GFL und GFL 2 bleiben spannend
Die erste Saison der GFL nach ihrer Erweiterung auf acht Teams pro Gruppe geht in die Schlussphase. Und der Blick auf die Tabellen von GFL und GFL 2 zeigt, dass eines der mit der Reform verbundenen Ziele verwirklicht werden kann. In allen vier Gruppen gibt es kein Team, das ungeschlagen geblieben wäre, und auch keines, das noch sieglos ist. In der Folge sind auch die nun noch kommenden Spiele fast alle von Relevanz für die Abschlusstabelle.
In der GFL steht nur Kiel als Tabellenerster der Gruppe Nord bereits als Playoff-Teilnehmer fest, im Süden Schwäbisch Hall so gut wie. Doch schon die Tabellenzweiten müssen selbst zu diesem späten Zeitpunkt noch um die Endrundenqualifikation zittern, eines Viertelfinales daheim können sie sich längst nicht sicher sein. Auch die späten Spiele der Saison bergen also mehr Zündstoff als in früheren Jahren.
Gleiches gilt für die Relegationsplätze, es gibt so bislang in der höchsten Spielklasse kein einziges Team, für das die drei oder vier verbleibenden Partien in die eine oder andere Richtung keine Relevanz mehr besäßen. Und das Gleiche gilt streng genommen für die GFL 2, auch wenn es dort pro Gruppe nicht um vier Playoff-Plätze, sondern nur um einen einzelnen Relegationsplatz an der Spitze geht.
Einzig vielleicht Nürnberg und Kirchdorf im Süden oder Bonn und Hamburg im Norden mag man derzeit zugestehen, dass sie nach drei Saisonvierteln im gesicherten Mittelfeld auf eine weitere Saison in der zweiten Liga zustreben. Wobei angesichts des bisherigen sehr wechselhaften Saisonverlaufs die beiden genannten Süd-Teams durchaus noch leise Hoffnungen haben dürfen, sich im günstigsten Fall weit nach vorn schieben zu können, und den beiden Nord-Teams wiederum noch lange nicht bescheinigt werden darf, aller Abstiegssorgen ledig zu sein.
Das Rennen um Rang eins in den beiden GFL-2-Gruppen ist jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt bestenfalls für gestandene Football-Arithmetiker zu durchblicken. Nach der abermaligen Niederlage von Nord-Tabellenführer Cottbus Crayfish gegen Köln haben die Brandenburger zwar noch zwei Minuspunkte Vorsprung auf die drei Verfolger. Aber sie müssen noch nach Osnabrück und Troisdorf, wohin sie aus den Heimspielen nur einen Vorteil von acht beziehunsgweise sieben Punkten aus dem direkten Vergleich mitnehmen. Osnabrück oder Köln (die zuvor gegeneinander spielen) sowie Troisdorf mit dem Heimspiel im Nachbarschaftsderby gegen Bonn haben also gute Chancen, Cottbus auf der Zielgeraden noch abzufangen.
Im Süden liegt an der Spitze das Feld auf den ersten Blick weiter auseinander (fünf Teams zwischen vier und zehn Minuspunkten). Aber eben nur auf den ersten Blick: Tabellenführer Allgäu ist zu Hause zwar ungeschlagen, kassierte aber auswärts zwei klare Niederlagen. In Darmstadt und vor allem in Kaiserslautern können die Comets die Punkte also nicht wirklich einkalkulieren. Nutznießer neben Kaiserslautern könnten da leicht Frankfurt Universe oder auch die Nürnberg Rams werden. Frankfurt müsste dazu zu Hause vor allem gegen Kaiserslautern punkten, Nürnberg spielt drei seiner letzten vier Spiele auf dem heimischen Zeppelinfeld - unter anderem gegen Frankfurt und auch gegen Kaiserslautern. Frankfurts Vorteil: Universe hat gegen Allgäu den direkten Gesamtvergleich gewonnen, gegen Kaiserslautern fehlen nur zwei Punkte, die im Rückspiel aufzuholen wären.