Mitteilung von AFVD vom 10.12.2006

DOSB geht mit Rückenwind in das Jahr 2007

Sport und Staat wollen in Zukunft in einem engen Schulterschluss gegen die Seuche Doping kämpfen. Dies wurde bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in Weimar auf eindrucksvolle Art und Weise bekräftigt.

Zum einen durch die Verabschiedung eines vom Präsidium vorgelegten Zehn-Punkte-Aktionsplans des DOSB, zum anderen durch den Appell des für den Sport zuständigen Bundesminister des Inneren, Dr. Wolfgang Schäuble, für eine intensive Zusammenarbeit von Sport und Staat. Gastredner Schäuble kündigte weitere gesetzliche Maßnahmen zum Kampf gegen Doping an, zum Beispiel durch eine Verschärfung des Arzneimittelgesetzes, eine Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel und die umfangreichere Einbeziehung des Bundeskriminalamtes im Kampf gegen Dopingvergehen. Zudem sollte künftig auch Blutdoping in die strafrechtliche Verfolgung miteinbezogen werden.

Der Bundesinnenminister dankte im Rahmen der Delegiertenversammlung im Namen der Bundesregierung dem organisierten Sport „für großartige Leistungen“ und sagte: „Unser Land wäre ohne den Sport unendlich viel ärmer. Dass, was der Sport leistet, könnte eine staatliche Organisation auch nicht annährend erledigen.“

Schäuble kündigt gesetzliche Maßnahmen an

Unterstützung erfuhr der Deutsche Olympische Sportbund zuvor bereits durch einen anderen staatlichen Würdenträger. Dr. Richard von Weizsäcker, früherer Bundespräsident und persönliches Mitglied im DOSB, plädierte für die Aufnahme des Sports als Staatsziel ins Grundgesetz: „Wir tun nicht nur uns, sondern der Verfassung einen Gefallen, wenn der Sport ins Grundgesetz kommt.“ Die Mitgliederversammlung beschloss einstimmig einen Appell an Bundestag und Bundesrat, das Grundgesetz im Artikel 20a um einen neuen Absatz 2 mit der Formulierung „Der Staat schützt und fördert die Kultur und den Sport“ zu ergänzen.

Das DOSB-Präsidium kann mit kräftigem Rückenwind in das Jahr 2007 gehen, denn auch die übrigen wichtigen Vorhaben wurden von der Versammlung einstimmig begrüßt: das Arbeitsprogramm des DOSB-Präsidiums ebenso wie das neue Steuerungsmodell Leistungssport.

Anti-Doping-Programm verabschiedet

In seinem Jahresbericht nannte Thomas Bach die Integration als eines der beherrschenden gesellschaftspolischen Themen der letzten Monate. Dabei habe der Sport eine herausragende Rolle gespielt. Die in Deutschland in diesem Jahr organisierten Weltmeisterschaften hätten gezeigt, welch große integrative Kraft im Sport steckt. „Durch das damit verbundene Medieninteresse ist in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt worden, was in vielen Tausenden unserer Vereine tagtäglich geschieht“, sagte Bach, der sicher ist, dass die Vereine diesen Schub der Großereignisse nutzen werden.

Erstmals wurde in Weimar ein Preis für den „Trainer des Jahres“ vergeben, mit dem der erfolgreiche Trainer der deutschen Bobfahrer, Wolfgang Bethge, von dem DOSB-Vizepräsidenten Eberhard Gienger ausgezeichnet wurde.