Mitteilung von CVD vom 30.09.2009

Countdown läuft!

Noch zwei Monate bis zur Cheerleading Weltmeisterschaft in Bremen

Am 28. und 29. November 2009 steht Bremen ganz im Zeichen des Cheerleadings. Bei den 5. Weltmeisterschaften im Cheerleading werden an zwei Wettkampftagen im Bremer AWD-Dome Titel in fünf verschiedenen Disziplinen vergeben. An beiden Tagen werden jeweils bis zu 75 Cheerleader-Teams ihr knapp dreiminütiges Programm vorstellen, sich dabei den kritischen Augen der fünf Juroren stellen, um am Ende mit Gold, Silber und Bronze für den immensen Trainingsaufwand belohnt werden zu können. „Das ist für uns eine große Freude, dass die Cheerleading-Weltmeisterschaften in Bremen staffinden können,“ sagt AWD-Dome-Chef Claus Kleyboldt. „Bremen entwickelt sich stetig zu einer Sportstadt, Cheerleading wird auch als Sportart immer beliebter, der AWD-Dome bietet nicht nur den perfekten Rahmen für den Wettkampf, sondern auch die nötigen Trainingsflächen in unmittelbarer Nähe - das passt alles einfach hervorragend zusammen.“

Cheerleading als Wettkampfsport entstand in den USA in den 60er Jahren, die Wurzeln der Sportart an sich reichen bis in das 19. Jahrhundert zurück, als 1898 an der Universität von Minnesota das Publikum bei Football-Spielen erstmals von Cheerleadern zu Sprechchören animiert wurde. Übrigens zunächst wie in jener Zeit üblich nur von Männern, Frauen wurden an den US-Universitäten erst ab 1923 als Cheerleader zugelassen. Seither entwickelte sich aus den zuvor lediglich auf die Koordination von Sprechchören ausgerichteten Aktivitäten jene Mischung aus Tanz, Akrobatik und Bodenturnen, die inzwischen nicht nur in den USA bei kaum einem größeren Sportereignis wegzudenken ist.

Auch in Deutschland fasste Cheerleading mit der Entstehung von American-Football-Teams Ende der 70er Jahre Fuß. Eine erste Deutsche Meisterschaft gab es 1988, seit den 90er Jahren wird sie im jährlichen Turnus ausgetragen. Für die WM in Bremen hat die Cheerleader Vereinigung Deutschland (CVD), die als Teil des American Football Verbandes Deutschland (AFVD) die Aktivitäten der wettbewerbsorientierten Cheerleader in Deutschland bündelt, erstmals ein Nationalteam aufgestellt. Ein 32-köpfige Kader bereitet sich seit dem Frühjahr intensiv auf die WM vor. Bundestrainerin Wiebke Buttgereit aus Wolfsburg muss dann zur WM aus diesem Kreis ihr aktives „Squad“ von 20 Männern und Frauen bestimmen, die den großen Traum von einer Medaille bei der WM im eigenen Land im Wettbewerb der Cheer-Mixed-Teams angehen dürfen.

Bislang haben die Deutschen - auf internationaler Ebene bisher stets durch die besten Klubteams vertreten - erst einmal eine Silbermedaille nach Hause bringen können. Neben dem Nationalteam im „Cheer Mixed“ werden weiterhin für Deutschland auch Klubteams am Start sein. Schließlich werden weitere Titel in den Kategorien „Cheer All Female“, „Cheer Dance“, „Group Stunt Mixed“ und „Group Stunt All Female“ vergeben. Die Abgrenzung der Disziplinen untereinander ist im Cheerleading notwendig, zu vielfältig sind die Stilelemente, die von Cheerleadern benutzt werden, um ihr eigentliches Ziel - das Publikum zu begeistern - zu erreichen.

In den Cheer-Wettbewerben geht es um die Gesamt-Vielfalt, wobei die Kernelemente einer Kür „Cheers“ und „Chants“ (Sprechchöre und Sprechgesänge), Tanz sowie turnerische und akrobatische Elemente (von Sprüngen bis hin zu menschlichen Pyramiden) sind. Dies alles natürlich zu einer flüssigen Darbietung verbunden und mit höchstmöglicher Synchronität aus der Gesamtformation heraus vorgeführt. Klar, dass hier Mixed-Teams in einer eigenen Kategorie antreten und nicht mit reinen Frauen-Teams im selben Wettbewerb stehen. Gerade bei den akrobatischen Elementen, bei denen die Cheerleader sich gegenseitig in die Lüfte heben oder werfen, kommen nämlich entgegen landläufigen Klischees von Cheerleading Oberarmmuskeln zum Einsatz, wie sie reinen Kraftsportlern zur Ehre gereichen würden und wie sie die Natur in der Regel eben nur Männern zur Verfügung stellt.

Auch klar, dass Teams, die sich vor allem auf die tänzerischen Elemente verlegen, diese oft auch durch besonders fantasievolle Kostüme aufpeppen, anderen Bewertungskriterien unterliegen als Cheer-Teams. Daher treten diese in der Spezialdisziplin „Cheer Dance“ an. Und erstmals in Bremen werden nun auch zwei Weltmeistertitel in den „Stunt“-Wettbewerben vergeben. Für kleiner Gruppen von jeweils fünf Cheerleadern, die sich ganz im Gegensatz zu den Tänzerinnen und Tänzern, eben besonders auf die akrobatischen und turnerischen Elemente konzentrieren, die im Cheerleading unter dem Oberbegriff „Stunts“ zusammengefasst sind. Und nicht so ohne weiteres zur Nachahmung empfohlen sind - außer vielleicht für Stunt-Crews vom Film.

Titelverteidiger in beiden Cheer-Disziplinen ist Japan, bei den Cheer-Dancern gewann Slowenien 2007 in Helsinki den Titel. Japan und mit ihm einige andere asiatische Nationen geben im internationalen Cheerleading auch den Ton an. Der Weltverband International Federation of Cheerleading (IFC) hat seinen Sitz in Tokyo, zwei der bisher vier Weltmeisterschaften trug man auch im eigenen Land aus, neben Helsinki 2007 war in Europa Manchester 2003 WM-Gastgeber. Und die USA? Nun, in Bremen werden die Amerikaner erstmals an einer WM teilnehmen. Da Sport in den USA organisatorisch gänzlich anders aufgebaut ist, Cheerleading vor allem an Schulen und Universitäten betrieben wird und ein internationaler Wettkampfbetrieb dort nicht oberste Priorität hat, fehlten die USA bislang bei den Weltmeisterschaften. Dürften dann aber - wenn es um eine „World Championship“ in einer ihrer ureigensten Domäne geht - um so massiver die Herausforderung annehmen, was ein möglicherweise dramatisches Duell mit Japan um die Krone im Welt-Cheerleading verspricht.

Die deutschen Ziel sind etwas bescheidener. Ramona Marshall, stellvertretende Vorsitzende der CVD: „Der Aufbau des Nationalteams ist durch die bevorstehende WM ja schon beflügelt worden. Wir hoffen nun auf weitere Impulse durch die Veranstaltung in Bremen, die unserer Sportart in Deutschland enorm weiterhelfen sollte.“ Und dabei meint sie vor allem auch einen Wandel in der Wahrnehmung von Cheerleadern. So sehr es natürlich auch um Unterhaltung geht, der große Trick der Cheerleader ist eben, sportliche Höchstleistungen so zu verpacken, dass sie spielerisch, leicht und anmutig daherkommen. Bei der WM dürfte aber allen Zuschauern klar sein, dass es für Cheerleader eben auch darum geht, sich mit ihren Leistungen einem Wettkampf zu stellen. Also verrät Marshall auch die sportlichen Ziele: „Wenn wir es in Bremen mit dem Heimvorteil schaffen, erfolgreichste europäische Nation zu werden, wäre das großartig.“ Die härteste Konkurrenz auf dem Weg dahin kommt aus Skandinavien.

Der Vorverkauf für die WM ist in vollem Gange. Tickets zwischen 15 und 39 Euro für einen oder zwischen 26 und 67 Euro für beide Veranstaltungstage sind erhältlich bei Nordwest-Ticket, (04 21) 36 36 36, www.nordwest-ticket.de; CTS-Eventim, (04 21) 35 36 37, www.eventim.com; SPOSPOM GmbH, (04 21) 20 25 228, www.cwc09.com. Bei SPOSPOM gibt es auch Sonderkonditionen für Gruppen ab 50 Besuchern.