Mitteilung von AFVD vom 10.01.2004

Tipps für den Programmaufbau für die DCM und DCJM 2004

Stefanie Geyer, die Vorsitzende der Bundesjurykommission, gibt im Hinblick auf die bevorstehenden Deutschen Meisterschaften noch einmal wichtige Hinweise im Bezug auf den Programmaufbau.


Sehr geehrte Damen und Herren,

die Landesmeisterschaften sind ja nun vorbei und einige Dinge sind bei den gezeigten Programmen aufgefallen, auf die ich hier noch einmal genau hinweisen möchte:

PeeWees:
Anhand der neuen BWO kann man ja eigentlich kaum noch disqualifizieren. Leider hat es doch einige PeeWee-Squads getroffen. Sie wurden aus zweierlei Gründen disqualifiziert. Der häufigere Grund war der fehlende externe Spotter bei Level 2 Pyramiden und Stunts. Ein Team wurde wegen Benutzens unerlaubter Hilfsmittel disqualifiziert. Erlaubte Hilfsmittel sind Schilder, Fahnen, Pom Pons, Megaphone und Bust outs. Dinge wie Glöckchen oder Trommelstöcke gehören immer noch nicht dazu.

Kurze Anmerkung zu den externen Spottern:
Zwei Meter Abstand, Arme hinter dem Rücken verschränkt und nicht auf seine eigene Gruppe, sondern auf alle anderen gucken ist kein aktives Spotting!!! Liebe Trainer: Laßt Eure Spotter das Programm lernen und übt ihren Einsatz. Vieles geschieht aus Unsicherheit. Erklärt ihnen genau, was sie dürfen, was nicht und was genau ihre Aufgabe ist. Sonst lauft Ihr immer wieder Gefahr, disqualifiziert zu werden!!!

Mixed:
Bedauerlicherweise mussten auch Senior Mixed Teams disqualifiziert werden, und zwar aufgrund dessen, dass sie Double-Base-Stunts Level 3 ohne externen Spotter gemacht haben. Das ist verboten. Wenn ein Singlestunt wackelt und der Spotter eingreift und quasi based – dann fehlt ein Spotter!!!

Noch ein weiterer Hinweis für die Mixed Teams. Offensichtlich gab es Schwierigkeiten bei der Berechnung der notwenigen Stuntgruppen. Diese werden im Mixed wie folgt errechnet:

Beispiel:
Ein Squad ist wie folgt zusammengestellt: 24 Personen, davon 6 Männer und 18 Frauen. Man rechnet die Männer x 3 (Base, Top, Spotter) = 18, Rest 6. Den Rest teilt man durch 5 (Standardgroupstunt für Damen) = 5,2 = 1 Stuntgroup. Das heißt, dass das Team mit 6 Partnerstunts + 1 Allgirlstuntgroup = 7 Gruppen stunten muß. Eine Person wäre hierbei übrig. Trotzdem erhält das Squad den Teamfaktor 1 für 7 gleichzeitig gezeigte Stunts. Sollten weniger gezeigt werden, ergeben sich die reduzierten Faktoren ja rechnerisch.

Daraus ergibt sich, dass das Mixed Team als Teamleistung mit Teamausnutzungsfaktor 1 keine Baskettosses zeigen wird, da sie es kaum schaffen werden, 7 Gruppen gleichzeitig zu zeigen. Die gezeigte Teamleistung sollte möglichst einheitlich sein, da sich sonst Mischwertungen ergeben!!!

Anmerkung für die Jugend Mixed Teams:
Hier werden Doublebase-Stunts als Standard angesehen. Das Beispiel oben rechnet sich also 6 Jungs x 4 (2 Bases, Top, Spotter) = 24. D. h., das Jugend Mixed Team müsste für einen Teamfaktor 1 6 Doublebase-Stunts zeigen.

Kleine Anmerkung zu den Vorberechnungen der Stunts und Pyramiden:
Die Bewertung der Jury kann natürlich sowohl nach unten als nach oben abweichen. Weniger Punkte bekommt man natürlich durch Drops, Wackler oder Unsicherheiten. Man kann aber auch eventuell mehr Punkte bekommen durch neue Auf- und Abgänge, die sich einfach auf dem Papier (Programmablaufbogen) nicht so spektakulär gelesen haben, wie sie nachher waren.

Tumbling:
Das Teamtumbling eines Squads soll natürlich so schwer sein, wie möglich. Aber: Ich denke nicht, dass es sich punktemäßig jemand leisten sollte, kein Teamtumbling zu zeigen, nur weil das Squad "nur ein einarmiges Rad kann". Weiterhin ist aufgefallen, dass relativ viele Tumblingdrops abgezogen worden sind. Jeder sollte wirklich nur das Tumbling zeigen, welches das Team beherrscht. Ansonsten schadet einem ein Dropabzug relativ stark.

Cheerdance:
Ich denke, die Cheerdance Kategorie ist in diesem Jahr schon viel tänzerischer geworden. Nicht zuletzt natürlich durch die Schwierigkeitsliste. Aber bitte, liebe Trainer: Laßt Euer Squad nur diejenigen Schwierigkeiten zeigen, die sie auch wirklich beherrschen. Ich denke, dass die Teams, die sich für die beiden Deutschen Meisterschaften qualifiziert haben, dies sowieso getan haben. Daher dieser Hinweis auch nur am Rande,


Dies sind nur kleine Hinweise, die Ihr beherzigen könnt oder nicht. Dies ist selbstverständlich jedem selber überlassen!

Eine gute Möglichkeit, eine Disqualifikation zu vermeiden, ist es, in der Stellprobe das Programm vollständig zu zeigen!

Allen Teams wünsche ich eine gute Vorbereitung auf die beiden Deutschen Meisterschaften. Auch wenn’s stressig wird – nach dem Motto: Nach der Meisterschaft ist vor der Meisterschaft!

Stefanie Geyer
Vorsitzende der Bundesjurykommission