Neun Bundesländer in der GFL 2 dabei
Eine Woche nach der GFL hat auch die GFL 2 ihren Spielplan für 2011, der vom AFV Deutschland nach den Terminvorschlägen der Vereine zusammengestellt wurde. In diesem Jahr eine besondere Aufgabe, denn mit jeweils drei Aufsteigern in jeder der beiden Gruppen und dazu auch jeweils einem GFL-Absteiger ist exakt die Hälfte der 16 für die zweithöchste Spielklasse lizenzierten Mannschaften 2011 neu in der GFL 2. Beide Gruppen spielen weiter mit je acht Mannschaften. Da die Aufstockung der obersten Spielklasse GFL auf 16 Teams für 2012 vorgesehen ist, steigen die Gruppensieger in Nord und Süd direkt auf, die Tabellenzweiten erhalten die Chance, sich in der Relegation gegen die GFL-Letzten (Hinspiele 18. September, Rückspiele 2. Oktober) den GFL-Aufstieg zu erkämpfen.
Vor allem in der GFL 2 Nord ergibt sich im Vergleich zu 2010 eine stark veränderte regionale Gewichtung. Beide GFL-Aufsteiger und auch beide Absteiger kamen aus Nordrhein-Westfalen, das im letzten Jahr noch sechs der acht GFL-2-Nord-Teams stellte, nun nur noch drei. In der Folge erhöht sich die Anzahl der Bundesländer, die in der GFL 2 repräsentiert sind, auf neun. Ein durchaus erwünschter Effekt, soll doch die GFL 2 in ihrer Funktion als Unterbau der Top-Liga GFL auf möglichst breiter Basis und flächendeckend in ganz Deutschland Gelegenheiten für Spieler und Coaches bieten, sich auf höheres Niveau heranzuarbeiten.
Mit vier Vertretern stellt kommendes Jahr Baden-Württemberg die meisten GFL-2-Teams. Aus gesamtdeutscher Sicht erfreulich ist sicher auch, dass nicht nur die Virgin Guards aus Magdeburg - dem Austragungsort der German Bowls der kommenden drei Jahre - die ostdeutschen Farben in der GFL 2 hochhalten, sondern mit den Potsdam Royals nun auch wieder ein Verein aus Brandenburg den Sprung in eine der GFL-Lizenzligen geschafft hat. Nicht minder erfreulich ist, dass mit dem Aufstieg der Hamburg Blue Devils (viermaliger Meister 1996 und 2001 bis 2003) und der Badener Greifs aus Karlsruhe (Vizemeister 1987) zwei große Traditionsnamen des deutschen Footballs wieder auf dem Vormarsch sind und dazu Hamburg gemeinsam mit den Frankfurt Pirates dafür sorgt, dass AFVD-Lizenz-Football nun wieder in allen der fünf größten Städte Deutschlands live zu erleben ist.
In sportlicher Hinsicht könnte dagegen eine eher kleinere Stadt zunächst den Ton angeben. Die Franken Knights aus Rothenburg ob der Tauber gehören zu den heißesten Favoriten auf den GFL-Aufstieg. Einmal mehr, muss man hinzufügen, denn 2010 wurden sie erst auf der Zielgeraden knapp abgefangen. Nicht ganz untypisch für die GFL 2, die in beiden Gruppen seit Jahren mit spannenden Matches zwischen gleich starken Teams für ein oft bis zum allerletzten Spieltag offenes Aufstiegsrennen sorgt. Die Franken eröffnen die Saison 2011 im Süden mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger Badener Greifs, während der erste Spieltag im Norden mit dem Duell zwischen Hamburg und Köln gleich eine Paarung bereithält, die bis vor wenigen Jahren noch ein GFL-Klassiker war.
Wie in der GFL wird auch in der GFL 2 die Saison in der ersten Juli-Hälfte wegen der WM in Österreich unterbrochen. Das deutsche Nationalteam besteht zu einem nicht unerheblichen Teil auch aus Spielern der GFL 2. Dies liegt zum einen an den in den letzten Jahren stetig verfeinerten Scouting-Methoden der Nationaltrainer und zum anderen daran, dass aus privaten oder beruflichen Gründen nicht jeder Nationalspieler seinen Wohnort und in der Folge seinen Verein wechselt, auch wenn dies sportlich für ihn möglich wäre. Dem Leistungs-Niveau in der GFL 2 tut dies nur gut, und mindestens ihre Spitzenspiele stehen so in punkto Intensität, Leidenschaft und Dramatik GFL-Duellen auch in nichts nach.