Cheerleading-Fest der Superlative in Bremen
Erstmals richten AFVD und CVD die Cheerleading-Weltmeisterschaft der International Federation of Cherleading (IFC) aus - und am 28. und 29. November wird so ein Cheerleading-Fest der Superlative im AWD-Dome in Bremen steigen. 20 Nationen entsenden Teams für einen oder mehrere der fünf WM-Wettkämpfe - fast doppelt so viele wie bei den letzten Weltmeisterschaften 2007 in Helsinki (zwölf). Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Bremen (WFB), starker Partner an der Seite von CVD/AFVD und Betreiber der modernen Multifunktionsarena in Bremen, meldete bereits Anfang November mehr als 3.000 verkaufte Karten für jeden der beiden Veranstaltungstage. Damit steht jetzt schon fest, dass die 5. IFC World Championship einen neuen Zuschauerrekord für Cheerleader-Wettkämpfe außerhalb Nordamerikas markieren dürfte. Insgesamt können im AWD-Dome bei der WM 5.281 Zuschauer je Veranstaltungstag Platz finden. Sollte die Anfrage den Rahmen sprengen, so wird überlegt, kurzfristig noch den Oberrang zu öffnen.
Die vorläufige Bilanz von IFC-Vizepräsident und AFVD-Präsident Robert Huber kann da nur positiv ausfallen: Wir freuen uns darüber, dass unsere Anstrengungen in der Vorbereitung dieser Weltmeisterschaft mit einem Teilnehmerrekord belohnt werden. Als wir vor drei Jahren mit dem Projekt WM 2009 begannen, war dies ein Traum. Nunmehr wird dieser Traum Wirklichkeit. Alle Beteiligten haben hart für diesen Tag gearbeitet, der nun unmittelbar bevorsteht. Großen Anteil an den Kartenvorverkäufen hat, dass deutschlandweit unter den Cheerleadern in der CVD und bei ihren Fans die WM geradezu euphorisch herbeigesehnt wird.
Was auch daran liegt, dass Deutschland in den Kategorien Cheer Mixed und Group Stunts Mixed erstmals mit zwei Nationalteams an den Start gehen wird. Insgesamt sind sechs deutsche Vertretungen am Start, neben den Auswahlteams die Wolfsburg Honeybees (Cher All-Female), die Silver Stars Oberhausen (Cheer Dance), die Manic Dreams Riesa (Group Stunt All-Female) und Wild Cheer Pfungstadt (über eine Wildcard der IFC als zweiter Vertreter in der Kategorie Group Stunts Mixed). Das Cheer-Mixed-Nationalteam kommt am Dienstag vor der WM in Bremen zu seinem abschließenden Trainingslager zusammen und stellt sich dort dann auch gleich der Presse, um das Interesse vor allem in Bremen noch einmal zu steigern.
Für Nationaltrainerin Wiebke Buttgereit wird Bremen zur Doppelbelastung. Wie mit dem Mixed-Nationalteam zielt sie auch mit ihrem Wolfsburger Heimatverein wie alle deutschen Starter darauf ab, das sportliche Ziel, bestes europäisches Team zu werden, umzusetzen. Was schwer genug wird, gelten doch zum Beispiel die Skandinavier als traditionell harte Konkurrenten der deutschen Cheerleader und hat zudem auch noch der bisherige Abonnements-Cheer-Dance-Weltmeister aus Slowenien diesmal für die Cheer-Mixed-Disziplin gemeldet.
Ganz abgesehen davon, dass von den insgesamt 42 Teams, die in die Wettkämpfe gehen, 16 aus Asien anreisen. Natürlich will Japan seine Titel in beiden Cheer-Disziplinen verteidigen, ebenso wie Chinese Taipei im Mixed-Cheer wieder der größte Herausforderer der Japaner wird. Bei einem letzten Aufeinandertreffen im September in Bangkok waren die Japaner nur ganz knapp vorn - und unterstrichen zudem weitere asiatische Nationen, dass sie mehr und mehr zu Japan aufschließen können. Das sind eben ganz andere Dimensionen in Japan, weiß Buttgereit. Da werden aus 3.000 Cheerleadern die besten ausgewählt, trainieren dann monatelang regelmäßig miteinander. Das wird ganz schwer für uns, da mitzuhalten.
Ihr Leid ist des Zuschauers Freud: Spektakulärer, atemberaubender und akrobatischer als in Bremen wird Cheerleading so schnell nicht wieder in Deutschland präsentiert werden. Und mit dem Heimvorteil und unterstützt durch eine lautstarke Kulisse sind deutsche Medaillenchancen ja nun doch ein Stück mehr als nur reine Hoffnung. Da im Cheer All-Female aus Asien nur Titelverteidiger Japan am Start ist, wäre die Umsetzung der Maxime, das beste Team Europas zu werden, gleichbedeutend mit der Silbermedaille. Im Cheer Dance bleibt abzuwarten, ob die Vertretung der VR China die bisherige slowenische Domäne zu einer asiatischen machen kann - und die Group-Stunts-Wettbewerbe sind in Bremen erstmals im WM-Programm, so dass hier jede Überraschung denkbar ist.