Mitteilung von AFVD vom 13.06.2012

Berlin muss in Wien kämpfen

Die Berlin Adler stehen am Sonntag vor der sicherlich schwersten Aufgabe ihrer bisherigen Saison 2012. Der neben Kiel einzige dieses Jahr noch unbezwungene GFL-Club reist zum Halbfinale der European Football League nach Wien und fordert dort die Vienna Vikings. 2010 gewannen die Berliner die höchste Trophäe des europäischen Vereins-Footballs, den Eurobowl, eben dort auf der „Hohen Warte“ in Wien und bereiten sich so nun auf einen auf Revanche sinnenden starken Gegner vor. Wien hat im Viertelfinale die Schwäbisch Hall Unicorns aus dem Rennen geworfen, danach aber in der österreichischen Liga eine unerwartete Niederlage gegen Graz kassiert. Die erste Saisonniederlage warf die Wiener im österreichischen Meisterschaftsrennen leicht zurück - um so mehr werden sie nun alles daran setzen, das österreichisch-deutsche Prestigeduell für sich zu entscheiden.

Auch 2010 waren die Adler in Wien Außenseiter, bevor sie den größten Triumph ihrer Vereinsgeschichte schafften. Diesmal wird die Aufgabe noch einen Tick schwerer, es bleibt zu hoffen, dass die Berliner wie so oft in den vergangenen Jahren wieder einmal am Gegner wachsen. In der GFL und im EFL-Viertelfinale gegen London holten die Hauptstädter 2012 bislang sechs Siege aus ebensovielen Spielen - einige Male ging es dabei aber sehr knapp zu, obwohl die Gegnerschaft nicht höchstes europäisches Niveau darstellte wie die Wiener.

Für die Adler ist die Reise nach Wien der Auftakt zu der wohl entscheidenden Phase ihrer Saison. Auch in ihren vier Spielen danach - beziehungsweise fünf Spielen, wenn in Wien der Coup gelingen sollte und das Eurobowl-Finale hinzukäme - bekommen sie es mit einer europäischen Spitzenmannschaft nach der anderen zu tun. Die meisten dieser Spitzenteams spielen schließlich in der GFL, und mit Hin- und Rückspiel in Kiel sowie den beiden Auswärtsreisen nach Düsseldorf und Dresden kommt es so im Sommer für die Adler zu einem Härtetest nach dem anderen.

Während die Berliner EFL-bedingt pausieren, geht es vor allem in der GFL Nord am Wochenende um wichtige Vorentscheidungen. Tabellenführer Kiel Baltic Hurricanes, der in Dresden nach 0:10- und 14:17-Rückstand noch 28:17 gewann, erwartet die Sachsen zum Rückspiel. Da steht nicht nur im Mittelpunkt, die derzeitige Tabellenführung auszubauen, sondern vor allem, gegen einen der Konkurrenten um Playoff-Plätze beziehungsweise das Heimrecht in Viertel- und eventuellem Halbfinale den Vorteil im direkten Vergleich endgültig festzuzurren.

Was die Kieler betrifft, dürfte es nach Lage der Dinge weniger um die Playoff-Qualifikation an sich als eben vor allem um die Aussicht auf das Playoff-Heimrecht gehen. Anders die Lage, wenn Düsseldorf Panther und die New Yorker Lions aus Braunschweig aufeinandertreffen. Düsseldorf ist mit viel Schwung in die Saison gestartet, kassierte zuletzt in Dresden aber eine deutliche Niederlage. Die Braunschweiger wiederum hatten arge Probleme zum Saisonstart, meldeten sich nun aber mit einem zumindest in der Höhe überraschendem 51:17 gegen Lübeck zurück.

Die Hoffnungen der Löwen, unter die ersten vier der GFL Nord vorstoßen zu können, wurden so wieder neu geschürt - mit einem Sieg in Düsseldorf gelänge vorerst tatsächlich der Sprung auf Platz drei. Andererseits: Bei einer Niederlage könnte es zurück auf Rang sechs gehen. Denn auch Aufsteiger Berlin Rebels will im Rennen um die Playoff-Plätze sein Wörtchen mitreden und empfängt die bisher noch sieglosen Hamburg Blue Devils. Für beide ein Spiel, das zeigen wird, wohin die Reise geht: Ohne Heimsieg gegen Hamburg wird es für die Rebels wohl kaum etwas mit Rang vier. Für die Blue Devils ist es wiederum das erste von drei Aufeinandertreffen mit Mitaufsteigern in den nächsten vier Spielen und damit der erste wirkliche Versuch, die „Rote Laterne“ loswerden zu können.