Das Präsidium des American Football Verbandes Deutschland (AFVD) hat erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder in einer Präsenzsitzung getagt. Auf der Tagesordnung stand dabei vor allem die Situation der Lizenzligen und deren möglicher Spielbetrieb im Jahr 2020.
Eine Woche zuvor hatten die Vereine von GFL und GFL 2 in einer Videokonferenz beschlossen, dass eine Saison in diesen Ligen von September bis November gespielt werden soll, die Teilnahme daran aber den Vereinen freigestellt werden soll. Um dies zu ermöglichen, müssen die Bestimmungen zum Lizenzspielbetrieb geändert werden, unter anderem, weil diese eigentlich Zwangsabstiege für Vereine vorsehen, die nach Beantragung und Erteilung einer Lizenz nicht antreten.
Selbstverständlich sollen solche und sämtliche anderen Sanktionen in dieser Sondersituation nicht angewandt werden. Bevor also Planungen für einen Spielbetrieb aufgenommen werden können, müssen alle Vereine diesen nachträglichen Änderungen nicht nur zustimmen, sondern auch verpflichtend erklären, keinerlei Schadenersatzansprüche gegen andere Vereine ihrer Liga oder Liga- und Verbandsgremien aus den wegen Corona notwendigen Änderungen herzuleiten.
Für die GFL Juniors sowie die Damenbundesligen 1 und 2 konnte das Präsidium bereits für diese Ligen den avisierten Starttermin 5. September freigegeben. Es wird keine Absteiger geben, die Vereine können bis zum 1. Juli frei entscheiden, ob sie an der Saison teilnehmen wollen oder nicht.
Auch der Spielbetrieb insgesamt und die Situation im Cheerleading standen auf der Tagesordnung: Derzeit wird an einem Hygiene-Konzept für einen Spielbetrieb mit Zuschauern gearbeitet. So wie bei sämtlichen Planungen für die Lizenzligen beruht auch dieses Konzept auf der Prämisse, dass die Behörden Sportveranstaltungen mit Zuschauern ab September erlauben könnten und Football-Deutschland darauf vorbereitet sein soll.
Den Landesverbänden hat das Präsidium empfohlen, die Möglichkeiten eines Spielbetriebs in ihren Bundesländern ab September auszuloten. Auch deswegen, weil aus den Regionalligen der Herren und der Jugend ein Aufstieg in die GFL 2 beziehungsweise die GFL Juniors möglich gemacht werden soll, jedenfalls für Vereine jener Regionalligen, die im Herbst 2020 tatsächlich spielen.
Ebenfalls sollen die Landesverbände in den kommenden Wochen über das Jugendländerturnier entscheiden – falls ein Jugendspielbetrieb der Vereine für die Landesverbände größere Priorität haben sollte, könnte es für dieses Turnier keinen Platz im Terminkalender geben. Terminfragen werden auch im Cheerleading diskutiert werden: Möglich ist zwar, dass die Deutsche Cheerleading-Meisterschaft 2020 auf einen späten Zeitpunkt in diesem Jahr verschoben wird. Dann allerdings könnten 2021 die Landesmeisterschaften sowie die DM ebenfalls später ausgetragen werden.