Mitteilung von AFVD vom 08.03.2018

Neulinge mit berechtigten Hoffnungen

Am 21. April startet die German Football League (GFL) in ihre 40. Saison. Neu mit dabei sind die Kirchdorf Wildcats und die Potsdam Royals als Aufsteiger aus der GFL 2 - für beide ist es die Bundesligapremiere. In den 40 Jahren deutscher Bundesliga im American Football sind sie die Vereine Nummer 74 und 75, die zu Erstliga-Ehren kommen. Die „Königlichen“ aus Potsdam sind dabei das erste Team aus dem Bundesland Brandenburg, das in der GFL mitspielen darf, und schließen damit eine der letzten kleinen „Lücken“ in der Geschichte des American Football Verbandes Deutschland (AFVD).

Nicht nur deswegen sind die beiden Aufsteiger des Jahres ein Sinnbild für die anhaltend positive Entwicklung des American Footballs in Deutschland. Auch die Kirchdorf Wildcats belegen schließlich, dass die Sportart im Vergleich zu vielen anderen in Deutschland flächendeckenderer im gesamten Land vertreten ist. Die Kirchdorfer werden 2018 der vierte aktuelle Bundesligist aus Bayern (und der 19. insgesamt in der Geschichte der Football-Bundesliga) sein - dies jedoch in einer Region so nahe zur Grenze Österreichs, dass sich die von der Elite-Liga des deutschen Footballs abgedeckte Fläche noch einmal spürbar vergrößert.

Einige Vereine in der GFL 2 Süd dürften aufatmen, dass ihnen nun die lange Auswärtsreise an den Inn erspart wird, dafür werden nun die Bundesligisten den Trip nach Kirchdorf antreten. Als Erste die Stuttgart Scorpions, die am Auftakt-Spieltag bei den Wildcats gastieren werden. Beide Neulinge sind jeweils gleich am ersten Wochenende engagiert, die Potsdam Royals reisen zu den Hildesheim Invaders. Mit den in ihrer jeweiligen Gruppe Vorjahres-Sechsten (Stuttgart) beziehungsweise -Siebten (Hildesheim) beschert der Spielplan den Aufsteigern zu Beginn noch nicht die ganz großen „Brocken“ - die Hoffnung auf ein ansprechendes Debüt der beiden ist nicht unberechtigt.

15 der nun bald 75 Bundesligisten in den 40 Jahren des deutschen American Footballs schafften es übrigens nicht, sich länger als eine Saison im Oberhaus zu halten. Aber das darf nicht täuschen: Die weit überwiegende Mehrzahl dieser Fälle liegt Jahrzehnte zurück, in jüngerer Vergangenheit traf dieses Schicksal nur zwei Mannschaften in ganz speziellen Sondersituationen, zuletzt die Lübeck Cougars 2012. Seither haben die Aufsteiger nicht nur die Klasse gehalten, sondern die Liga auch bereichert, Samsung Frankfurt Universe, Allgäu Comets, Ingolstadt Dukes, Hamburg Huskies, Hildesheim Invaders und Cologne Crocodiles zählen 2018 im Grunde allesamt zum Kreis der Playoff-Kandidaten.

Dies ist auch eine Folge der besseren Qualität des Unterbaus der GFL. Die GFL 2 spielt schließlich im gleichen Format und in der gleichen regionalen Ausdehnung wie die erste Liga. Die Anzahl der Spiele pro Team und die dabei zurückgelegten Reisedistanzen sind in der GFL größer als in jeder anderen europäischen Liga im American Football. „Bauartbedingt“ sind sie in der GFL 2 aber im Schnitt ebenso groß, je nach Zusammensetzung eben auch mal größer. Dies „stählt“ die Teams: Wer sich hier als Aufsteiger durchsetzen kann, ist auch für Erstliga-Football gerüstet.
Die Hoffnungen im Lager der Aufsteiger sind groß, der Konkurrenzdruck innerhalb der GFL nimmt weiter zu - nicht nur in Potsdam und Kirchdorf ein Grund, der neuen Saison entgegenzufiebern.