Mitteilung von AFVD vom 21.06.2007

Stuttgart fordert Düsseldorf heraus

Der Titelverteidiger ist beim Junior Bowl aber wieder Favorit

David gegen Goliath - so lautet die Kurzformel für den Junior Bowl am 23. Juni im Mönchengladbacher Hockeypark. Die Düsseldorf Panther sind im Duell gegen die Stuttgart Scorpions der klare Favorit. Eindeutig bestimmten die Rheinländer in diesem Jahr das Geschehen in der GFL Juniors - und das hat inzwischen ja Tradition: Zum sechsten Mal in Folge steht der Jugendmeister im Endspiel und gilt für viele bereits der sichere Sieger.

Aber noch haben die Panther natürlich nicht gewonnen. Finalgegner Stuttgart Scorpions ist ohnehin schon die Überraschung der Saison, die Schwaben kehrten erst in dieser Saison wieder in die Oberliga zurück. Das Jahr der Abstinenz haben sie allerdings zu einem eindrucksvollen Neuaufbau genutzt und damit einen großen Teil der Konkurrenz verblüfft, was auch in Düsseldorf Respekt erzeugt hat. Größtes Manko des starken Herausforderers könnte allerdings der kleine Kader sein. Während die Panther immer wieder aus dem Vollen schöpfen können, müssen die Scorpions einige wichtige Akteure dann doch in Angriff und Abwehr einsetzen.

Von den äußeren Bedingungen verspricht das diesjährige Endspiel um die Deutsche Jugendmeisterschaft ein wahres Highlight zu werden. Der Mönchengladbacher Hockeypark wurde erst im vergangenen Jahr eröffnet und gehört zu den modernsten Arenen seiner Größenordnung. Ungewöhnlich für beide Teams wird allerdings der Untergrund sein, denn im Hockeypark wird auf Kunstrasen gespielt.

Ralf Klein, Geschäftsführer der Mönchengladbach Mavericks, zu der Entscheidung, den Junior Bowl in Mönchengladbach spielen zu lassen: "Über dieses Votum haben wir uns seinerzeit natürlich sehr gefreut. Wir können versichern, dass wir eine sehr attraktive Veranstaltung auf die Beine stellen werden." Insgeheim hofft man auf Seiten der Rheinländer, dass man die Uralt-Bestmarke der Zuschauerzahlen vom Junior Bowl in Hannover knackt. Vor 15 Jahren strömten 2.734 Zuschauer zum Endspiel in der niedersächsischen Landeshauptstadt.

Auch sportlich stehen die Anzeichen für ein interessantes Finale gut. Denn sowohl die Düsseldorf Panther als auch die Stuttgart Scorpions haben in diesem Jahr bis dato kein einziges Spiel verloren. Die unterschiedliche Spielanlage verspricht ein mit Sicherheit abwechslungsreiches Endspiel. Die Herausforderer aus dem Süden werden mit ihrer Double-Wing-Formation fast ausschließlich auf das Laufspiel setzen. Die Running Backs Julian Tipton, Leon Leberer, Raphael Schneider und dazu QB Steffen Haenelt sind in der Kombination wohl das gefährlichste Offensive Backfield Deutschlands in ihrer Altersklasse. Allerdings müssen die Spieler der Offensive und Defensive Line immer wieder auf beiden Seiten des Balles spielen, was die Gefahr frühzeitiger Ermüdungserscheinungen erhöht.

Für die Stuttgarter kann es nur gelten, von Beginn an so viel Boden wie möglich gutzumachen, denn in der bisherigen Saison war das erste Viertel immer die Achillesferse des Titelverteidigers. "Wir leisten uns leider häufig dumme Strafen, die allerdings bisher am Ende nichts am Ergebnis änderten. Leider brachten wir dadurch unsere Gegner teilweise wieder ins Spiel. In einem engen Spiel kann das sehr weh tun und den Unterschied machen", warnt Düsseldorfs Head Coach Oliver Nitschmann vor dem Fehler, den Gegner beim Saisonhöhepunkt zu unterschätzen. Die Stuttgarter verfügen über eine sehr starke Defensive Line, die in der gesamten Saison eine konstante Leistung abgeliefert hat. Dazu kommen solide Linebacker und ein schnelles und fangsicheres Backfield. Vor allem die Leistung, gegen die Berlin Adler nur sieben Punkte zuzulassen, sorgte bundesweit für sehr viel Anerkennung.

Ähnlich wie die Scorpions verfügen auch die Panther über sehr gute Running Backs, sind dazu aber auch auf den Receiver- und Tight-End-Positionen mit erfahrenen und ballsicheren Spielern besetzt. Die Offense hat in Fabian Schorn einen der besten Quarterbacks Deutschland an ihrer Spitze, und Backup Robert Demers hat ebenfalls bewiesen, dass er die Offense führen kann. Der Angriff ist nur sehr schwer auszurechnen, Lauf- und Passspiel halten sich die Waage und sind gleichermaßen gefährlich. Die Defense hat besonders auf den Linebacker-Positionen gutes Personal. Aus der Junioren-Nationalmannschaft sind noch Timo Grüske, Marius Burgsmüller und Jonas Kriegler dabei. Die starke Mitte wird von einer soliden Defensive Line um NT Roger Wittke unterstützt. Das Backfield konnte in der laufenden Saison 16 Interceptions abfangen, die Defense konnte insgesamt 22 Turnovers der Gegner erzwingen. Vier Safetys brachte die Verteidigung der Raubkatzen noch dazu in der Saison 2007 auch aufs Scoreboard.