Liga mit der größten sportlichen Strahlkraft in Europa hat sich noch einmal verstärkt. Der Zustrom von Spielern aus anderen europäischen Ländern zu den GFL-Clubs ist größer als je zuvor, beinahe täglich vermelden die Teams Neuverpflichtungen von jenseits der Grenzen.

Leistungsdichte und Qualität sind in der Form, wie die GFL sie bietet, nirgendwo anders in Europa zu finden. Mit einem stimmungsvollen Umfeld und anerkannt hoher Qualität des Coachings punktet zum Beispiel Vizemeister New Yorker Lions vor allem bei jungen Talenten. Da hilft mit, dass die Trainer des Stabes von Troy Tomlin in der Offseason auch gern gesehene Gast-Coaches bei internationalen Spieler-Camps in ganz Europa sind. Im Rahmen eines solchen Trainingslagers Ende 2017 in der Nähe von London fiel Lions-Defensive-Coordinator Dave Likins zum Beispiel das Talent des jungen Linebackers Laurynas Orlovicius aus Litauen auf, und die Braunschweiger holten ihn wie zum Beispiel auch die Polen Patryk Matkowski und Adam Roszkowski an die Oker. Matkowski gilt als eines der großen Receiver-Talente des Kontinents, mit verschiedenen Mannschaften aus seiner Heimatstadt Wroclaw wurde er bereits polnischer Meister.

Auch in Richtung Österreich übt die GFL Sogwirkung aus. Zwei bisherige Innsbrucker Spieler konnte Süd-Aufsteiger Kirchdorf Wildcats engagieren. So wechselt Receiver Clemens Erlsbacher von den Swarco Raiders aus Innsbruck zu den Wildkatzen, ebenso wie der 24-jährige Alexander Achammer, der beim mehrmaligen österreichischen Meister auch schon als „Defensive Player of the Year“ ausgezeichnet worden war. Treffen werden beide in den Partien gegen die Marburg Mercenaries auch auf einen alten Bekannten, denn in der hessischen Universitätsstadt wird mit Alexander Thury Österreichs derzeit prominentester junger Quarterback in diesem Jahr in der GFL aktiv werden.

Manchmal spielt die geografische Nähe zur Heimat natürlich ihre Rolle. Folgerichtig sind die Huskies aus Hamburg mit dank des Hafens traditionellen Verbindungen zur britischen Insel dort fündig geworden. Jozef Tobolkiewicz kommt vom englischen Erstligisten Derby Braves und spielte bereits bei den Jyvaskyla Jaguarit in Finnland und den Horsens Stallions in Dänemark. Die große Herausforderung der GFL sucht in Hamburg auch Ibrahim Ahmed. Der 23-jährige Londoner wurde in Saudi-Arabien geboren und spielte zuletzt für die London Hornets und für das Universitätsteam der Greenwich Mariners.

Aber auch München ist für Briten gern gesehene Anlaufstation. Mit Anthony Thomas Black und Ryan Phillips werden 2018 zwei britische Offensive Linemen die Munich Cowboys verstärken. Selbstverständlich sind unter den vielen Verstärkungen, die Samsung Frankfurt Universe 2018 aufbieten möchte, ebenso Neuzugänge aus Europa. Ein wahrer Kosmopolit ist etwa der britische Receiver Timothy Thomas, der zuletzt bei den Helsinki Roosters in Finnland spielte, in Südafrika geboren und in Wales aufgewachsen ist. Als Nationalspieler gehört er zu Großbritanniens Aufgebot und nimmt nun in Frankfurt gemeinsam mit Spielern vieler anderer Nationalitäten Kurs auf einen deutschen Titel. Zum Beispiel mit den Franzosen Andreas Betza (Running Back) und Tristan Bart (Linebacker), die aus Thonon zu Universe wechseln. Der 23-jährige Bart spielte zwischenzeitlich auch zwei Jahre für die Carabins de l'Universite de Montreal in Kanada.

Sie alle folgen damit Dutzenden Spielern von nah und fern, die teilweise seit Jahren in der GFL spielen oder auch in diesem Jahr erstmals die Bewährungschance suchen. Selbstverständlich sind auch bei den Dresden Monarchs, die in den letzten Spielzeiten fast immer sowohl in der Nachbarschaft in Tschechien und Polen als auch oft in Frankreich oder Skandinavien fündig geworden waren, dieses Jahr wieder Europäer im Kader. Zum Beispiel erneut der Team-MVP von 2017, William James aus Schweden, der just in dieser Woche gerade wieder neue europäische Gesellschaft in Running Back Glen Toonga (Großbritannien) und Receiver Brice Jacques-Andrè Coquin (Frankreich) bekam.

Die Liste ließe sich fast endlos fortsetzen und tut dies bis zum Saisonstart sicherlich auch noch. Den Wettbewerb und die gelebte Internationalität in der GFL wird dies noch weiter beleben.