Bundescheerleadertag beschließt Strukturreform
Positionspapier zur Zukunft von Cheerleading in DeutschlandDer AFVD versteht sich seit seiner Gründung im Jahr 1982 als der Verband, der neben der Sportart American Football weitere Sportarten wie u. a. Cheerleading, Flag Football, Australian Football und Beach Football betreibt.
Der 14. Bundescheerleadertag, die Vollversammlung der Vertreterinnen und Vertreter des Cheerleading unter dem Dach des AFVDs, trafen sich am 02.09.2017 in Frankfurt am Main.
Die Delegierten beschlossen eine umfassende Neustrukturierung des Cheerleading im AFVD, um die Fachsparte zukunftssicher zu machen und die Betreuung unserer Mitglieder zu verbessern.
Wesentlicher Punkt ist die Übertragung von Arbeiten aus dem Ehrenamt auf das Hauptamt. Die AFVD Geschäftssstelle wurde und wird im laufenden Jahr personell weiter verstärkt und kann dadurch das Ehrenamt von zahlreichen Arbeiten entlasten. Dadurch können die Sportarten unter dem Dach des AFVD, wie Cheerleading und die in diesem Sport tätigen Funktionsträger verstärkt als Kompetenzzentrum für Regelwerk, Juryaus- und fortbildung und Wettkampfordnung ausrichten.
Einstimmig beschlossen wurde ein Papier, in dem der AFVD und der Bereich Cheerleading im AFVD sich zur Zukunft des Cheerleadings in Deutschland positioniert:
1. Cheerleading ist ein integraler Teil des Verbandes und der Football-Bewegung in Deutschland.
Dabei ist Cheerleading ein Sammelbegriff für verschiedene Sportarten und Disziplinen wie dem "klassischen" Cheerleading , CheerDance, Sideline-Cheer, Sideline ShowDance, FreeStyle, Modern Dance und Urban Dance. Viele - nicht alle - dieser Disziplinen sind Tanzsportdisziplinen, die mit dem klassischen Cheerleading kaum bis keine Berührungspunkte haben. Andere hingegen weisen große Überschneidungen auf.
Sideline- Cheer sieht der AFVD als die Wurzel des Cheerleadingsports, da sich aus dieser Disziplin seit 1898 alle anderen entwickelt haben.
Seit 1988 werden leistungsorientierte Meisterschaften auf Landes- und Bundesebene durchgeführt. Europameisterschaften seit 1995 und Weltmeisterschaften seit 2001. Die Europa- und Weltmeisterschaften fanden stets unter Teilnahme deutscher Teams statt.
2. Von den 250 Football-Mitgliedsvereinen des AFVD betreiben eine Vielzahl der Vereine Cheerleading im Rahmenprogramm des Football-Spielbetriebs. Daneben gibt es eine Wettkampfschiene, die sowohl in der Halle, als auch im Freien durchgeführt wird.
3. International gibt es mehrere Weltverbände, die nicht exklusiv verschiedene der Disziplinen des Cheerleading (in diesem Zusammenhang als Oberbegriff verstanden) betreiben.
Der AFVD ist in zwei dieser Weltverbände organisiert: In der World DanceSport Federation (WDSF) und der International Federation of American Football (IFAF). Beide sind vom IOC als "Olympic Recognized" anerkannt. Das IOC hat nunmehr Cheerleading (vorläufig ) als Sportart anerkannt.
Die Delegierte billigten die Ergebnisse eines durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) moderierten Vermittlungsgespräches zwischen dem AFVD, der Deutschen Tanzsportverband (DTV) und dem Cheerleading- und CheerDance Verband Deutschland e. V. (CCVD).
Darin garantieren sich die drei Verbände den gegenseitigen Bestand der Mitgliedschaft und nach einer eventuell erfolgten Aufnahme der CCVD in den DOSB die Freistellung der wechselseitigen Mitglieder vor gegenseitigen Sanktionen oder Verbandsstrafen bei Teilnahme an Wettbewerben der Verbände. Der DOSB sagt zu dafür Sorge zu tragen, daß auf Ebene der Landessportbünde bei Erwerb von Mitgliedschaften durch die Landesfachverbände, die jeweiligen Mitglieder eines der beteiligten Verbände bei dem jeweiligen Verband gemeldet werden bzw. bleiben. Bei Aufnahme eines Landesfachverbandes der CCVD in den jeweiligen Landessportbund, verleiben damit diejenigen Cheerleader- oder Cheer Dance Vereine, die unter dem Dach des Landesfachverbandes des AFVDs oder des DTVs gemeldet sind, beim Landesfachverband des AFVDs bzw. DTVs und werden nicht dem Landesfachverband des CCVDs zuwiesen.