Es war ein emotionales Spiel gegen die USA für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft, groß war der Willen, sich gerade gegen die Vertreterinnen aus dem Mutterland der Sportart von der besten Seite zu präsentieren. Im Großen und Ganzen gelang es auch, Eindruck zu machen, auch wenn die Niederlage unvermeidlich blieb. Allerdings: Schon während der Partie wurde die eine oder andere Verletzung offensichtlich.
Bei den medizinischen Tests seither wurden nun weitere Einschränkungen festgestellt, die es einigen Spielerinnen unmöglich machen werden, gegen Schweden aufs Feld zu gehen. Zwei Spielerinnen befinden sich im Concussion-Protokoll, mit dem der Gefahr von Gehirnerschütterungen im American Football vorgebeugt wird, und dürfen so nicht spielen. Zwei weitere haben derzeit mit muskulären Problemen zu kämpfen. Komplettiert wird die Liste mit einem Verdachtsfall auf eine Fraktur im Bereich des Oberkörpers sowie eine gesicherte Fraktur einer Hand. Hier steht eine Entscheidung über die Einsatzfähigkeit noch aus.
Hinzu kommen weitere leichtere gesundheitliche Probleme bei einigen. Die Wetterbedingungen ändern sich in Helsinki derzeit ständig, neben den Trainingseinheiten auf dem Platz gehören beim American Football viele Theoriesitzungen zur Vorbereitung, die in zuweilen übermäßig klimatisierten Meeting-Räumen abgehalten werden müssen. Am Morgen vor dem kommenden Spiel gegen Schweden wird evaluiert werden, wer tatsächlich völlig fit ist, um die Belastungen eines Spieles wirklich durchzustehen. Das Team Deutschland wird auf mindestens acht Spielerinnen verzichten müssen.
Die medizinische Abteilung ist jedoch fest davon überzeugt, dass alle Spielerinnen im wichtigen Platzierungsspiel am kommenden Sonntag wieder voll einsatzfähig sein werden. Head Coach Tom Balkow: „So motiviert und berauscht wir alle während und nach dem Spiel gegen die USA waren, so ernüchternd waren natürlich die letzten drei Tage. Unsere Damen haben in dem Spiel hart gekämpft, und besonders unsere Defense ist in einigen Bereichen über sich hinausgewachsen. Leider hat dies eben zu einigen Verletzungen geführt, bei denen wir als Coaches und auch unser Medical Team es nicht verantworten können, die Damen in ein Spiel zu lassen. Aber getreu unserem Motto ‚Next Woman Up‘ werden die anderen Spielerinnen genauso hart arbeiten und für ihre Teammates alles reinhauen. Unser großes Ziel ist Platz fünf und das wollen wir mit aller Macht erreichen. Ich bin überzeugt, dass wir das gemeinsam hinbekommen.“
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