Mitteilung von IFAF vom 19.09.2016

IFAF Europa Kontinentalverband gegründet

Auf Initiative des österreichischen Nationalverbandes AFBÖ erlaubt die am 17. September in Paris verabschiedete neue Satzung der International Federation of American Football (IFAF) den Mitgliedsverbänden künftig, über die Struktur der Organisation der Zusammenarbeit auf dem gleichen Kontinent wieder eigenständiger zu entscheiden. Ab sofort können die Nationalverbände eines Kontinents wählen, ob sie sich zum Zwecke der Organisation des Spielbetriebes oder der Zusammenarbeit zum Beispiel in punkto Schulungen als Kontinentalkomitee innerhalb der IFAF zusammenschließen oder eine juristisch vom Weltverband getrennte eigenständige Organisationsform wählen, die dann die selben Rechte und Pflichten wie ein IFAF-Kontinentalkomitee erhält, mit dem Unterschied selbständig Verträge eingehen zu können und über eine eigene Kassen- und Finanzhoheit zu verfügen.

Die vor einigen Jahren seitens des Weltverbandes eingeführte Struktur, auf rechtlich unselbständige kontinentale Zonen mit weisungsgebundenen Komitees zu setzen und darüber hinaus jeder anderen Form des Zusammenschlusses von Nationalverbänden eines Kontinents die Anerkennung zu entziehen, hatte vor allem in Europa spürbare Auswirkungen. Anderswo auf der Welt, wo ein internationaler Spielbetrieb auf Vereinsebene bisher gar nicht und bei Nationalmannschaften nur sporadisch stattfindet, änderte sich durch die neue Organisationsform nichts, erhoffte Effekte durch die Umwandlung der IFAF-Struktur blieben aus, von einem internationalen Spielbetrieb mit internationalen Pokalwettbewerben sind alle Kontinente außer Europa noch immer genausoweit entfernt wie vor einigen Jahren.

Für Europa, wo in diesem Jahr schon das 30-jährige Jubiläum des ältesten internationalen Clubwettbewerbes um den Eurobowl gefeiert werden durfte und die mitgliederstärksten Nationalverbände mit den umfangreichsten nationalen Spielbetrieben innerhalb der IFAF ihre Heimat haben, lag es auf der Hand, dass die europäischen IFAF-Mitgliedsverbände ihre gemeinsamen Interessen in einer eigenständigen IFAF Europe bündeln werden. Nachdem beim IFAF Congress in Paris die neue Satzung verabschiedet wurde, gingen die europäischen Verbände fast zwangsläufig diesen Weg, um den Weg zu mehr internationalem Spielbetrieb oder beispielsweise Schulungen in „jüngeren“ American-Football-Nationen wieder direkter und ohne Umwege gehen zu können.

Der Gründungsakt zur Neuformierung der „IFAF European Continental Association/ IFAF Europe“ wurde von 23 europäischen Nationalverbänden einstimmig vollzogen. Damit ist der Weg für die europäischen Football-Verbände nun frei, ihre ureigenen Belange wieder in kompletter Eigenregie entscheiden zu können.

Als Präsident der IFAF Europe wurde Enrique Garcia de Castro (Spanien) einstimmig gewählt. Zum Vizepräsidenten wurde Michael Smith (Irland) bestimmt, zum Generalsekretär Uwe Talke (Deutschland) und zum Schatzmeister Dr. Gregor Murth (Österreich). Weitere Funktionen besetzen Romeo Tjoe-A-On (Niederlande) als Sportdirektor sowie im Managing Committee Thomas Ahlberg (Schweden), Manfredi Leone (Italien) und Jedrzej Steszewski (Polen).