Schicksalsspiele in München, Ingolstadt und Wiesbaden

In München und Ingolstadt geht es am Samstag in der GFL Süd um viel: Für die Gastgeber Munich Cowboys und Ingolstadt Dukes sind die Aufgaben gegen Stuttgart Scorpions und Allgäu Comets jeweils echte „Schicksalsspiele“.

Die Münchner waren zu Beginn der Saison mit dem klaren Ziel angetreten, wieder in die Play-Offs einzuziehen. Doch zuletzt setzte es drei Niederlagen in Folge, in Stuttgart und Kirchdorf jeweils nur knapp nach Pech mit dem Field-Goal-Team. In der Tabelle aber zählt nicht, wie und warum verloren wurde, gegen die Stuttgart Scorpions muss für die Münchner daher nun unbedingt ein Sieg her.

Am besten natürlich auch einer mit mehr als den zwei Punkten, die in Stuttgart im Hinspiel den Unterschied machten. Das Potenzial bringt der Münchner Angriff sicherlich mit. Der vor der Saison neu verpflichtete Quarterback Brady Bolles hat immerhin als erster Spieler dieser Saison bislang über 2.500 Yards Raumgewinn verantwortet (2.143 mit Pässen, 357 mit Läufen) – wenn auch in mindestens einem Spiel mehr als die Konkurrenten. Auf der anderen Seite geriet zuletzt der zu Beginn der Saison so beeindruckende Angriff der Stuttgart Scorpions um Quarterback Michael Eubank ein wenig ins Stocken. Für die Münchener ist das Spiel am 13. Juli wohl die letzte wirkliche Gelegenheit, noch einmal ein Wörtchen um einen Platz in der Endrunde mitzureden – aber die Chancen stehen so schlecht nicht.

Ingolstadt bislang sieglos

Ernst wird es auch für die Ingolstadt Dukes. Noch hat man kein Spiel gewonnen und zudem als einziger Club im Hinspiel in Kempten bereits gegen die Allgäu Comets verloren – mit viel Pech beziehungsweise nach vermeidbaren individuellen Fehlern. Fünf Spiele in der Rückrunde können die Ingolstädter nun zu Hause absolvieren. Doch gleich das erste muss wohl unbedingt gewonnen werden. Denn würden die Comets nach ihrem 28:26-Erfolg auf eigenem Platz auch aus Ingolstadt beide Punkte mitnehmen, wären sie wegen des gewonnenen Vergleichs deutlich im Vorteil im Kampf um die „Rote Laterne“.

Die Kemptener selbst haben sich vor kurzem von Head Coach Jeff Scurran getrennt und zunächst Hesham Khalifa vorläufig die Betreuung der Mannschaft übertragen. Nahezu zeitgleich stieß aber auch Quarterback Raleigh Yeldell III aus den USA neu zum Team, der den Allgäuern in der Rückrunde den Klassenerhalt garantieren soll. Für Ingolstadts Head Coach Eugen Haaf machte dies die Vorbereitungen auf das wichtige Spiel schwer: „Die Kemptener haben inzwischen einen neuen Head Coach und einen neuen Offensive Coordinator sowie vier neue Importspieler, darunter auch einen neuen Quarterback. Da ist die Vorbereitung für uns extrem schwierig, weil wir nicht wissen, was auf uns zukommt.“

Enger Kampf um die Spitze in der GFL 2

Der Verlierer des Duells in Ingolstadt wird sich damit abfinden müssen, sich schon einmal auf die Relegation mit dem GFL-2-Süd-Meister vorzubereiten. Und diese Aufgabe könnte in den kommenden Wochen noch viel unwägbarer werden als die Vorbereitung auf einen Gegner mit verändertem Führungspersonal. Gleich sechs Mannschaften liegen in der zweiten Liga Süd nur maximal sechs Minuspunkte auseinander. Spätestens seit Tabellenführer Saarland Hurricanes in Ravensburg sein erstes Spiel verlor, sind im Rennen um den Relegationsplatz die verrücktesten Konstellationen denkbar. Die Duelle zwischen den potenziellen Relegationskandidaten werden in der näheren Zukunft so fast alle unter dem Motto stehen: „Wer einmal verliert, ist raus!“

Los geht es in diesem Sinne am 13. Juli in Wiesbaden. Dort empfangen die Wiesbaden Phantoms den letztjährigen Tabellendritten Straubing Spiders. Beide Teams sind mit sechs Minuspunkten vorbelastet, beide spielen in der Rückrunde aber noch jeweils auf eigenem Platz gegen Saarland und Ravensburg. Nach einem Sieg am Samstag sind insgeheim die größten Träume gerechtfertigt – mit einer Niederlage sind sie zerstoben.

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