Braunschweig erwartet Dresden
In der GFL Süd zeigt sich die Tabellensituation im Vergleich sowohl zum Vorjahr als auch zu den ersten Wochen der Saison von einer zuletzt eher ungewohnten Seite, jedenfalls was das Mittelfeld hinter Schwäbisch Hall und Frankfurt betrifft. In der GFL Nord dagegen überstanden erwartungsgemäß die vier bislang ungeschlagenen Teams auch ihre Spiele am letzten Wochenende unbeschadet. Auch wenn der Angriff des Kölner Aufsteigers Cologne Crocodiles zu Hause gegen die Kiel Baltic Hurricanes beim 41:65 einmal mehr kräftig Eindruck schinden konnte - die Gäste setzten immer wieder selbst noch einen drauf. So zählen auch die Kieler weiter zum Quartett mit je 6:0 Punkten an der Spitze der Tabelle.
Für den Pfingstsamstag steht nun aber das erste direkte Aufeinandertreffen von Teams aus diesem Quartett an: Die New Yorker Lions empfangen in Braunschweig die Dresden Monarchs - immer wieder eine der heiß gehandelten Paarungen, wenn es zu diesem frühen Saisonzeitpunkt um mögliche German-Bowl-Konstellationen geht. Kein Wunder, schließlich treffen nicht nur die nach der Touchdown-Differenz aktuellen Tabellenführer und Zweiten aufeinander - seit 2013 war zum Abschluss der Punktrunde Braunschweig stets Erster, Dresden immer Zweiter.
2014 spielten beide im German Bowl gegeneinander, und erst im letzten Viertel behielten dabei die Niedersachsen die Oberhand über die Sachsen. Seither verging keine Saison, in der die Monarchs die New Yorker Lions nicht "ärgern" konnten. 2015 gewannen sie in Braunschweig 27:26 und verdarben den Braunschweigern damit die Perfect Season, letztes Jahr trotzten sie ihnen zu Hause ein 38:38-Unentschieden ab. Bei solchen Achtungserfolgen soll es auf Dauer aus Sicht der Sachsen allerdings nicht bleiben. Eine ersehnte Rückkehr in den German Bowl in Berlin (am 7. Oktober) würde für die Monarchs deutlich näher rücken, wenn sie die New Yorker Lions schon in der Vorrunde aus dem Weg räumen könnten.
Dabei wird es für die punktehungrige Dresdner Offense aber dieses Jahr das erste Mal so richtig schwer, darf sich Braunschweig doch auf seine stabile Verteidigung verlassen. In der jüngeren Geschichte dieses Dauerduells gelang es dem Dresdner Angriff dennoch meist recht gut, sich in Szene zu setzen. Aber auch der amtierende Meister und Eurobowl-Titelverteidiger aus Braunschweig kann bekanntlich selbst im Angriff immer noch einen Gang zulegen - und so könnte erneut ein spektakulärer Schlagabtausch auf Augenhöhe bevorstehen.