Mitteilung von AFVD vom 27.02.2011

AFVD Bundesversammlung mit harmonischen Verlauf

Die Bundesversammlung des American Football Verbandes Deutschland e. V. (AFVD), das höchste Gremium des Gesamtverbandes, nahm am 26.02.2011 einen harmonischen Verlauf.

Im Rechenschaftsbericht des Präsidiums erinnerte AFVD Präsident Robert Huber daran, dass das letzte Geschäftsjahr geprägt war von der Durchführung zahlreicher Großveranstaltungen mit denen der AFVD nach der Schließung der NFL Europe den American Football Sport im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit, Medien, Sponsoren und sonstigen Multiplikatoren existent halten wollte.

Mit dem German Bowl XXXI in Frankfurt, der Cheerleading WM in Bremen, dem German Japan Bowl I in Düsseldorf, der Football EM in Frankfurt am Main und dem unmittelbar bevorstehenden German Bowl XXXII erneut in Frankfurt am Main konnte hierzu erfolgreich der Weg geebnet werden.

Alle diese Großveranstaltungen konnten Live bzw. in Highlight-Formaten im Fernsehen gezeigt werden. Mit EUROSPORT2 konnte ein neuer TV-Partner mit europaweiter Präsenz gewonnen werden.

Mit Zuschauerzahlen von 10.000 bis 25.000 Zuschauern konnte auch das breite Publikum angesprochen werden.

In der Folge dieser Anstrengungen ist es gelungen Folgeverträge für Großveranstaltungen (insbesondere den German Bowl 2011ff) abzuschließen und vielfältige neue Möglichkeiten zu eröffnen. Auch die TV-Liveübertragung ist gesichert.
Gleichzeitig sind die Früchte der harten Aufbauarbeit im Nachwuchsbereich aufgegangen und die Mitgliederzahlen von 24.000 im Jahr 2007 auf 40.000 im Jahr 2010 explodiert.

Sportlich hat der AFVD die unumstrittene Spitzenposition – zum ersten Mal in der Verbandsgeschichte – in Europa erobert: Der AFVD amtiert in vier verschiedenen Kategorien als Europameister: Herren, Junioren (U19), Junioren (U15) und im Vereinsbereich mit dem EUROBOWL Sieg. Erfolge, die es in dieser Dichte bisher nicht gab.

Hieraus ergeben sich dann auch wieder Möglichkeiten der Zusammenarbeit im internationalen Bereich, insbesondere mit USA Football und der NFL.

Der Leistungsvergleich mit Japan beim German Japan Bowl in der Espritarena hat auch gezeigt, dass wir zumindest zu Japan sportlich in Schlagdistanz sind. Damit haben wir zur Weltelite aufgeschlossen. Die Lücke ist kleiner geworten.

Präsident Huber mahnte aber auch dass sich der Verband nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern sich auch neuen Herausforderungen stellen muss. Stichworte: ganztagsbetreute Grundschulen, Gymnasium G8, demoskopischer Wandel, Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, um nur einige zu nennen.

Notwendig waren auch einige grundlegende Hausaufgaben.

In 2010 wurde die Bundesspielordnung grundlegend überarbeitet. Neugefasst und überarbeitet wurden die Anti-Doping-Verordnung, Bundesjugendordnung, Rechts- und Verfahrensordnung und die Rahmenrichtlinie Qualifizierung.

Einhergehend mit der Aufnahme in die Bundesförderung stiegen auch die administrativen Anforderungen an den AFVD.

Im Ausblick erinnerte Präsident Huber an die wichtigsten neuen Initativen:

- Aufstockung GFL auf 16 Vereine
- Aufstockung der GFL Juniors auf 24 Vereine
- Neues Marketingkonzept mit der Gründung der German Football Marketing GmbH
- Einrichtung eines gemeinnützigen Sozialwerkes (AFVD Bildungs- und Sozialwerk e. V.)
- Ausbildungsoffensive mit Angleichung der Qualitätsstandards im C-Bereich und kontinuierlicher Durchführung von B- und A-Trainer Ausbildungen, in 2011 soll erstmals ein A-Trainer Cheerleading stattfinden
- Absenken des Einstiegsalters im Jugend Tackle

Die Bundesversammlung entlastete genauso einstimmg Präsidium und Gesamtvorstand, wie sie den Haushaltsplan für 2012 genehmigte.

Weiterhin sprach sich die Bundesversammlung grundsätzlich dafür aus, ab 2013 eine bundweite internetgestützte Vernetzung aller Passstellen unter Einsatz einer Standardsoftware einzuführen.

Angestrebt wird eine Passverwaltung, die folgende Aufgaben erfüllt:

- Verwaltung aller Passdaten auf Computer
- Vernetzung aller Passdaten bundesweit
- Erfassung der Basisdaten durch die Vereine
- Erteilung der Spielberechtigungen durch die Passstellen
- Zentrale Clearing-Stelle auf Bundesebene für Zweifelsfälle
- Vermeidung von Doppelpässen

Im ersten Schritt kann das bisherige Passformular weiterverwendet werden, es wird aber angestrebt, zukünftig anstatt eines einzelnen Spielerpasses eine ausdruckbare Liste aller am Spieltag für eine Mannschaft spielberechtigten Spieler vorzuhalten.

Die entsprechende Software befindet sich bereits in Nordrhein-Westfalen im Testbetrieb, der in 2o11 und 2012 auf weitere Bundesländer ausgeweitet wird.

Die endgültige Entscheidung über die Umsetzung wird im Herbst 2011 getroffen, wenn die Auswertung des Testbetriebs erfolgt und auch eine exakte Kostenberechnung möglich ist. Die Finanzierung soll über eine Umlage basierend auf der Anzahl der ausgestellten Spielerpässe erfolgen. Ob diese Umlage dann in die bisherige Passgebühr eingerechnet oder aufgeschlagen wird, liegt in der Entscheidungshoheit jedes einzelnen Landesverbandes. Geschätzt wird, dass Kosten von 2-3 EUR je Pass in der Einführungsphase entstehen.

Für die Vereine ergeben sich zwar möglicherweise zunächst höhere Kosten, allerdings steht dem ein deutliche einfacheres Arbeiten bei der Passerstellung gegenüber. Die Passanträge können vom heimatlichen PC eingegeben werden und die Pässe in der Endausbaustufe auch gleich ausgedruckt werden.

Weitere Entscheidungen:

In der AFVD Satzung wurde eine inhaltliche Präzisierung vorgenommen, dass der Bundesverband auch berechtigt ist, Einzelpersonen und nicht bloß Mitgliedsverbände auszuschliessen.

Ebenfalls in der Satzung wurde definiert, dass die Mitgliedschaft in einem mit dem AFVD konkurrierenden Verband einen Ausschluss rechtfertigt. Ein konkurrierender Verband ist eine Organisation, die den American Football, Flag-Football, Cheerleading oder Australian Football-Sport fördert, ohne Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund oder dem jeweiligen Landessportbund zu sein.

Das Zeitfenster für die Durchführung der AFVD Bundesversammlung, bisher Pflicht bis zum 31. März, wurde freigegeben. Die Bundesversammlung kann nunmehr auch im April oder nach der Saison im Oktober oder November stattfinden.

Die Bundesschiedsrichterordnung wurde geändert und routinemässig aktualisiert.