Mitteilung von AFVD vom 12.08.2015

Vielseitigkeit ist Trumpf im AFVD

Mit der Bronzemedaille im Gepäck ist die deutsche Frauen-Football-Nationalmannschaft am Wochenende von der erste Frauen-Europameisterschaft nach Deutschland zurückgekehrt. Im spanischen Granada hatte das Team nach einer Auftaktniederlage gegen Großbritannien (6:17) sowohl Schweden mit 22:12 als auch im Spiel um Platz drei Österreich mit 26:7 besiegt. Im „kleinen Finale“ war Susanne Erdmann aus Berlin mit zwei Touchdowns und einer Conversion erfolgreichste deutsche Punktejägerin und wurde anschließend auch als wertvollste Spielerin (Most Valuable Player) ausgezeichnet. Die beiden weiteren deutschen Touchdowns hatten Dora Jasmin Jung nach einer Interception sowie Jana Steglich mit einem Lauf erzielt.

Das Abschneiden der Mannschaft ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Bei der ersten überhaupt für Frauen ausgetragenen EM gleich eine Medaille zu gewinnen, ist für sich bereits etwas Besonderes. Ferner krönt dieses Edelmetall - vorläufig - nicht nur einen langen Weg, auf dem die American Football spielenden Frauen in den letzten Jahren mit so manchem Vorurteil aufräumen mussten, obwohl doch im AFV Deutschland schon seit beinahe 30 Jahren Frauen-Football selbstverständlicher Teil des Angebotes vieler Vereine ist. Eine bundesweite Liga gibt es seit 1990, offizielle Meisterschaften seit 1992, womit die deutsche Damenbundesliga die älteste existierende organisierte Liga im American Football für Frauen weltweit ist.

Und auch die konkrete Phase der Vorbereitung für das Turnier war von engagiertem Training gekennzeichnet, sodass man auch auf die Belastung von drei Spielen binnen sechs Tagen unter der heißen spanischen Sonne bestens eingestellt war. Verantwortlich für die Planung der Vorbereitung und die Koordination des großen Trainerstabes war Tom Balkow, Leistungssportdirektor für Frauen-Football im AFVD. Dass neben den Leistungssportdirektoren für Herren und Junioren auch ein solcher Posten im deutschen Verband geschaffen wurde, ist im europäischen Vergleich nicht gerade selbstverständlich.

Das trägt Früchte: Deutschland ist nun die einzige Nation in Europa, die bei allen drei jeweils aktuellen Europameisterschaften bei Herren, Junioren und Frauen Medaillen gewonnen hat. Allein Österreich (bei den Herren 2014 im Endspiel und nun bei den Frauen 2015 von deutschen Teams im Kampf um Medaillen geschlagen) hat mit zwei Medaillen ebenfalls mehrfaches Edelmetall vorzuweisen. Sowohl der Frauen-Europameister Finnland als auch Frankreich (Herren), Dänemark (Junioren) und Großbritannien (Frauen) traten derart erfolgreich nur bei einem einzelnen EM-Turnier in ihrer jeweiligen Paradedisziplin in Erscheinung. Die Vielseitigkeit und die Fähigkeit, in mehreren Bereichen parallel auf Dauer erfolgsorientiert zu arbeiten, sind im europäischen Football die Domäne des AFV Deutschland. Belegt haben dies nun auch die deutschen Frauen in Granada eindrucksvoll.