Mitteilung von AFVD vom 29.09.2009

German-Bowl-Teams fast in Bestbesetzung

Wenn sich am 3. Oktober in der Commerzbank-Arena im 31. Endspiel um die Deutsche Football-Meisterschaft die Berlin Adler und die Kiel Baltic Hurricanes gegenüber stehen, dann treffen nicht nur die nach der Vorrunde besten Vereine aufeinander. Beide können ins Finale auch (fast) in Bestbesetzung gehen und den Kampf um den Titel mit den Mannschaften angehen, die den Idealvorstellungen der beiden Trainer entsprechen. Bei den Berlin Adlern ist auch Tony Hollings wieder dabei, der sich Anfang Juni im vierten Saisonspiel der Adler in München am Rücken verletzt hatte, diese Verletzung aber in der US-amerikanischen Heimat inzwischen auskuriert hat.

Verzichten müssen die Adler dagegen auf Safety Hanno Siegmund und die beiden Offensive Linemen Steven Sommerfeld und Richard Konschak. Bei Kiel wiederum fehlen weiterhin Defensive Lineman Shurendy Concetion und Linebacker Robert Koster, die sich wie Hollings im Juni schwer verletzt hatten (Schienbeinbruch und Kreuzbandriss) und frühestens in der nächsten Saison wieder einsatzbereit sein sollen. Die Kieler hatten in der entscheidenden Saisonphase ihre Defense zum Ausgleich aber bereits mit Christian Mohr, Carl Johann Björk und Jag Bal noch einmal verstärkt, sodass diese Ausfälle aktuell weniger ins Gewicht fallen.

Die Defense steht spätestens seit dem Rückspiel der beiden Kontrahenten besonders im Blickpunkt. Seine Neuzugänge, die gegen Berlin erstmals im Einsatz waren, „katapultierten die Defense in eine andere Dimension“, hatte Kiels Coach Kent Anderson seine Mannschaft gelobt. Und Berlins Coach Shuan Fatah sah das ganz ähnlich: „Die Kieler haben sich eine sehr gute Defense gebastelt. Zu Beginn der Saison waren sie noch am unteren Level, jetzt haben sie den Top-Level in der GFL erreicht.“

Diesen Top-Level der Liga - die Bescheidenheit verbietet ihm, dies hinzuzufügen - repräsentieren aber unbestritten seine Adler. Mit nur 91 zugelassenen Punkten in zehn Punktspielen war die Abwehr aus der Hauptstadt wieder genauso stark wie in der Vorsaison (108 in zwölf Spielen). Statistisch gesehen stellen die Berliner in allen Bereichen die beste Defense der Liga, haben zudem 15 Mal öfter dem Gegner den Ball per Interception oder Fumble abnehmen können als umgekehrt. „Auf jeden Fall sind wir in der Abwehr Balljäger und auch gut in der Lage, im Angriff den Ball zu schützen. Da muss sich Kiel echt ein paar Gedanken machen“, sagt Fatah.

Keine Sorge, die machen sich die Kieler natürlich auch schon. Ohne eigene Fehler gibt es schließlich solche Turnovers nicht. „Wir simulieren mit einer Beschallungsanlage die zu erwartende Lautstärke in der Frankfurter Commerzbank-Arena und stellen uns mit unseren Calls auf eine solche Kulisse ein“, verrät Teammanager Björn Willrodt. Die Kieler, die im letzten Jahr ihren ersten German Bowl spielten, wollen sich diesmal als noch reifere Mannschaft vorstellen. In punkto German-Bowl-Erfahrung hat ihr Cheftrainer sowieso das bessere Ende für sich: Er steht in seinem zehnten deutschen Finale als Head Coach (sieben Mal gewann sein Team die Endspiele), für Berlins Shuan Fatah ist es das erste Mal. „Ich bin jedenfalls nicht dafür bekannt, Endspiele zu verlieren“, schmunzelt er, fügt aber auch noch hinzu: „Frankfurt ist für mich ein sehr gutes Pflaster.“ Schließlich hatte er in Diensten der Hamburg Sea Devils aus der NFL Europa den letzten World Bowl der eingestellten NFL-Tochterliga 2007 in der Commerzbank-Arena gewonnen.