Mitteilung von AFVD vom 17.04.2011

22 Jahre Erfahrung für die Frauen-Nationalmannschaft

Wanja Müller neuer Offense Coordinator

Kandidaten hat es einige gegeben. Mit der Wahl von Wanja Müller zum neuen Offense Coordinator der Frauen-Nationalmannschaft wurde die wohl optimalste Lösung für alle Beteiligten gefunden. Denn Müller war nicht nur ein begabter Football-Spieler, sondern hat sich schon in jungen Jahren einen guten Ruf im Trainerbereich erarbeitet. „Ich freu mich auf die neue Aufgabe. Ich denke, dass es eine interessante Sache wird“, erklärt Wanja Müller. Die Zusammenarbeit ist zunächst nur für diese Saison ins Auge gefasst worden, wobei sich beide Seiten eine Option für das Jahr 2012 gegeben haben.

Auch wenn Müller erst 33 Jahre alt ist, so kann seine Football-Vita bereits einige Meilensteine aufweisen. Seit 22 Jahren ist der Berliner dem Footballsport eng verbunden. Bei den Berlin Adlern war er als Spieler aktiv und schaffte den Sprung in die Junioren- und später dann auch in die Herren-Nationalmannschaft. Im Jahr 2001 führte der Berliner die „Men in Black“ zum ersten EM-Titel. Als er auf Grund einer Nackenverletzung Mitte 2002 seinen Helm an den oft zitierten Nagel hängen musste, begann sich Müller voll und ganz dem Trainergeschäft zu verschreiben. In der Folge war er bei den Berlin Adlern als Trainer in mehreren Bereichen tätig. Zudem durfte er bei Berlin Thunder, den Cologne Centurions und den Kansas City Chiefs Erfahrungen im Profi-Football sammeln. Zu seinen Mentoren gehörten Größen wie Rick Lantz, Peter Vaas, Tony Allen oder Jim Tomsula. Kein Wunder also, dass man sich nun dazu entschieden hat, mit Wanja Müller das Projekt Frauen-Nationalmannschaft weiter voranzutreiben. Müller wird nicht der einzige Neuzugang im Trainerstab bleiben, sondern er wird in naher Zukunft noch weitere Unterstützung auf den relevanten Positionen bekommen, wobei speziell für das Coaching der Runningbacks noch ein erfahrener Trainer gesucht wird

Dass Wanja Müller die richtige Wahl ist, beweist auch die Tatsache, dass er im Frauen-Football keine unbekannte Größe ist. Zwischen 1999 und 2003 war er als Trainer der Berlin Adler Girls tätig, führte sie als Head Coach zu vier Meisterschaften, darunter auch eine Saison, in der die Adler Girls keinen einzigen Gegenpunkt hinnehmen mussten. „Ich denke mal, dass meine Vergangenheit im Frauen-Football einer der Gründe war, warum man mich gefragt hat, ob ich es mir vorstellen könnte, den Posten zu übernehmen“, erklärt Müller, warum die Wahl bei der Neubesetzung des Offense Coordinators der Frauen-Nationalmannschaft auf ihn gefallen ist.

Auf den neuen Job freut sich Müller dann auch entsprechend, zumal die Arbeit im Frauen-Football gänzlich unterschiedlich ist zum Herren- und Jugend-Bereich, in denen Wanja Müller auch tätig war beziehungsweise wieder ist. „Es ist sicherlich eine andere Art und Weise Football zu spielen. Weniger physisch - weniger schnell. Da brauchen wir uns nichts vormachen. Die Aufgabenstellung für den Trainerstab bleibt aber immer die Gleiche. Auf Dauer muss sich die Mannschaft verbessern.“ Auch wenn in diesem Jahr für die Frauen-Nationalmannschaft kein großes Turnier ins Haus steht, so soll es aber auf jeden Fall ein Freundschaftsspiel, verbunden mit den entsprechenden Sichtungsmaßnahmen im Vorfeld sowie einem kurzen Trainingslager, geben.

Eigentlich wollte Müller in diesem Jahr im Football etwas kürzer treten, da er sich mittlerweile auch erfolgreich in der Geschäftswelt mit seiner Firma „Berlinchild“ etabliert hat. „Die Aufgabe in der Nationalmannschaft ist aber sehr reizvoll für mich, weil es nichts ist, wo ich zwei oder drei Mal in der Woche zum Training gehen muss.“ Als die Gespräche mit den Verantwortlichen im Verband geführt wurden, war für den Berliner auch noch nicht abzusehen, dass er bei den Berlin Adlern doch wieder als Assistenztrainer tätig werden würde.

Kurzerhand hat er dann aber in seiner Firma einige Dinge neu organisiert, so dass er weder den Adlern noch dem AFVD einen Korb geben musste und sich und sein Fachwissen in die Entwicklung der Frauen-Nationalmannschaft mit einbringen kann. „Ich kann mich jetzt voll und ganz auf Football konzentrieren“, verspricht Müller. Gerne will der neue Offense Coordinator dazu beitragen, dass auch Frauen-Football mehr Anerkennung findet. „Als ich noch jung war und nicht so viel Erfahrung hatte, hat mich meine Tätigkeit im Frauen-Football geprägt. Ich wäre jetzt sicherlich nicht der Coach, der ich bin. Gerade im kommunikativen Bereich.“