Mitteilung von AFVD vom 24.02.2010

Nur die USA haben mehr Tackle Footballer als Deutschland

IFAF Mitgliederstatistik vorgestellt

Der Weltverband International Federation of American Football (IFAF) hat jüngst eine weltweite Erhebung der Aktivenzahlen im Football durchgeführt. Nicht überraschend ist das Gros der Aktiven in den USA zu finden, wo allein über 4,2 Millionen Menschen Tackle Football spielen. Außerhalb der USA sind rund 300.000 Spieler (in Tackle und Flag Football) aktiv. Der AFV Deutschland ist mit 36.650 Spielern der mit Abstand größte Nationalverband außerhalb Nordamerikas und nimmt hinter den USA, Kanada (88.751) und Mexiko (70.500) den vierten Platz weltweit ein, noch vor Japan (22.717) und auch deutlich vor dem zweitgrößten europäischen Verband aus Frankreich (11.373).

In etwas mehr als 30 Jahren, in denen in Deutschland nun American Football gespielt wird, hat sich die Sportart in Deutschland im weltweiten Vergleich also deutlich stärker entfaltet als überall anders außerhalb Nordamerikas. Während in Japan (am 24. April mit seiner Nationalmannschaft Gast des AFVD-Teams in der Düsseldorfer ESPRIT Arena) schon Mitte der 30er Jahre die ersten Football-Teams gegründet wurden, war dies in Deutschland erst mehr als 40 Jahre später der Fall. Gelingt es, die dynamische Entwicklung der letzten Jahre fortzuführen - bei der letzten Mitgliedererhebung des DOSB war der AFVD mit einem Zuwachs von 12,39 Prozent im Jahr 2008 der am stärksten gewachsene Sportfachverband Deutschlands - scheint es mittelfristig möglich, das Niveau Mexikos oder Kanadas zu erreichen.

Ganz besonders verblüffend: Bei den männlichen Tackle Footballern im Erwachsenenalter gibt es in Deutschland jetzt schon mehr Aktive (18.000) als in Kanada (4.460) und Mexiko (5.000) zusammen. Dies erklärt sich daraus, dass diese Länder ähnlich wie die USA ihren Sport hauptsächlich über die Bildungseinrichtungen organisieren und so im Erwachsenenalter im Verhältnis nur wenigen Aktiven noch vernünftige Gelegenheiten bieten, organisiert Football zu spielen. Die europäische und im gewissen Sinne wohl besonders deutsche Tradition des Vereinslebens verschafft dagegen auch den Über-25-Jährigen noch Raum zur Entfaltung, von denen in den USA oder in Nordamerika nur noch die absolute Elite einen der wenigen Profi-Arbeitsplätze erhält - die durchschnittliche Sportler-Laufbahn endet im Alter von 23, 24 Jahren mit Verlassen der Universität. In den USA sind daher von den insgesamt 4,215 Millionen Spielern 4,1 Millionen Jugendliche.

Aber auch die Vormachtstellung des AFVD innerhalb Europas und im Vergleich zu ähnlich strukturierten Verbänden ist nicht zu verleugnen, rund 43 Prozent der Footballer des »alten Kontinents« sind unter dem Dach des AFVD in Deutschland aktiv. Fast jeder zweite der rund 84.000 Footballer in Europa spielt nach den Angaben des Weltverbandes also in Deutschland. Noch etwas deutlicher ist der Vorsprung des AFVD im Jugendbereich: Von den 36.650 deutschen Spielern ist mit 16.500 fast die Hälfte noch im jugendlichen Alter - von den rund 35.000 jugendlichen Footballern insgesamt in Europa sind also fast 50 Prozent in Deutschland aktiv. Frankreich (4.206 Jugendliche) und Russland (3.150) sind in der IFAF-Statistik im Bereich der Jugendarbeit in Europa auf den Rängen zwei und drei zu finden.