Mitteilung von AFVD vom 06.03.2011

Nationalteam schlägt Italien

Die deutsche Nationalmannschaft hat ihr Testspiel in Italien gewonnen. Das Team von Offensive Coordinator Brad Arbon und Defensive Coordinator Dogan Özdincer siegte in Turin mit 26:0 (0:0, 14:0, 10:0, 2:0). Nach eher verhaltenem Beginn fand die deutsche Mannschaft vor 1.358 Zuschauern noch zu ihrem Spiel und entledigte sich der Aufgabe vor allem dank der Verteidigung standesgemäß. Der Ausflug nach Italien nach dem dreitägigen Vorbereitungscamp in Frankfurt stellte den letzten Test vor der WM in Österreich dar, wo Deutschland vom 8. bis 12. Juli in der Vorrunde in Innsbruck gegen Mexiko, die USA und Australien anzutreten hat.

Vor dem Spiel in Turin hatte Defense-Chef Özdincer die Devise ausgegeben, dass ein allzu deutlicher Erfolg bei den in Europa zurzeit im EM-B-Pool nur zweitklassigen Italienern eher kontraproduktiv wäre. Viel sinnvoller sei es schließlich, den Kader in einem "Stresstest" in einem engen Spiel beobachten zu können. Zum Schluss mussten seine Spieler dann zwar nicht zittern, aber zumindest in der ersten Hälfte galt es einige Momente zu überstehen, die simulierten, auf was man sich bei der WM in den Spielen gegen Mexiko und Australien, mutmaßlich die Gegner auf Augenhöhe, einstellen muss. Genauer gesagt, was man sich dort dann nicht erlauben sollte: Gleich bei zwei Field-Goal-Versuchen misslangen die Snaps von Patrick Neff, so dass die tapferen Italiener bis in die 20. Spielminute hinein das 0:0 halten konnten.

Das Spiel in der ehemaligen italienischen Hauptstadt Turin stand im Zeichen der dortigen derzeitigen Feierlichkeiten zur Gründung des vereinigten Königreiches Italien am 17. März 1861. Der "150th Anniversary Bowl" gegen die Deutschen war also zumindest aus italienischer Sicht etwas mehr als ein reines Freundschaftsspiel, das man nur zu gern mit einer Sensation abgeschlossen hätte. Gerade im italienischen Sport werden die Erinnerungen an jene Staatsgründung schließlich traditionell hoch gehalten - im Gegensatz zur grün-weiß-roten Flagge der Republik war die Farbe des Königreiches Italien jenes Blau, das alle italienischen Nationalmannschaften noch heute so stolz tragen.

Für die Squadra Azzurra der Footballer gab es kurz vor Ende der ersten Hälfte dann aber die ersten Dämpfer für die Hoffnungen. Zunächst gelang Deutschland der durch Starting Quarterback Gary Lautenschlager der Touchdown-Pass zum 7:0 auf Loan Temming, das 7-Yard-Zuspiel überrumpelte die italienische Verteidigung. Die Italiener durften danach zwar nur für drei Offense-Spielzüge aufs Feld, ehe sie punten mussten, kamen aber ebenso schnell wieder in Ballbesitz, nachdem Deutschland in Folge eines Quarterback Sacks kein First Down schaffte. In den letzten zwei Spielminuten suchten die Italiener dann ihre Chance zum Ausgleich - zu übermotiviert. Ein Pass wurde Beute der gnadenlosen deutschen Defense. Die deutsche Offense erhöhte so in der letzten Spielminute vor dem Gang in die Kabinen noch durch einen weiteren Lautenschlager-Pass auf 14:0. Der21-Yard-Fang war der erste von zwei Touchdowns für den noch für den 45er Kader nachnominierten Olaf Fries aus Langenfeld.

Nach der Pause marschierte Deutschland dann gleich wieder in die Red Zone der Blauen, ein vermeintlicher Touchdown kam nur nach einem Holding zustande, so dass man sich zum dritten Field-Goal-Versuch aufstellen musste.
Der saß dann aber immerhin, so dass mit dem 17:0 die Vorentscheidung gefallen war. Was auch immer die Italiener danach probierten, teilweise aus der Wildcat-Formation: Deutschlands Defense blieb jederzeit Herr der Lage.
Und produzierte weiterhin eigentlich beste Chancen für den Angriff. Ein klassisches Ringen um die beste Feldposition verschob das Spielgeschehen mehr und mehr in die italienische Hälfte - nur wollte der nächste Touchdown nicht so schnell gelingen.

Der kam dann direkt vor dem letzten Seitenwechsel - per Punt Return wieder durch Fries. Den Italienern klebte das Pech dann auch weiterhin an den Stiefeln. Zwar fingen sie einen deutschen Passversuch ab und hatten zu Mitte des letzten Viertels noch einmal die Hoffnung, mit einem Ballbesitz endlich einmal eine längere Distanz zu überwinden. Mittel der Wahl war für Italiens Head Coach Brock Olivo nun ein Trickspielzug - doch der missriet völlig. Die Lateral-Rückgabe ging ins Leere, der Ball kullerte durch die eigene Endzone ins Aus, und Deutschland kassierte weitere zwei Punkte für den Safety.

In der italienischen Endzone war der Ball ein paar Minuten später gleich wieder - allerdings erneut nicht unter Kontrolle eines Spielers. Der deutsche Angriff - nun unter Führung von Dennis Kuczynski - konnte den 26:0-Endstand trotz abermaligen Vorstoßes in die Red Zone der Italiener nicht mehr ausbauen - denn auch den "Men in Black" entglitt das Leder aus den Händen und verschwand durch die Endzone ins Aus. Den "Shutout" hatte die Defense aber gesichert - auf dieser Seite des Balles scheint man schon besser für die WM gerüstet als im Angriff. Allerdings war auch die Offense phasenweise in Schwung, nur an der Red-Zone-Ausbeute muss wohl noch gefeilt werden.