Favoritensiege
Kiel Mannschaft der Stunde.
Die Kiel Baltic Hurricanes erzielten souverän ihren zweiten Saisonsieg gegen überforderte Cologne Falcons. Die Braunschweig Lions siegten deutlich gegen die Hamburg Blue Devils und im Spitzenspiel der GFL Süd behielten die Stuttgart Scorpions erstmals seit vier Jahren wieder die Oberhand gegen die in der Saison bisher ungeschlagenen Schwäbisch Hall Unicorns.
Die Saarland Hurricanes gewannen ihren Heimauftakt im Saarbrücker Ludwigsparkstadion mit 14:6 (0:0,8:6,6:0,0:0) gegen den Ligakonkurrenten Darmstadt Diamonds vor allem mit einer starken Defenseleistung, unter anderem dank zweier Interceptions. Die Diamonds zogen in einer zerfahrenen und von vielen Fehlern geprägten Partie wie in der Vorsaison den Kürzeren. Die Hurricanes präsentierten sich nach der deutlichen Auftakt-Niederlage in Berlin zumindest in der Verteidigung verbessert, während die Diamonds nach wie vor im Angriff ihre Probleme haben.
In Kiel gewannen die Baltic Hurricanes auch ihr zweites Heimspiel. Vor 1.253 Zuschauern kam der Aufsteiger im Holstein-Stadion zu einem nie gefährdeten 55:0-Sieg (0:0,28:0,20:0,7:0) über die Cologne Falcons. Nach dem knappen Auftaktsieg vor einer Woche gegen die Weinheim Longhorns hatten die Kieler lediglich im ersten Quarter Probleme mit den Kölnern, ab dem zweiten Spielviertel gelang nahezu jeder Spielzug und die Gäste hatten dem Druck des Aufsteigers von der Förde nichts mehr entgegenzusetzen.
Nichts für schwache Nerven war der Bundesliga-Saisonauftakt der Stuttgart Scorpions gegen Angstgegner Schwäbisch Hall. Mit vielen Punkten hatte man am Samstag im Stuttgarter GAZI-Stadion gerechnet. Trat doch die passorientierte Haller Offense mit fast 100 erzielten Punkten aus ihren ersten beiden Spielen gegen die Touchdown-hungrigen Laufexperten vom Neckar an, die im letzten Jahr durchschnittlich 39 Punkte pro Heimspiel erzielt hatten. Diese Erwartungshaltung wurde von den Verteidigungsreihen der beiden Kontrahenten aber enttäuscht. Am Ende waren gerade mal drei Touchdowns zu bewundern. Die Scorpions gingen vor 1.450 Zuschauern nach 4 Jahren erstmalig wieder mit 14:7 (7:0,0:0,7:0,0:7) als Sieger vom Platz. Auf beiden Seiten dominierten die Verteidigungsreihen, wobei die Scorpions einen geblockten Fieldgoalversuch der Gäste zum Touchdown zurücktragen konnte.
Die Hamburg Blue Devils waren gegen den amtierenden GFL-Champion Braunschweig Lions chancenlos. Mit einem unerwartet leichten 31:6 - Sieg (3:0, 20:6, 8:0, 0:0) starteten die Lions erfolgreich in die neue Spielzeit der German Football League und auf das Ziel Titelverteidigung. Vor 7.200 Zuschauern hatten die Löwenstädter die jungen Teufel dabei zu fast jedem Zeitpunkt der Partie im Griff und konnten sich am Ende über die ersten beiden Pluspunkte auf der Habenseite freuen. Die Devils kämpften zwar verbissen um jedes Yard, am Ende mangelte es jedoch an Durchschlagskraft.
Die Erinnerung an die vergangene Spielzeit, die Dresden Monarchs gewannen beide Duelle gegen die Berlin Adler, nützte den Elbstädtern nicht. Die Monarchs kassierten ihre zweite Niederlage in der GFL. Vor gut 2.000 Fans verloren die Sachsen gegen die Berlin Adler mit 0:39 (0:3,0:27,0:0,0:9). Die Monarchs scheinen zwar langsam in Schwung zu kommen, das reicht aber noch nicht um Spiele zu gewinnen. Die Adler bewiesen, überlegen auf beiden Seiten des Balls, dass mit ihnen in diesem Jahr zu rechnen ist.
Am kommenden Wochenende kommt es nun zum Schlager in der GFL-Nord, die bisher ungeschlagenen Berlin Adler empfangen am Samstag um 18:00 Uhr die ebenfalls verlustpunktfreien Kiel Baltic Hurricanes im heimischen Friedrich Ludwig Jahn Stadion.
Ebenfalls am Samstag um 18:00 Uhr empfangen die Cologne Falcons die Braunschweig Lions im Kölner Südstadion. Alles andere als ein deutlicher Sieg des Titelverteidigers wäre eine Überraschung.
Ins Millertor zurückgekehrt empfangen die Hamburg Blue Devils am Sonntag um 15:00 Uhr die Dresden Monarchs, und im Marburger Georg-Gassmann-Stadion empfangen die bisher in der GFL spielfreien Mercenaries um 16:00 Uhr die Schwäbisch Hall Unicorns.
Die Mercenaries, bisher erfolgreich in der EFL, der European Football League beschäftigt, siegten in Paris bei Flash de la Courneuve 28:27 und stehen bei ihrer ersten Teilnahme an der European Football League, nachdem sie auch die Spanier von Pioners L`Hospilatet bezwangen, im Halbfinale der EFL. Erfreulicher Nebeneffekt des Marburger Sieges in Paris: mit der ersten Halbfinalteilnahme einer Deutschem Mannschaft seit 2003, als die Braunschweig Lions die EFL mit einem 21 : 14 gegen die Vienna Vikings im Euro Bowl XVII gewannen, rehabilitiert Marburg den zuletzt etwas verblassten Ruf der GFL als führende Liga in Europa. Immerhin konnten Deutsche Mannschaften in den bisher 20. Auflagen des Euro Bowls sechs Mal (Düsseldorf Panther 1995, Hamburg Blue Devils 1996-1998 und Braunschweig Lions 1999 und 2003) als Titelträger vom Platz gehen. Rekord bis heute.