Mitteilung von AFVD vom 08.06.2011

Vorläufiger WM-Kader benannt

Für die vierte Weltmeisterschaft im American Football hat Europameister Deutschland seinen vorläufigen Kader von 75 Spielern benannt. Vor dem Turnier in Österreich wird der Nationalkader gemäß Reglement in zwei Schritten auf die 45 Aktiven reduziert, die vom 8. bis 16. Juli die drei Vorrundenspiele in Innsbruck und das Platzierungsspiel in Wien bestreiten sollen. Deutschland war vor dem EM-Titel 2010 im eigenen Land auch bei der letzten WM 2007 in Japan das beste europäische Team. Ein Ziel, an dem sich die Mannschaft messen lassen will, auch wenn gerade Gastgeber Österreich sich für das Turnier im eigenen Land viel vorgenommen hat und seit Jahren sämtliche Anstrengungen auf die WM ausgerichtet hat.

In der Vorrunde trifft Deutschland zudem ausschließlich auf außereuropäische Teams. Zum Auftakt am 8. Juli auf Mexiko, womöglich gleich das Schicksalsspiel hinsichtlich des Erreichens des Spieles um Platz drei. Denn gegen Weltmeister USA (10. Juli) wird es vor allem darum gehen, sich achtbar aus der Affäre zu ziehen und nicht den Fokus auf das letzte Gruppenspiel gegen Australien am 12. Juli zu verlieren. Vorbereitung auf den Gegner ist im American Football das A und O, daher ist diese Gruppe für die Vertretung des AFV Deutschlands eine besondere Herausforderung. Gegen Japan, Frankreich und Österreich, die mit Kanada die zweite WM-Gruppe in Graz bilden, hatte man 2010 Länderspiele absolviert, die Erkenntnisse aus diesen Partien wird man nun frühestens im Platzierungsspiel in Wien nutzen können.

Umso wichtiger, dass man die eigene Vorbereitung und die Spiele möglichst mit den bewährten Kräften und einem aus den letzten Jahren eingespielten Team bestreiten kann. Da die nächste EM erst 2014 ansteht, könnte es für die erfolgreiche EM-Mannschaft auch die letzte Gelegenheit sein, in dieser Zusammensetzung mit dem Bundesadler auf dem Helm aufzulaufen. Im Gegensatz zum siegreichen WM-Test im März in Italien, bei dem viele Spieler im Blickpunkt standen, deren Perspektive bereits auf die EM 2014 oder WM 2015 gerichtet ist, finden sich so nun wieder deutlich mehr der EM-Heroen, die letzten Sommer in der Frankfurter Commerzbank-Arena triumphierten, im 75er-Aufgebot.

16 der 18 deutschen Spieler, die nach der EM Plätze in den All-Star-Teams des Turniers in Frankfurt, Wiesbaden und Wetzlar einnahmen, sind dabei, darunter Endspiel-MVP Dennis Zimmermann als Quarterback, Running Back Danny Washington, bei der EM mit 245 Yards aus Läufen (darunter allein 100 im Finale) der Motor der Angriffsmannschaft, sowie das Erfolgstandem auf den Passempfänger-Positionen Dominic Hanselmann und Niklas Römer, deren 22 beziehungsweise 14 Passfänge jeweils für ähnlich viele Yards sorgten wie Washingtons Läufe - und für die entscheidenden Touchdowns. Mit dabei ist selbstverständlich auch Routinier Joachim Ullrich, der sich bei der EM mit Zimmermann den Quarterback-Posten teilte. Im Aufgebot sind insgesamt neun der elf Angreifer, die beim EM-Sieg gegen Frankreich im Startaufgebot standen.

Ähnlich das Bild in der Defense: Hier sind es gleich zehn der elf Spieler des Startaufgebotes aus dem EM-Finale, die sich vorgenommen haben, sich der nächsten und größeren Aufgabe zu stellen. Das mit zusammen sechs Interceptions erfolgreiche Defensive Backfield der EM ist mit Sebastian Schönbroich, Jasson Scott, Oliver Radke und Karl Michel komplett im vorläufigen Kader versammelt. Die Botschaft an die Konkurrenz einen Monat vor der WM ist also klar: Der Europameister will in seiner erfolgsgewöhnten Bestbesetzung antreten. Und anders als viele seiner Kontrahenten gründet er seinen Kader erneut auf eine breite Basis: Aus 20 verschiedenen Teams stammen die Spieler des vorläufigen Aufgebots. Mit dabei sind auch drei Spieler, die mit den Tirol Raiders in die Play-offs um die österreichische Meisterschaft und das Eurobowl-Finale gegen die Berlin Adler gehen werden - Erfahrungen aus erster Hand aus der Football-Landschaft des WM-Gastgeberlandes, die dem Team bei seinem Aufenthalt sicher hilfreich sein können.