Mitteilung von AFVD vom 09.07.2011

Nicht nur Enttäuschung im deutschen Lager

Es ist im Sport so, und im American Football natürlich auch: Am Ende zählt das Resultat. Und das war am Freitagabend mit dem 22:15 für Mexiko aus deutscher Sicht leider nicht das richtige. Aber wer um die Kräfteverhältnisse in der Welt des American Footballs weiß, der wird verstehen, dass bei aller Enttäuschung über ein knapp verlorenes Spiel im deutschen WM-Lager auch ein positives Fazit darüber gezogen wurde, wie gut man über weite Strecken des Spieles mitgehalten und die zuvor so siegesgewissen Mexikaner ins Schwimmen gebracht hat.

Quarterback Joachim Ullrich, der als bester Spieler des deutschen Teams ausgezeichnet wurde, nachdem er wieder und wieder das Publikum mit spektakulären langen Angriffsserien mit der deutschen Offense begeistert hatte, resümierte: „Wir sind schwer in die Partie gekommen, weil wir uns erst wieder an diesen Game Speed gewöhnen mussten.“ Diese kurze Eingewöhnungsphase bezahlten die Deutschen mit dem 0:10-Rückstand, danach waren sie in Angriff und Verteidigung die leicht feldüberlegene Mannschaft. „Nachdem wir uns angepasst hatten, haben wir gezeigt, dass wir durchaus mit den Mexikanern mitspielen können“, drückt Ullrich dies noch vorsichtig aus. Um zehn Punkte aufzuholen, reichte es am Ende aber eben nicht.

„So eine Niederlage fühlt sich nie gut an. Es war ein tolles Spiel und die Jungs haben alles gegeben.“ Aber nicht nur seine eigenen Jungs hat AFVD-Leistungssportdirektor Marshall Happer im Sinn: „Es war ein wahnsinniges Spiel und eine Werbung für den Sport.“ Vor allem eine Werbung auch für den europäischen American Football im Vergleich zu den welweit führenden Nationen, zu denen eben auch Mexiko gehört.

„Deutschland hat uns einen großen Kampf geliefert. Ich bin glücklich, gewonnen zu haben, einfach war diese Aufgabe nicht.“ Mexikos Cheftrainer Raul Rivera dürften einige Steine vom Herzen gefallen sein, denn angesichts der Erwartungshaltung an seine Mannschaft in der Heimat wäre ihm eine Niederlage nicht so schnell verziehen worden. So blieb die Enttäuschung auf der deutschen Seite: „Es tut weh, dass die Chance auf Gold nun verschwindend gering ist“, sagte Matthias Eck aus der deutschen Passverteidigung. „Aber wir haben gut zusammen gespielt, haben zusammengehalten und müssen dieses Spiel nun abhaken.“