Mitteilung von AFVD vom 13.07.2017

Junioren reisen nach Paris

Gleich zum Auftakt der Junioren-EM 2017 in Paris muss das deutsche U19-Nationalteam gegen den Gastgeber ran: Am 14. Juli ab 14 Uhr bestreiten Frankreich und die AFVD-Vertretung das Eröffnungsspiel des Finalturniers. Dass der 14. Juli der französische Nationalfeiertag ist, macht es möglich, dass der Gastgeber schon mittags spielen kann. Und für das deutsche Team wird die Hürde an einem für die Franzosen so historischen Datum sicher nicht niedriger.

Bei der letzten Auflage der Junioren-EM in Dresden 2015 waren die deutschen U19-Junioren mit einem 35:6 im Halbfinale gegen Frankreich ins Turnier gestartet. Doch nicht nur der Heimvorteil ist nun vertauscht, auch die Kader sind natürlich fast völlig verschiedene als beim Dresdner Sieg gegen Frankreich, das 2004 und 2006 zweimal durch Finalsiege über Deutschland Europameister geworden war.

An die Spitze wollen die Franzosen natürlich so bald wie möglich wieder zurück, und mit der Heim-EM verknüpfen sich besondere Erwartungen. Für die Trainer des deutschen Nachwuchses kam es in den letzten Tagen besonders darauf an, den Fokus wirklich auf das Spiel gegen Frankreich zu lenken. Nach dem Sieg im Qualifikationsturnier in den Niederlanden ohne einen einzigen Gegenpunkt schossen bereits die Spekulationen ins Kraut, ob das deutsche Team dieses Jahr vielleicht doch stärker sei als der Titelverteidiger aus Österreich.

Doch darauf kommt es eben zunächst überhaupt nicht an: Österreich geht später am 14. Juli als klarer Favorit in sein Halbfinale gegen Italien - zwischen Frankreich und Deutschland sind die Rollen nicht so klar verteilt. Nach Deutschland hat Frankreich in Europa die breiteste Basis an Vereinen mit Jugendarbeit. In der Kürze der Zeit, die für Nationalteams zur Verfügung steht, die Qualitäten des Ligensystems auf das Nationalteam zu übertragen, dies ist die große Aufgabe vor solchen Turnieren für beide Trainerstäbe, und da hat mal der eine, mal der andere das „glücklichere Händchen“. Eine Warnung für die Deutschen sollte sein, dass vor zwei Jahren die Franzosen genau wie sie dieses Jahr ohne Gegenpunkt durch die Qualifikation gerauscht waren - im EM-Halbfinale aber schon zur Halbzeit chancenlos waren.

Bei der EM 2015 im eigenen Land holte Deutschland anschließend die Silbermedaille. Das erste Mal seit dem letzten Titelgewinn 2008 war man in Dresden wieder ins Finale gekommen und hofft, dass ab jetzt die Qualifikation für EM-Finals wieder so in Serie geschafft werden kann, wie es bis 2008 der Fall war. 1998, 2000 und 2008 gewann man die Europameisterschaft. Inzwischen hat es Österreich bei den letzten drei Auflagen der Junioren-EM ebenfalls auf drei Titel gebracht.

Die Pluspunkte für die deutsche Mannschaft im EM-Wettstreit mit Franzosen, Italienern und auch Österreichern: In keinem Land Europas gibt es mehr Jugendteams, aus deren Kadern die Coaches rekrutieren können, die Leistungsdichte innerhalb der Jugendbundesliga GFL Juniors ist hoch, und nirgendwo anders ist der Spielbetrieb für den Nachwuchs so umfangreich wie in Deutschland. Das gilt nicht nur für die U19-Altersgruppe, sondern bereits für die deutlich jüngeren Jahrgänge. Dazu sind Coaching Staff und Betreuerstab des Juniorennationalteams im Kern seit Jahren derselbe und bestens aufeinander abgestimmt. In Paris muss sich das deutsche Team also gewiss nicht vor dem Gastgeber oder dem Titelverteidiger verstecken.