Mitteilung von AFVD vom 26.06.2013

Und nun wartet Braunschweig auf Dresden

Ein gutes Drittel der GFL-Saison 2013 ist gespielt, es zeichnet sich ab, dass sich im Rennen um die Spitzenpositionen andere Konstellationen ergeben als in den letzten Jahren. Zweimal in Folge haben Schwäbisch Hall Unicorns und Kiel Baltic Hurricanes die German Bowls bestritten, in beiden Spielzeiten 2011 und 2012 waren sie zuvor auch Gruppensieger gewesen. Nun hat nach Schwäbisch Hall gegen Marburg aber auch Kiel gegen einen alten und wieder erstarkten Rivalen das Hinspiel verloren: Im Braunschweiger Stadion unterlagen die Baltic Hurricanes Gastgeber New Yorker Lions mit 7:9. Was drei Wochen zuvor für die Marburg Mercenaries gegen die Unicorns der erste Sieg seit 2010 war, ist für die Braunschweiger gar der erste Erfolg gegen den Konkurrenten von der Ostsee seit dem German-Bowl-Erfolg von 2008 gewesen.

Und die New Yorker Lions stehen gleich vor der nächsten Bewährungsprobe. Denn auch am kommenden Samstag gastiert ein weiteres noch ungeschlagenes Team an der Hamburger Straße. Diesmal sind es die Dresden Monarchs, die souverän in ihren ersten Spielen förmlich durch die Saison rauschten. Ausgerechnet aber vor über 4.000 Zuschauern im Dresdner glücksgas-Stadion gegen die noch sieglosen Hamburg Blue Devils geriet der königliche Sachsen-Express aber ins Stocken, beim 43:30 musste fast bis zum Schluss gezittert werden, weil die Gäste durchgehend jeden Punkterfolg der Dresdner mit eigenen Punkten kontern konnten und bis drei Minuten vor dem Ende die Partie mit einem eigenen Touchdown ständig hätten drehen können.

Wie sich der in der GFL 2013 punktgewaltigste Angriff aus Dresden (43,2 Zähler pro Spiel) bei der stabilsten Abwehr der Liga in Braunschweig (weniger als sieben Gegenpunkte pro Partie) schlagen wird, ist die wohl spannendste Frage vor dem letzten Juni-Wochenende. Da auch in Braunschweig letzte Woche mehr als 4.000 Fans im Stadion waren, dürfte auch der Rahmen Spitzenspiel-Atmosphäre garantieren.

In der Südgruppe sind die Marburg Mercenaries weiter das einzig ungeschlagene Team. Ihr nächster Gegner sind nun die Saarland Hurricanes, bei denen die Hessen im Hinspiel knapp mit 14:13 siegten, wobei sie - genau wie bei ihrem Heimtriumph über Schwäbisch Hall - nach ihrem letzten Touchdown mit einer Two-Point-Conversion volles Risiko gingen, statt auf Unentschieden zu spielen, die Entscheidung über Sieg und Niederlage in einem Spielzug suchten und damit Erfolg hatten. Wie oft dies wiederholbar sein wird, ist offen, in jedem Fall zeigt es, wie dicht auch die Saarland Hurricanes der Spitze nahe gekommen sind. So wie also auch diese Begegnung für den Favoriten kein Selbstläufer wird, werden auch die Schwäbisch Hall Unicorns im Verfolgerduell in München wieder auf der Hut sein müssen. Zwei seiner bisherigen drei Auswärtsspiele hat der Titelverteidiger 2013 schon verloren, die Münchner dagegen holten aus ihren letzten drei Auswärtsspielen fünf Punkte - im eigenen Stadion werden die Cowboys nun mit einigem Selbstbewusstsein auftreten können.

Neues Selbstbewusstein werden außerdem auch die Hamburg Blue Devils mit nach Berlin bringen. Die Hamburger haben mit Zach Maynard eine spektakuläre Neuverplfichtung für die Position des Quarterbacks landen können, sein erster Auftritt in Dresden lässt vermuten, dass es für die Hanseaten bei den Adlern ganz und gar nicht mehr „nur“ um den ersten Saisonsieg geht, sondern womöglich um den Einstieg ins Playoff-Rennen. Maynard hatte bis 2012 für die California Golden Bears in der höchsten US-College-Spielklasse gespielt, in der letzten Saison gar als Stammspieler.