Am 17. Juni haben Bundes- und Landesregierungen – übrigens erstmals wieder in einer Präsenztagung – über die weiteren Schritte zur Bekämpfung der Corona-Pandemie beraten. Die für Football-Deutschland und alle Sport-Fans in Deutschland positive Nachricht betrifft die unter dem generellen Motto „Öffnungen verantwortungsvoll ermöglichen“ angekündigte Regelung zu Großveranstaltungen.
Entscheidend für den Sport ist dabei, dass ein weiterer Ansatz dazu formuliert wurde, was als „Großveranstaltung“ gilt, die nicht durchgeführt werden soll. Nach den Beschlüssen von dieser Woche sind dies nämlich nur solche Veranstaltungen, „bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich ist“. Bisher wurde stets davon ausgegangen, dass eine bestimmte Anzahl von Teilnehmern nicht überschritten werden darf.
In den Szenarien, die vom American Football Verband Deutschland (AFVD) für die Lizenzligen wie die German Football League (GFL) über das Frühjahr erarbeitet worden sind, war stets davon ausgegangen worden, dass Football-Spiele mit mehr als 1.000 Zuschauern ab September möglich werden könnten. Jetzt zeichnet sich ab, dass diese Grenze sogar deutlich überschritten werden könnte – auch wenn zeitgleich die Geltungsdauer der Vorschriften in den Oktober hinein verlängert wurde.
Das längst existierende Hygienekonzept für den Bereich von Football-Deutschland wird vom AFVD und seiner Medizinischen Kommission in naher Zukunft um Regelungen für Spiele mit Zuschauern ergänzt werden. Die Vereine, die zu Heimspielen in den letzten Jahren durchschnittlich mehr als 1.000 Zuschauer begrüßen konnten, arbeiteten beim Ticketverkauf bereits in der Vergangenheit mit Ticketing-Dienstleistern zusammen. Diese Dienstleister dürften nun, da die Bundes- und die Landesregierungen die Voraussetzungen für Veranstaltungen skizziert haben, in Kürze ihre Bestellprozesse für Eintrittskarten so anpassen, dass bis Herbst automatisierte Hilfestellungen für Veranstalter zur Umsetzung der Vorgaben zu erwarten sind.
Weiterhin bleibt natürlich wichtig, wie sich die Infektionslage in Deutschland entwickelt. Mit der Verfügbarkeit der Corona-App wird allgemein eine spürbare Entlastung der Gesundheitsämter für die kommenden Wochen erwartet. Bei sinkenden oder gleich bleibenden Infektionszahlen eröffnet dies Spielraum für die Behörden in den Ländern und den Kommunen, Veranstaltungen wieder zuzulassen. Gerade Sportveranstaltungen und vor allem solche, bei denen die notwendige Logistik zur Einhaltung der Corona-Regeln beherrschbar ist – wozu sämtliche Veranstaltungen Football-Deutschlands bis hin zum German Bowl zählen – sollten nach Ansicht des AFVD dabei größtmögliche Unterstützung seitens der Politik und der Behörden erfahren.