Mitteilung von AFVD vom 15.07.2011

WM-Rekord für Römer

Mit zwei Touchdowns im letzten Gruppenspiel der deutschen Mannschaft gegen Australien wurde der Düsseldorfer Niklas Römer nicht nur zum Matchwinner in Innsbruck. Seine 153 Yards aus Passfängen beim 30:20-Sieg Deutschlands markierten zudem eine neue WM-Bestmarke. In keinem der bisherigen WM-Spiele seit 1999 hatte ein einzelner Spieler in einem Spiel Pässe für mehr Raumgewinn fangen können. Im Spiel um Platz fünf am Samstag in Wien (15 Uhr) will Römer nun mit seiner Mannschaft gegen Frankreich nachlegen, auch wenn gegen die starke Verteidigung der Franzosen wohl kein abermaliger Rekord möglich sein drüfte. Wohl aber will man sich natürlich im Duell der beiden besten europäischen Mannschaften der jüngeren Vergangenheit wie bei der EM 2010 in Frankfurt (26:10) behaupten.

„Ich war einfach im richtigen Moment am richtigen Ort, und wir haben die richtigen Spielzüge ausgewählt“, gab sich Römer nach seinem Rekordspiel bescheiden und betonte die geschlossene Mannschaftseistung, die das deutsche Team während des gesamten WM-Turniers besonders auszeichnet. „Das ist es, warum ich American Football liebe. Es ist nicht ein einzelner Akteur, der den Unterschied macht. Ich hätte den Touchdown nicht gemacht, hätte Joachim Ullrich mir den Ball nicht so genau zugeworfen, hätten die anderen Receiver nicht die Deckung so gut auseinandergezogen. Und Jo hätte den Ball nicht werfen können, wenn die Offensive Line nicht so gut für ihn geblockt hätte...“

Dabei hatte der Sohn des ehemaligen Zweitligafußballers Dirk Römer ursprünglich nie gedacht, dass er einmal den Sprung in die Nationalmannschaft schaffen könnte. Auch Römer junior begann seine sportliche Laufbahn als Fußballer. Am Basketball hatte er zunächst ebenso viel Spaß, weshalb dies bald zu seiner zweiten Sportart wurde. „2005 habe ich dann den Weg zum Football gefunden, zunächst bei den Neuss Frogs“, erinnert er sich. „2007 bin ich zu den Cologne Falcons gekommen und habe in der GFL gespielt. Da musste ich mich dann für einen Sport entscheiden." Seine Entscheidung war wohl die richtige und ein Glückfall auch für den deutschen American Football.

Im Februar 2010 wechselte Römer nun zu den Düsseldorf Panthern, was seiner Karriere einen weiteren Schub gab. Unter dem langjährigen GFL-Star Estrus Crayton als Positionstrainer wurde Römer schnell zum Leistungsträger. „Crayton hat mich in meiner Entwicklung wirklich weitergebracht. Wenn man so einen Spieler als Trainer hat, dann merkt man erst, wie viel und was man alles noch besser machen kann“, sagt er. „Klar hilft es mir in der Nationalmannschaft auch, dass auf der anderen Seite mein Teamkollege aus Düsseldorf Dominic Hanselmann steht. Wir schauen uns zu und wissen sofort, was der andere machen wird. Wir verstehen uns auf dem Feld fast blind.“ Seine ersten beiden Touchdowns seiner WM-Karriere für das Nationalteam erzielte er gegen Australien, auch „wenn ich gerne gegen die USA schon einen Touchdown erzielt hätte - ich denke, davon träumt jeder.“ Und noch ist das Turnier ja nicht vorbei - eine Zugabe gegen Frankreich kann auch für Römer noch kommen.