Mitteilung von AFVD vom 17.09.2008

Mike Wilson freut sich auf Frankfurt

Vierfacher Super Bowl Gewinner beim German Bowl

Als Ehrengast des American Football Verbandes Deutschland wird beim German Bowl XXX in der Commerzbank Arena Frankfurt Mike Wilson vor dem Spiel den Münzwurf durchführen. Wilson war von 1981 bis 1990 in der NFL für die San Francisco 49ers aktiv und gewann mit dem Team aus Kalifornien in dieser Zeit gleich viermal das Finale der NFL, den Super Bowl. „Es ist eine Auszeichnung für mich, als Gast des AFVD beim German Bowl dabei sein zu dürfen,“ verrät Wilson, der bislang zwar in Europa bereits Football-Spiele besucht hat, aber zum ersten Mal nach Deutschland kommen wird. „Ich bin sehr gespannt. Meine Freunde in Europa haben mir schon berichtet, dass das Spielniveau in Deutschland das höchste in ganz Europa ist und der German Bowl der Höhepunkt der europäischen Football-Saison ist.“

Vor dem German Bowl wird Mike Wilson am Vormittag auch an der German Bowl Coaches Clinic teilnehmen und gemeinsam mit GFL-Coaches wie Siegfried Gehrke und Shuan Fatah sprechen. „Das wird ganz aufregend. Ich weiß, dass überall in Europa Spieler und Coaches mit der gleichen Leidenschaft trainieren und coachen wie hier in den USA. Dies beeindruckt mich vor allem vor dem Hintergrund, dass der Antrieb all dieser Menschen die reine Liebe zum Footballsport ist und nicht die Hoffnung auf das Geld des Profitums. Ich freue mich daher riesig auf den Erfahrungsaustausch mit diesen Coaches.“

Wilson hatte nach seiner erfolgreichen Spielerkarriere in den USA selbst eine ebenso erfolgreiche Karriere als Trainer eingeschlagen. Zunächst folgte er seinem Mentor und ehemaligen 49ers-Trainer Bill Walsh an die Universität von Stanford. Später betreute er in der NFL bei den Los Angeles/Oakland Raiders (1995 und 1996) und bei den Arizona Cardinals (2003 bis 2007) die Wide Receiver. Unter seinen Fittichen standen dabei mit Tim Brown, Anquan Boldin oder Larry Fitzgerald Spieler, die es unter seiner Regie bis in den Pro Bowl auf Hawaii, das alljährliche Auswahlspiel der besten NFL-Profis eines Jahres, schafften.

„Die meisten Amerikaner registrieren leider nicht, dass American Football mittlerweile auch außerhalb der USA betrieben wird. Ich sehe, wie sich hier bei uns mittlerweile der Fußball mehr und mehr in den Blickpunkt spielt, wie weit Basketball international entwickelt ist. Ich hoffe, mit meinem Besuch in Frankfurt dazu beitragen zu können, dem American Football in Europa ein Stück mehr von der Anerkennung zu geben, der ihm zusteht.“ Bei der Coaches Clinic, beim Besuch des Spieles um den German Bowl XXX sowie während seines gesamten Besuches in Frankfurt hofft Wilson darauf, neue Kontakte knüpfen zu können, um als ehemaliger NFL-Profi aktiv an der Fortentwicklung der Sportart hierzulande mitzuwirken.

Ein bisschen neidisch ist der Ex-Footballer Wilson nämlich schon auf seinen Freund Renaldo Nehemiah. Der ehemalige 110-m-Hürden-Weltrekordler gehörte damals auch zum Team der 49ers und hatte als Leichtathlet Freundschaften zu Menschen überall auf dem Erdball knüpfen können. Einmal im Jahr treffen sich auch heute noch regelmäßig die ehemaligen Spieler der 49ers anlässlich eines Heimspiels des aktuellen Teams, dieses Jahr beispielsweise am 26. Oktober. Dann dürfen sie in Erinnerung an ihre großen Zeiten schwelgen, und Mike Wilson hat die Gelegenheit des Wiedersehens mit den ehemaligen Teamkameraden wie etwa Joe Montana, dessen Pässe er damals fing.

„Ich hatte eine großartige Zeit in der NFL. Als ich in die Liga kam, hätte ich eigentlich ja zu den Dallas Cowboys kommen sollen, dem zu dieser Zeit dominierenden Team. Die gaben mich allerdings an die 49ers ab, und mit denen gewann ich dann gleich im ersten Jahr überraschend erstmals den Super Bowl. In der Folge lösten wir die Cowboys als vorherrschenden Club des kommenden Jahrzehnts ab. Da ich selbst und meine ganze Familie aus Kalifornien stamme, war das alles eine richtig glückliche Fügung.“ Mit dem Gewinn von vier der begehrten Super-Bowl-Ringe ist Wilson so heute einer von nur drei Wide Receivern der NFL-Geschichte, der auf vier Meisterschaften zurückblicken kann.