Mitteilung von AFVD vom 08.10.2010

Özdincer wird Defensive Coordinator beim Nationalteam

Nach der erfolgreichen Europameisterschaft in Frankfurt, die für die deutsche Nationalmannschaft mit dem zweiten EM-Titel endete, haben sofort die Planungen für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Österreich begonnen. Um den reibungslosen Ablauf der WM-Vorbereitungen zu gewährleisten, ist frühzeitig mit Dogan Özdincer jetzt ein neuer Defensive Coordinator berufen worden. Der Berliner war seit 2008 als Assistenztrainer bereits für die Defensive Line der Nationalmannschaft verantwortlich. Der bisherige Defensive Coordinator Walter Rohlfing scheidet aus dem Trainerstab der Nationalmannschaft aus, nachdem er als Sportdirektor der Mönchengladbach Mavericks mit dem Verein den Aufstieg in die GFL geschafft hat und sich nun ganz auf seine Rolle beim GFL-Neuling konzentrieren wird.

Rohlfing hat in unterschiedlichen Rollen rund ein Vierteljahrhundert die Nationalmannschaften geprägt. Es ist also kein leichtes Erbe, dass Özdincer antritt. "Wir freuen uns sehr, dass Dogan Özdincer das Amt des Defensive Coordinators übernimmt. Er hat seit zwei Jahren die D-Line bei der Nationalmannschaft trainiert. Er kennt sich bestens in Deutschland in der GFL und GFL 2 aus", sagt Marshall Happer, Leistungssportdirektor des AFV Deutschland, und erläutert auch, dass der Amtswechsel zwar eine Verjüngung im Trainerstab darstellt, keinesfalls aber Know-How verloren gehen wird: "Dogan Özdincer verdient sehr viel Respekt aufgrund seines Wissens und seiner Art der Vorbereitung sowie der Spielerführung und -motivation."

"Er hat die Berlin Adler maßgeblich mit neu aufgebaut und sehr viel wichtige Vorarbeit für Shuan Fatah und das Team der Adler geleistet", erinnert Happer zum Beispiel auch auf die Arbeit des Berliners auf Vereinsebene. Als Head Coach holte er mit den Berlin Adlern 2008 den EFAF-Cup, konnte 2004 mit den Adlern als Defensive Coordinator die Deutsche Meisterschaft gewinnen - nur ein Jahr nach der Rückkehr aus der GFL 2. Im vergangenen Jahr hielt er die Braunschweig Lions trotz zahlreicher Schwierigkeiten im Football-Oberhaus. Außerdem stand Özdincer den Cottbus Crayfish 2002 als Sportdirektor zur Seite. Seither gehören die Niederlausitzer zu einer festen Größe in der ostdeutschen Footballszene.

Für das kommende Jahr hätte Özdincer auch Angebote aus der GFL und der GFL 2 gehabt, um wieder als Cheftrainer zu arbeiten. Da mit der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr aber ein weiteres sportliches Großereignis unmittelbar bevorsteht und die Vorbereitungen dafür bereits jetzt laufen, entschied er sich, diese Angebote abzulehnen, um sich voll und ganz der Arbeit mit der Nationalmannschaft zu widmen. Und dabei als Defensive Coordinator die womöglich verantwortungsvollste Position im Trainerstab zu übernehmen. Nach Lage der Dinge wird es im Vergleich mit Football-Großmächten wie den USA, Japan, Kanada, aber auch den erstarkten Gastgebern in Österreich nämlich ganz entscheidend die Defense sein, die - im Wortsinne - Deutschlands führende Rolle in Europa zu verteidigen hat."Ich nehme diesen Posten sehr gerne an. Es ist ein große Herausforderung für mich, nach der Europameisterschaft - und dem Titelgewinn - nun auch die Weltmeisterschaft anzugehen. Es wird ein hartes Stück Arbeit für mich - und die gesamte Coaching Crew. Es kribbelt am ganzen Körper", ist Dogan Özdincer schon jetzt voll bei der Sache.

Mit vielen neuen Ideen für die Defense will Dogan Özdincer nun in die konkreten Vorbereitungen auf die WM gehen. Wie der neue Stab der Abwehr aussehen soll, will der Berliner allerdings noch nicht verraten. "Wir werden noch einiges in der praktischen Arbeit ausbauen und auch anders machen. Ich will nicht sagen, dass es besser oder schlechter sein wird. Aber es wird in einigen Punkten auf jeden Fall intensiver sein", so Özdincer. Vor allem die Zusammenarbeit mit den Vereinen, Spielern und Trainern soll in Zukunft eine stärkere Rolle spielen. "Wir wollen auch sehr eng mit den Coaches der GFL und der GFL 2 zusammenarbeiten, wollen uns Feedbacks geben lassen." Das Ziel ist klar: Bei der Weltmeisterschaft will man wieder wie 2007 bei der WM in Japan und 2010 bei der EM in Frankfurt die beste europäische Mannschaft sein. Bekanntlich ist es ja die Defense, welche die Meisterschaften gewinnt.