Die Covid-19-Pandemie hat gravierende Auswirkungen auf das öffentliche Leben, auch auf den Sport und so selbstverständlich auch auf den American Football Verband Deutschland (AFVD). Eine gute Nachricht unter den vielen besorgniserregenden ist: Football-Deutschland steht zusammen! Auch wenn in der Krise derzeit der eigentliche, aktive Sport zurückstehen muss, arbeiten Bundesverband, Landesverband und Vereine Hand in Hand an der Bewältigung der Herausforderungen.
Den American Football in Deutschland traf es in der Vorbereitung auf die neue Saison, dies war im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten ein Zeitpunkt, der weiterhin eine Perspektive auf die Austragung der Spielzeit 2020 eröffnet. Die immer wieder gestellte Frage, wie und wann der Sportbetrieb aufgenommen, eine Saison in GFL, GFL 2, GFL Juniors oder allen anderen Ligen gestartet werden kann, kann derzeit jedoch nicht seriös beantwortet werden.
Grundlage für das Handeln des AFVD sind die Vorgaben der Behörden. Die Einschränkungen im öffentlichen Leben gelten mindestens bis zum 19. April, in der Zeit um Ostern herum dürfte politisch entschieden werden, welche Maßnahmen danach fortgeführt oder aufgehoben werden. Für American Football ist im Sinne der Verletzungsprävention und ebenso im Sinne des Spielniveaus ein Mindestmaß an gemeinsamen Teamtraining vor dem Saisonstart notwendig. Bevor also nicht geklärt ist, wann und unter welchen Bedingungen Sportmannschaften gemeinsam trainieren können, kann es auch keine Terminierung eines Saisonstarts geben.
Für die GFL und die GFL 2 wurde einvernehmlich durch die Vereine entschieden, vorerst mit einem Saisonstart zu Pfingsten zu planen. Sollte erkennbar werden, dass der Spielbetrieb dann noch nicht wieder aufgenommen werden kann, werden die Vereine gemeinsam mit dem AFVD andere Lösungen beraten. Als Härtefallregelung ist in jedem Fall bereits beschlossen, dass fehlende Lizenzvoraussetzungen, die sich aus der Pandemie ergeben, sich nicht negativ auf die Lizenzerteilung auswirken werden.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Vereine, die Landesverbände und auch den Bundesverband sind bereits jetzt nicht zu vernachlässigen. Viele mittelständische oder kleine Unternehmen, die als Sponsoren die Vereine unterstützen, sind selbst schwer betroffen. Von daher ist es für uns als Sportverband eine gute Nachricht, dass Bund und Länder der Wirtschaft schnell und unbürokratisch Hilfe zukommen lassen.
Aber auch die Vereine selbst benötigen Unterstützung. Die wenigsten der bisher aufgelegten Hilfsprogramme sind für den Vereinssport geeignet. Der AFVD hat mit Hilfe des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gegenüber der Bundespolitik und auch gegenüber einigen Bundesländern und Kommunen auf diese Probleme hingewiesen. Es gibt Signale, dass diese Sichtweise dort auch geteilt wird. Doch richtigerweise gilt im Moment sämtliche politische Priorität erst einmal dem Gesundheitsschutz.
Während Menschen auf Intensivstationen um ihr Leben ringen, muss die Frage, wann wir Footballer wieder unser Hobby ausüben können, einfach zurückstehen. Ja, Football ist wichtig. Wir – 70.000 Mitglieder in unseren Vereinen – lieben diesen Sport. Er ist unser Leben. Aber es ist nicht das Leben. Wenn wir – wann auch immer – wieder auf die Sportplätze dürfen, werden wir dies genießen. Doch wir können und müssen derzeit geduldig so lange darauf verzichten, wie es im Dienste der Allgemeinheit notwendig ist.