Sieg gegen Frankreich
Mit einem Erfolgserlebnis kehrt die deutsche Herren-Nationalmannschaft aus Frankreich zurück. Nicht nur, dass die Franzosen im südfranzösischen Valence klar mit 49:21 bezwungen wurden, auch für die im nächsten Jahr anstehende Europameisterschaft konnte die deutsche Mannschaftsführung um Leistungssportdirektor Marshall Happer wichtige Erkenntnisse gewinnen. Allerdings hat der deutliche Erfolg vor rund 7.500 Fans auch einen Nachteil. Angesichts der Deutlichkeit des Erfolges wird es für die deutsche Mannschaft wohl schwer werden, sowohl für den Herbst, als auch für das nächste Frühjahr einen adäquaten Vorbereitungsgegner zu finden. Zum MVP der Partie wurde der Stuttgarter RB Patrick Scott gewählt.
Der Anfang der Partie verlief zunächst gar nicht so nach dem Geschmack der deutschen Spieler und Trainer. In den ersten beiden Drives konnten die Franzosen unterstützt von Abstimmungsproblemen in der deutschen Defense zwei Touchdowns erzielen. Zwar sorgte Roman Solovij mit seinem Kick-Return für das zwischenzeitliche 6:7 aus deutscher Sicht, aber zunächst waren die Hausherren tonangebend im Stadion Georges Pompidou. Vor allem die guten und schnellen Blocks stellte die deutsche Defensive Line vor Probleme, die sich aber als lösbar herausstellen sollten.
Nachdem die Blockarbeit umgestellt wurde, war das deutsche Team Zug um Zug tonangebend. Gemäß dem Sinn und Zweck der Reise, sich einen Überblick über den Leistungsstand der deutschen Spieler zu verschaffen, setzte die Trainercrew auch alle Spieler ein. Das Fazit musste dann auch entsprechend des Endstandes positiv ausfallen: Nicht nur dass alle drei Spielmacher eingesetzt wurden, auch alle Mannschaftsteile konnten sich an den 49 Punkten beteiligen.
Denn neben dem Touchdown von Roman Solovij beim Kickoff Return konnte auch der Berliner Marlon Singendonk einen geblockten Punt bis in die Endzone der Hausherren zurücktragen. Im Angriff kam das deutsche Team sowohl mittels Pass als auch durch das starke deutsche Running Back Trio zum Erfolg. Jerome Morris durfte sich dabei sogar zweimal in die Scorerlisten eintragen. WR Filip Pawelka hatte auch Grund zur Freude: Dem gebürtigen Polen, der erst im Vorfeld für die WM 2007 in Japan einen deutschen Pass erhielt, konnte in Valence den ersten Touchdown im Dress der Nationalmannschaft erzielen. Er fing einen Pass seines Marburger Mannschaftskollegen Joachim Ullrich, dem es zum ersten Mal gelang, in einer Partie alle Pässe an den Mann zu bringen.