Mitteilung von AFVD vom 06.06.2008

Kleine Atempause

Nur drei Spiele wurden am vergangenen Wochenende in der German Football League ausgetragen. Der Termin war für die europäisch tätigen Clubs der GFL reserviert. Die Berlin Adler als einziger übrig gebliebener Deutsche Vertreter gewannen ihr Halbfinalspiel im EFAF Cup 2008 mit 25:21 gegen die Prag Panthers und stehen nun nach 1991 erstmals wieder in einem europäischen Endspiel. Gegner sind die Parma Panthers aus Italien.

Ein verdienten, aber wenig aufregenden 21:2 (14:0, 0:2, 0:0, 7:0) Heimsieg, bei dem vor allem die Defense überzeugen konnte, fuhren die Marburg Mercenaries vor 600 Zuschauern gegen den Aufsteiger in die GFL Süd, die Munich Cowboys, ein. Wie in der Vorwoche gegen die Darmstadt Diamonds folgte einem sehr guten, konzentrierten ersten Viertel, zumindest was die Offense angeht, ungewohnte Ladehemmungen im Angriff, sodass die Cowboys über die gesamte Spielzeit im Spiel blieben. Nach der Pause waren die Münchner jedenfalls deutlich besser auf die Mercenaries eingestellt. Punkte blieben ihnen jedoch verwehrt, Die zwei Punkte der Münchner resultierten aus einem verunglückten Punt der Marburger.

Die Cologne Falcons verloren die Partie gegen die Hamburg Blue Devils buchstäblich in der letzten Sekunde mit 20:24 (0:10, 13:0, 7:7, 0:7). 1.784 Zuschauer im Kölner Südstadion, darunter gut 150 mitgereiste Hamburger Fans, hielten den Atem an, als Hamburgs Quarterback 9 Sekunden vor Spielende zu seinem letzten Versuch über 46 Yards ansetzte und der Wide Receiver den Ball an der 5 Yard Line fing, zwar bedrängt wurde, sich dennoch in die Kölner Endzone zum Touchdown tankte. Aufregung gab es schon vor dem Spiel, Falcons Quarterback Toby Henry wurde vom Ligaobmann der GFL gesperrt, da er für eine US-Auswahl in einem Spiel in Wien aufgelaufen war und diesen Einsatz nicht vom Dachverband genehmigen ließ.

Wie erwartet konnten sich die Weinheim Longhorns erneut wichtige Punkte für das Erreichen der Play-Offs sichern. Sie gewannen das Rückspiel gegen die Darmstadt Diamonds mit 48:6. (14:0/12:0/14:0/8:6). Bei fast 30°C hatten offensichtlich viele das gute Wetter für einen Besuch an einem der Baggerseen genutzt, sodass nur 570 Zuschauer sich das so wichtige Lokalderby der Teams von der Bergstraße ansahen. Die Darmstadt Diamonds warten weiter auf ihren ersten Sieg. Von Anbeginn machten die Longhorns auf beiden Seiten des Balles viel Druck. Die Diamonds leisteten sich gleich vier Ballverluste, die von den gastgebenden Longhorns konsequent ausgenutzt wurden. Nicht nur deswegen waren die Darmstädter in diesem Spiel chancenlos. Mit diesem Sieg sind die Weinheimer wieder dritte Kraft in der GFL Süd.


Vier Spiele erwarten die Fans am kommenden Wochenende. Am Samstag, bereits um 15:00 Uhr, empfangen die Hamburg Blue Devils die Dresden Monarchs im Blue Devils Stadion an der Memellandallee. Die Monarchs konnten die Auftaktsiege gegen Braunschweig und Berlin in Kiel nicht wiederholen, ja es folgte bislang einzige Niederlage dieser Saison gegen die Baltic Hurricanes 14:53, mit schlimmen Folgen für die Monarchs: wichtige Leistungsträger wie Quarterback Dylan Meier und Center Daniel Birnbaum verletzten sich und werden in Hamburg fehlen. Auch die Blauen Teufel beschäftigen sich mit einer großen Verletztenliste. Gleich drei Starter verletzten sich zusätzlich in Köln und werden fehlen. Die Frage, wer am besten diese Handicaps kompensieren kann, wird das Spiel entscheiden.

Um 18:00 Uhr empfängt Südmeister Stuttgart Scorpions im GAZi-Stadion die Weinheim Longhorns. Nach den drei Siegen gegen Darmstadt (2) und Schwäbisch Hall gelten die Longhorns als ernstzunehmender Gegner für den Deutschen Vizemeister. Grund zum Optimismus haben selbstverständlich auch die Stuttgarter. Wichtigster Mannschaftsteil war bisher deren Verteidigung, nach den souveränen Siegen in Schwäbisch Hall und München, bei denen sie jeweils souverän ihr Programm herunterspulten, muss sich auch die Offense der Scorpions nicht verstecken. Ein Sieg und damit die Verteidigung der Tabellenführung sind auch gegen Weinheim das erklärte Ziel der Scorpions.

Die Konstellation des Spiels Braunschweig Lions gegen Kiel Baltic Hurricanes ist gänzlich ungewohnt. Die bisher im heimischen Stadion sieglosen Titelverteidiger aus Braunschweig empfangen am Abend um 19:00 Uhr im Stadion an der Hamburger Straße den derzeitigen Tabellenführer der Nordgruppe der German Football League. Nach dem Austausch mehrerer Trainer und Spieler zwischen den beiden Titelspiranten, ist für jede Menge Zündstoff gesorgt. Mit den Lions und den Canes stehen sich am Samstag die beiden Mannschaften mit den meisten erzielten Punkten im bisherigen Saisonverlauf gegenüber. Die Canes haben zurzeit die beste Offense der gesamten Liga. Da auch die Defense mit Platz 4 vor der Defense der Lions liegt, wäre eine Überraschung durchaus denkbar. Alles ist denkbar, viele Punkte, wenig Punkte, gar ein Unentschieden?

Am Sonntag empfangen die Munich Cowboys die bisher sieglosen Darmstadt Diamonds um 15:00 Uhr im Dante-Stadion. Mit einem Sieg könnten die Münchner den Abstand zu den unteren Rängen der Tabelle etwas vergrößern. Möglich, dass die Diamonds ohne Illusionen zum Aufsteiger reisen, aber die Darmstädter haben bereits in der vergangenen Saison bewiesen, wie man mit überschaubaren Erfolgen trotzdem Relegationsspiele vermeidet. Vielleicht interessanter ist dieser Vergleich: in den bisherigen Spielen erzielten die Cowboys im Durchschnitt 225,8 Yards, die Diamonds 225,0.